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I. Erntemond

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Bonni sah ihn das erste Mal in der kleinen Stadtbücherei, wo sie um die Mittagszeit gern hinging. Es war ein kleiner, eleganter Backsteinbau. Sie mochte die Stille dort und den Geruch. Das Rascheln der Röcke der Bibliothekarinnen zwischen den Regalreihen. Sie saß dann immer mit verschränkten Beinen da, umgeben von Zola oder Yeats, zeichnete in ihr Skizzenbuch und hielt zwischendurch inne, um von ihrem Tomatensandwich abzubeißen. Hier zwang sie keiner, mit irgendjemandem zu sprechen. Stattdessen nahm sie die leisen Stimmen der Bücher wahr, die so gewaltig waren, dass die Worte wie Staubkörnchen um sie herum schwebten.

Connor bog in ihren Gang ein. Er trug drei Bücher, die mit einem Ledergürtel zusammengebunden waren, und hatte einen Geigenkasten unterm Arm. Im Mund hatte er einen großen Magnum-Bonum-Apfel, gelb mit roten Bäckchen. Als er sie sah, blieb er wie angewurzelt stehen, so als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Dann straffte er die Schultern und ging weiter. Er stellte den Geigenkasten auf die eine Seite und legte die Bücher auf die andere, setzte sich dazwischen und nahm den Apfel aus dem Mund.

Weißt du, was Magnum Bonum bedeutet?

Bonni schüttelte den Kopf.

Es bedeutet »Großes Gut«, sagte er und hielt die fleischige Kugel vor sie hin.

Bonni blickte hinunter auf ihren eigenen Apfel, einen harten, kleinen Granny Smith. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Aber der Junge hatte sein Obst bereits weggelegt.

Weißt du, woher sie das Geld für den Ort hier haben? Von den Carnegies. Vater meint, sie hätten mehr Geld als Gott. Sie haben mehr als zweitausend Büchereien finanziert, überall in der Welt …

Er redete und redete.

Bonni ertappte sich bald dabei, wie sie zu seinen Worten nickte, als wären sie Musik.

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