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Die 20 Lire auf dem Maibaum

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Während des Sommers feierte das Dorf Montafia sein Patrozinium. Es war nicht weit dorthin, und Giovanni wusste, dass es dort eine Art Maibaum gab und dass unter den Preisen, die man gewinnen konnte, wenn man möglichst weit auf ihn hinaufkletterte, eine Geldbörse mit 20 Liren war. „Die wären mir doch sehr nützlich“, dachte er und ging zu dem Fest. Der Baum war sehr hoch und auch glitschig, denn er war mit Öl und Fett eingerieben.

Die Dorfjungen schauten zu dem eisernen Reifen hinauf, an dem Päckchen, Würste, Weinflaschen und die Geldbörse baumelten. Immer wieder spuckte einer in die Hände und versuchte, unter dem Geschrei der Leute hinaufzuklettern. Bei der Hälfte aber blieb ihm die Luft weg, und unter dem Pfeifen und Grölen der Menge rutschte er wieder hinunter.

Plötzlich, nachdem er die Situation gründlich analysiert hatte, trat Giovanni hinzu. Auch er spuckte in die Hände und umklammerte den Baum. Langsam und ruhig kletterte er hinauf, setzte sich immer wieder auf die Fersen und holte Luft. Die Leute wurden ungeduldig und erwarteten, dass auch er aufgab. Aber Giovanni lockte das Geld. In Moncucco hatte er ein Jahr lang für 15 Lire gearbeitet und hier, wenige Meter über ihm, winkten 20 Lire. Wenn es nötig gewesen wäre, wäre er bereit gewesen, den ganzen Tag auf dem Baum zu bleiben. Ruhig kletterte er weiter, kam da an, wo der Stamm dünn wurde, holte noch einmal Luft und dann – ein letzter Klimmzug. Die Leute blickten schweigend nach oben. Giovanni streckte die Hand aus, machte den Beutel mit den 20 Liren los und nahm ihn zwischen die Zähne. Dann holte er sich noch eine Wurst und ein Taschentuch und rutschte wieder hinab.

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