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Kettenriss

Draußen schwang ich mich auf mein Rad, ich trat in die Pedalen und radelte wie eine Verrückte durch die Straßen. Ich kam mir vor wie auf der Flucht. Aber es war befreiend. Ich bekam wieder Luft, frische sogar. Da war es wieder, das Gefühl von Freiheit. Es war schon dunkel geworden. Die Lichter der Autos und der Häuser, die der Ampeln und Laternen schossen an mir vorbei, ich nahm sie kaum wahr. Zum Glück war wenig Verkehr. Zum Glück.

Plötzlich machte es unter mir ›Zack‹, ›Krach‹, ›Bäng‹ …

Mist, das war die Kette von meinem Fahrrad. Das Rad geriet sofort ins Schlingern. Dann blockierte es. Beinah wär ich über den Lenker gegangen. Oh mein Gott, nicht noch eine Verletzte. Ein kranker Orlow reichte, dachte ich.

Im letzten Moment bekam ich Boden unter die Füße und konnte den Sturz gerade noch verhindern.

Aber die Kette war ab. Die kriegte ich nie wieder auf die Zah­nung. Sie hing nicht nur runter. Sie war gerissen. ›Fuck‹, dachte ich und fluchte: »Verdammte Scheiße.«

Ich schmiss mein Rad um und hockte mich auf dem Bürgersteig. Alles ging schief, dachte ich. Das war’s dann auch wieder mit dem bisschen Freiheit für mich. Mir kamen die Tränen.

Da hörte ich eine Stimme neben mir. »Hey, Sweetie, bist du okay? Alles in Ordnung? … Hey!«

Nix war in Ordnung, dachte ich und sagte: »Mein Fahrrad ist kaputt.« Dann erst hob ich meinen Kopf.

»Ach komm. Das ist doch sicher halb so wild, oder?«, versuchte mich die junge Frau mit den Locken neben mir zu beruhigen. Sie war vielleicht Ende zwanzig, sah super sportlich aus in ihren knall­engen Leggings, mit Sneakern und einer glitzernden Flieger­jacke. Und sie lächelte mich an.

Auf der anderen Straßenseite liefen ein paar Jungs, sie schienen die Frau zu kennen. Einer von denen winkte und rief: »Ey Feli! Was’n los? Bist du festgewachsen oder was? Komm endlich.«

Feli aber schrie rüber, dass alles in Ordnung sei. Und zu mir sagte sie: »Karim soll sich das mal angucken.«

»Karim?«, fragte ich verwundert. »Ist das ’n Fahrradfreak?«

»Ist unser DJ«, sagte Feli. »Der kriegt das easy wieder hin.«

Ich schaute diese Feli misstrauisch an.

»Das Fahrrad«, sagte sie, lachte und reichte mir die Hand. »Na los. Wir beißen nicht.«

Dann rief sie die beiden Jungs auf der anderen Straßenseite zu sich und bat sie, mein Fahrrad zu schieben. Voll nett, fand ich.

»Ich bin übrigens Feli.«

»Katya«, sagte ich und lächelte. Dankbar für diese Hilfe.

Hinter uns schoben die beiden Jungs mein Fahrrad mit der gerissenen Kette.

Wir liefen nur eine paar Straßen, dann waren wir da – im BATTLELAND …

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