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„Ich muss lernen“

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Wieder einmal packte Giovanni also sein Bündel und sagte Herrn Roberto Auf Wiedersehen. Er kehrte jedoch nicht nach Becchi zurück, sondern ging nach Sussambrino, einem Bauernhof, den sein Bruder Giuseppe zusammen mit Giuseppe Febraro in Halbpacht übernommen hatte. Zusammen mit ihrem Sohn Giuseppe hatte auch Margherita Becchi verlassen.

Giovanni widmete sich während dieser Sommermonate vor allem dem Lernen, denn in Chieri wollte er nicht mehr im Hintertreffen sein. Aber er wollte auch seinem Bruder nicht zu sehr zur Last fallen. Deshalb half er bei der Feldarbeit, reparierte in einer primitiven Schmiede Ackergeräte und führte die Schafe und Kühe auf die Weide, wobei er auch wieder die Möglichkeit zum Lesen und Lernen fand.

Rosa Febraro, die Tochter von Giuseppe Febraro, berichtete später, dass Giovanni oftmals so sehr in seine Bücher vertieft war, dass er nicht merkte, wenn die Kühe irgendwohin auseinandergelaufen waren. Sie, die damals Zehnjährige, lief dann hinter ihnen her, durch Äcker und zwischen den Furchen der Maisfelder, um sie dem „Studenten“ zurückzubringen, bevor der Eigentümer etwas bemerken konnte. „Die Kühe waren gerade dabei, Mais zu fressen“, rief sie Giovanni dann zum Beipiel zu. „Danke, Rosa.“ Das war seine ganze Reaktion. Sie aber schaute ihn lange an und sagte dann: „Aber warum führst du sie denn auf die Weide, wenn du dich doch nicht um sie kümmerst?“ „Ich muss lernen, Rosa, und da vergesse ich sie schon mal.“ „Stimmt das, dass du Priester wirst?“ „Ja.“ „Also gut, wenn du willst, schau ich auch auf deine Kühe. Ich muss sowieso auf meine aufpassen.“ Giovanni dankte ihr und vertiefte sich wieder in sein Buch.

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