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Prolog

Reglos sitzt er da, hoch in den Wipfeln einer Tanne. Er hört einen Ruf. Langsam dreht der Falke seinen Kopf, blickt in alle Richtungen. Dieser Ruf ist mächtig. Er zieht ihn, leitet ihn. Er lauscht. Dann weiß er, was zu tun ist. Deutlich liegt sein Weg vor ihm. Mit einem Ruck drückt er sich vom Ast der Tanne ab und erhebt sich in den klaren Himmel.

Wind rauscht unter seinen Schwingen und trägt ihn über die Lande. Auf seiner Reise durch Zeit und Raum späht der Falke mit scharfen Augen nach unten, auf eine Welt, die ihm mal fremd und mal vertraut vorkommt. Er überfliegt dichte Wälder, große Städte, steinerne Brücken, azurblaue Meere und mäandernde Flüsse.

Er gibt sich ganz der Führung seines Herzens hin, das deutlich den Ruf vernimmt, immer noch, immer mehr. Er führt den Falken in ferne Länder und vergangene Zeiten, immer auf der Spur besonderer Frauen, die in ihrem Leben etwas bewegten. Er weiß, jede dieser Frauen hat einen einzigartigen Lebensweg beschritten, ist durch ihren Mut, durch ihren Glauben und vor allem durch ihr Handeln zu einem Vorbild für viele Menschen geworden. Mit seinen scharfen Augen betrachtet er ihre Welt, ist stiller Beobachter, Begleiter aber auch Führer. Gerade das, was er sein muss. Er nimmt Kurs auf sein erstes Ziel …

Wissenswertes Schon immer faszinierten Raubvögel die Menschheit. So steht beispielsweise der Adler für Stärke, Mut und ewiges Leben. Er wird weltweit mit Göttern in Verbindung gebracht. Der Falke steht ihm in dieser Beziehung in nichts nach. Er ist ein wendiger, kraftvoller Vogel, intelligent und mit scharfem Blick. Mehrere falkengestaltige Gottheiten existieren in der ägyptischen Mythologie [Horus (Himmel), Re (Sonne) und Chons (Mond)]. Er hat auch als Symbol der Pharaonen große Bedeutung. In der nordischen Mythologie trägt Freya ein Falkengewand. Mit ihm kann sie sich angeblich wie ein Falke durch die Lüfte bewegen oder sich gar in einen solchen verwandeln. Bei den Kelten zählte er als Botschafter zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Sokol wird er in der slawischen Mythologie genannt. Er ist eine Gestalt der Sonne und des Lichtes. Auch ist er bekannt für seinen Mut, seine scharfen Augen und seine Fähigkeit, in kürzester Zeit große Distanzen zu überwinden. Er wird auch als Vogel der Krieger bezeichnet oder gar als Figur, in die sich russische Männer verwandeln, denen eine schwierige Aufgabe bevorsteht.

Übrigens: Der Wanderfalke ist im Sturzflug mit 322 gemessenen km/h das schnellste Tier auf der Welt.

Mit Wind unter den Flügeln

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