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Der kleine Seiltänzer

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Sein zehntes Lebensjahr war für Giovanni gekennzeichnet von dem Traum, über den wir bereits berichtet haben, also dem Traum von der großen Schar Jungen und dem Herrn, der zu ihm gesprochen hatte: „Nicht mit Schlägen, sondern mit Güte und Liebe wirst du sie als Freunde gewinnen“; dem Traum von der schönen Frau, die ihm gesagt hatte: „Zur rechten Zeit wirst du alles verstehen.“ Trotz der „klugen“ Worte der Großmutter hatte die Nacht, in der er diesen Traum gehabt hatte, Licht in das Dunkel von Giovannis Zukunft gebracht.

Dieser Traum war richtungsweisend für das ganze zukünftige Leben Giovannis. Er war aber auch ausschlaggebend für das Verhalten der Mutter während der folgenden Monate und Jahre. Denn auch für sie bedeutete dieser Traum die Offenbarung eines höheren Willens, ein klares Zeichen der Berufung ihres Sohnes zum Priestertum. Nur so kann man sich die Unbeirrbarkeit erklären, mit der sie Giovanni auf den Weg dorthin geführt hat.

In seinem Traum hatte Giovanni eine große Anzahl von Jungen gesehen und war dazu bestimmt worden, ihnen Gutes zu tun. Warum also sollte er nicht gleich damit anfangen? Er kannte ja bereits eine Reihe von Jungen: seine Spielkameraden, die kleinen Stallknechte auf den verschiedenen Höfen in der Gegend. Viele von ihnen waren recht gut, aber andere doch sehr grob und fluchten ständig.

Während des Winters verbrachten viele Familien die Abende in einem großen Wohnstall, in dem die Ochsen und Kühe die Wärme lieferten. Während die Frauen spannen und die Männer ihre Pfeifen rauchten, las ihnen Giovanni aus Büchern vor, die er sich von Don Lacqua ausgeliehen hatte: „Guerin Maschino“, „Die Geschichte des Bertoldo“ oder auch „Die französischen Könige“. Er hatte damit ungeheuren Erfolg. „Alle wollten mich bei sich im Stall haben“, erzählte er später. „Um meine Kameraden versammelten sich Leute jeden Alters und sozialen Standes. Alle freuten sich, wenn sie einen Abend beim Zuhören verbringen konnten, während der kleine Vorleser auf einer Bank stand, damit ihn alle sehen konnten.“

Das begehrteste Buch bei diesen Abenden war „Die französischen Könige“. Es erzählte von den wundersamen und etwas verwickelten Abenteuern Karls des Großen und seiner Gefolgsmänner sowie vom Zauberschwert Durlandana. „Vor und nach meinen Erzählungen“, so schrieb Don Bosco später, „machten wir alle das Kreuzzeichen und beteten ein ‚Gegrüßet seist du, Maria‘.“

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