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II. Halbmond, abnehmend

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Jeden Tag aßen sie in der kleinen Carnegie-Bücherei gemeinsam zu Mittag, flankiert von genarbten Buchrücken mit goldgeprägten Namen. Connor war es, der die meiste Zeit redete. Er wusste so viel. Worte schienen in seinem Blut zu pulsieren. Seine Leidenschaft waren Vögel.

Wusstest du, dass die Bienenelfe weniger als ein Penny wiegt? Ihr Herz schlägt über tausend Mal in der Minute.

Gestern habe ich einen Raubwürger gesichtet, der ist selten in diesem Teil des Landes. Sein lateinischer Name bedeutet »Der Fleischerwächter«. Weißt du, warum? Er spießt Beute auf Dornen auf!

Bonni lauschte diesem seltsamen Jungen und labte sich an seinen Worten. In der Schule hob er das Fernglas an die Augen und beobachtete Singvögel oder Milane, die in den Schulhof herabschossen. Die Lehrer sagten nichts, weil er auf jede Frage, die sie stellten, eine Antwort wusste.

Die Söhne der Holzarbeiter kicherten und stießen sich gegenseitig mit den Ellbogen an, die Gesichter von rot verkrusteten Pickeln übersät, aber sie passten auf, was sie zu ihm sagten. Eine Legende rankte sich um ihn. Am ersten Highschooltag, als er von einem der Raufbolde in die Ecke gedrängt worden war, ließ Connor seinen Arm vorschnellen und brach dem Jungen die Nase. Ein Bart aus Blut entstand, so strahlend wie Weihnachten.

Sein Vater sei oben im Norden ein Golden-Gloves-Champion gewesen, wurde geraunt. Er trainiere mit dem Jungen jeden Morgen im Keller, treibe ihn zu endlosen Runden an der Boxbirne, zu Liegestützen, Faustschlägen und Seilspringen an.

Danach war Connor eine Legende. Nicht einmal die Raufbolde rührten ihn mehr an.

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