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Der dunkelste Winter seines Lebens

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Der folgende Winter war für Giovanni der dunkelste seines Lebens. Die Großmutter war gestorben, Antonio, nun 18 Jahre alt, hatte sich der Familie immer mehr entfremdet, seine Wutanfälle wurden häufiger. In den letzten Oktobertagen des Jahres 1826 erwähnte Mar­gherita, dass sie Giovanni vielleicht für ein weiteres Jahr zu Don Lacqua in die Schule schicken würde. Dort würde er sich die Grundkenntnisse in Latein erwerben können. Antonio aber fuhr hoch: „Was, Latein? Wozu brauchen wir im Haus Latein? Arbeiten soll er, arbeiten!“

Höchstwahrscheinlich hat Margherita daraufhin angedeutet, dass Giovanni Priester werden wolle. Für Antonio aber war das etwas Unmögliches. „Um Priester zu werden“, so musste Giovanni nun immer wieder von ihm hören, „braucht man 10.000 Lire.“ Das war eine ungeheure Summe für eine Bauernfamilie in jener Zeit. Unter dem Vorwand, für seine Tante Marianna und den Großvater, die in Capriglio wohnten, Besorgungen zu machen, gelang es Giovanni einige Male, zu Don Lacqua zu gehen, auch im Winter 1826/27. Antonio aber murrte erbittert. Eines Tages brach der Konflikt dann offen aus. Don Bosco erzählt: „Antonio sagte zuerst zu meiner Mutter und dann zu meinem Bruder: ,Jetzt reicht es mir! Schluss mit dieser Grammatik! Ich bin auch groß geworden und habe nie Bücher gehabt.‘ Niedergeschlagen und zugleich wütend antwortete ich, wie ich es nicht hätte tun sollen: ,Auch unser Esel ist nie in die Schule gegangen und ist stärker als du.‘ Bei diesen Worten sprang Antonio wütend auf, und nur mit Mühe konnte ich einer Tracht Prügel entgehen. Meine Mutter war traurig und weinte.“

So ging es noch einige Zeit weiter. Die Spannungen nahmen zu. Antonio war ein Dickschädel, und auch Giovanni wollte sich nicht geschlagen geben. Er reagierte heftig. Wegen eines Buches, das Giovanni neben seinen Teller gelegt hatte, kam es dann zu dem Krach, von dem zu Beginn dieses Buches berichtet wurde. Am folgenden Morgen aber sagte Mar­gherita die traurigen Worte: „Es ist besser, wenn du aus dem Haus gehst.“ Und so kam Giovanni an einem nebeligen Februartag des Jahres 1828 auf dem Hof der Familie Moglia an. Er wurde als Stallknecht eingestellt, weil er so verzweifelt weinte.

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