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Lang und traurig wie die Fastenzeit

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Inzwischen war König Carlo Felice I. von Sardinien-Piemont, „der Grausame“, gestorben. Auf den Thron folgte ihm im Alter von 33 Jahren Carlo Alberto. Mit 2,04 Metern war er sehr groß, weshalb die Piemontesen ihn auch „lang und traurig wie die Fastenzeit“ nannten. Um allen zu beweisen, dass er nicht mehr derselbe Prinz war, der 1821 noch die liberale Verfassung unterschrieben hatte, ließ er 1833 in Alessandria sieben und in Genua zwölf Anhänger des republikanischen Revolutionärs Giuseppe Mazzini erschießen. Etwa 70 weitere seiner Gefolgsleute wurden zur Arbeit auf den Galeeren verurteilt. Aber trotz dieser Versuche, den Lauf der Geschichte aufzuhalten, war es im Königreich Sardinien-Piemont und im ganzen restlichen Italien nicht mehr wie früher. Das Bürgertum war jetzt zu einer wirklich bedeutenden Gesellschaftsschicht geworden. Und auch, wenn viele Bürger nicht verstanden, was „demokratische Freiheit“ heißt, so brauchten sie doch die wirtschaftliche Freiheit, um auf der ganzen italienischen Halbinsel einen größeren Wohlstand zu erreichen.

Im Piemont wurden in dieser Zeit Kanäle gebaut, Sümpfe trockengelegt, Wälder gerodet und der Anbau von Maulbeerbäumen, Hanf und Wein gefördert. Auch der Kartoffelanbau wurde vorangetrieben, damit endlich die Hungersnöte in den schrecklichen Dürrejahren aufhörten. Bald merkte man auch, wie notwendig die Erweiterung des Straßennetzes und der Eisenbahnbau waren.

Vor diesem Hintergrund drängte auch das politische Klima nach Veränderung. In Turin veröffentlichte der Schriftsteller Silvio Pellico 1832 „Meine Gefängnisse“ („Le mie prigioni“), ein kleines Buch über seine Haftzeit in österreichischen Kerkern, das Italien aufrüttelte und sein Denken veränderte. Österreich, zu dem damals, wie erwähnt, noch große Teile Norditaliens gehörten und das bis dahin als Schutzmacht der althergebrachten monarchischen Ordnung galt, wurde in dieser Schrift schwer angegriffen. Die nationale Einigungsbewegung, die vor allem von Norditalien ausging, sah daher in Österreich ihren Hauptfeind. Für die Habsburger Monarchie wiederum war es schwer einzusehen, warum sie diesen letzten Teil ihres angestammten Besitzes in Italien aufgeben sollte.

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