Читать книгу Glatt wie ein Aal: Kriminalroman - Theodor Horschelt - Страница 7

2. Kapitel

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„Schon wieder besoffen, Thelma?“, fragte der Mann und lümmelte sich an der Theke herum. „Reich‘ mir ‘ne Pulle aus dem Kasten … Na, los, mach‘ schon.“

Ich hatte mir eine Zigarette angezündet und noch keine Lust, den Laden zu verlassen. Thelma ging auf die Flegeleien nicht ein. Stumm öffnete sie den Wasserkasten und holte eine Bierflasche hervor. Der vierschrötige Kerl schlug mit der Handkante gegen den Verschluss und trank schmatzend.

„Was gibt‘s Neues in dem Kaff?“, fragte er Thelma, als er die Flasche abgesetzt hatte.

„Ich habe die Zeitung noch nicht gelesen“, sagte Thelma Clitter zurückhaltend. Der Mann lachte unvermittelt auf und wandte sich dann plötzlich an mich.

„Was machen Sie eigentlich hier? Frisch angekommen, wie?“

„Haben Sie was dagegen?“, fragte ich.

„Nee, solange man mich in Ruhe lässt, nicht“, war seine Antwort.

„In der Richtung brauchen Sie nichts zu befürchten“, antwortete ich und grinste. „Ich suche mir meine Leute aus, mit denen ich verkehre.“

„Sollte das ‘ne Anspielung sein?“, wollte er von mir wissen.

„Der Tag ist lang“, sagte ich. „Versuchen Sie, dahinterzukommen.“

„Hör‘ dir das Würstchen an, Thelma“, wandte sich der Vierschrötige an die Frau. „Der will Stunk machen, wie?“

„Du machst Stunk, Stan“, sagte Thelma Clitter. „Lass den Mann in Ruhe. Er hat dir nichts getan.“

„Glaubst du, wie?“, murmelte Stan. „Ich weiß, was ich gesehen habe, ich weiß Bescheid. Kommt frisch nach hier und schmeißt sich schon an Barbara Bligton. Hör‘ mal zu, mein Junge. Lass die Finger von dem Mädchen, sonst bereust du den Tag, an dem du hier angekommen bist.“

„Wie viele Flaschen hast du eigentlich leer getrunken?“, sagte ich höflich und Anteil nehmend. „Viel scheinst du nicht vertragen zu können, Stan.“

„Verschwinde hier, bevor ich ärgerlich werde“, sagte Stan, und ich sah, dass seine Finger sich fest um den Flaschenhals schlossen.

„Thelma, verkaufen Sie auch Beruhigungsmittel?“, wandte ich mich an die Frau, die hinter dem Rücken Stans beschwörende Armbewegungen machte. Ich sollte wohl freiwillig das Lokal räumen.

„Ich denke, dass du Prügel brauchst“, sagte Stan und schlug dann ohne jede Vorwarnung mit der Bierflasche zu. Natürlich hatte ich mit dieser Entwicklung gerechnet. Die Flasche sauste an meiner Schulter vorbei ins Leere, und Stan kam etwas aus seinem Gleichgewicht. Er hatte noch mehr Schwierigkeiten damit, als er meine Rechte spürte. Ich hatte sie ihm genau auf den Magen gelegt.

Stan ließ die Flasche fallen und röchelte nach Luft. Ich war zurückgetreten und sah interessiert zu, was er machte. Nun, er erholte sich wieder recht schnell und wollte dann mit mir abrechnen. Er boxte in blinder Wut, und es war kein Wunder, dass seine Schläge nicht saßen. Wer boxt, muss eiskalt bleiben, sonst kann er einpacken.

Stan packte dann auch bald ein. Einige seiner Schläge blockte ich mit dem Ellbogen ab, dann landete ich eine Dublette an seinem Kinn, und er begann, schläfrig zu werden. Er versuchte zwar, sich an der Verkaufstheke festzuhalten, sackte aber weiter nach unten und legte sich auf dem großen Dielenboden hin.

„Was ist denn das für ein Knilch?“, fragte ich Thelma, die jetzt sehr vergnügt lächelte und sich eine weitere Flasche genehmigt hatte.

„Das ist Stan“, sagte sie, „Stan Screwder. Er ist hinter Barbara her. Aber sie lässt ihn immer abblitzen. Stan meint, sie gehöre ihm, vielleicht haben sie sich mal als Kinder geküsst. Joe Lestake war Stans größter Konkurrent. Die beiden Jungens haben sich bis aufs Blut gehasst. Vor allem deshalb, weil Joe erfolgreicher war.“

„Bei Barbara“, wollte ich wissen.

„Möglich, vielleicht auch bei ihr“, sagte Thelma. „Aber nehmen Sie sich vor Stan in Acht. Er ist ein tückischer Bursche. Er wird versuchen, es Ihnen noch heimzuzahlen.“

„Grüßen Sie ihn von mir“, sagte ich. „Ich bin zu jeder Zeit bereit, die Sache noch einmal zu wiederholen.“

Ich zahlte das Bier und verließ Thelmas Kramladen. Lange war ich noch nicht in Denta-Beach, aber ich hatte bereits einiges erlebt und gehört. Beklagen konnte ich mich wirklich nicht. Im Übrigen wurde es jetzt Zeit, den Kleinen aus der Falle zu jagen. Wenn der sich erst einmal festgeschlafen hatte, war er nicht mehr zu retten.

Ich ging zurück auf den kleinen Marktplatz und wollte an der Kirche vorbei zum Gasthaus marschieren. Der Wagen konnte von mir aus erst einmal hier unten stehenbleiben. In dem kleinen Kaff lohnte sich die Fahrerei doch nicht. Andere allerdings schienen es für lohnend zu halten. Genau neben meinem Schlitten entdeckte ich das chromglänzende Raumschiff, in dem der Mann mit dem kleinen Cäsarenkopf gesessen hatte. Ich sah mir interessiert die Wagenverzierungen an und kam mir vor wie in einer modernen Ausstellung.

„Gefällt Ihnen der Wagen?“, schnarrte da eine Stimme neben mir. Ich richtete mich auf und sah den kleinen Cäsar vor mir. Diesmal machte er nicht in Eis, sondern in frühlingshaftem Tauwetter.

„Toller Schlitten“, sagte ich. „Damit würden Sie selbst in New York Aufsehen erregen.“

„Sie sind aus New York?“, fragte er neugierig.

„Hat Barbara Bligton es Ihnen nicht gesagt?“, konterte ich. Er sah mich einen Moment überrascht an, lächelte aber dann.

„Ja, sie hat von Ihnen gesprochen“, sagte er dann. „Sie sollen für den alten Bligton herausfinden, ob Joe Lestake ermordet worden ist oder nicht, ja?“

„Barbara glaubt an einen Unfall“, sagte ich ausweichend.

„Ich auch“, sagte der Mann, der sich als James Degretti vorgestellt hatte. „Es war ein Unfall. Joe

wird sich zu sicher gefühlt haben. Vielleicht hatte er auch zu viel getrunken.“

„Trank Joe gern und oft?“, fragte ich.

„Ich hab‘s gern gesehen“, war die Antwort Degrettis. „Ich habe draußen in Waste Island ein Hotel. Dort war er oft an der Bartheke.“

„Dann muss sich Ezra Bligton wohl doch geirrt haben“, sagte ich und trat meine Zigarette aus.

„Lassen Sie‘s ihn aber besser nicht fühlen“, erwiderte Degretti. „Tun Sie so, als würden Sie den Fall bearbeiten. Vielleicht kann er dann im Laufe von ‘ner Woche umgestimmt werden. Ich würd‘ mich übrigens freuen, Sie mal draußen in meinem Laden begrüßen zu können.“

„Ich komm bestimmt vorbei“, sagte ich. Ich wollte weggehen, als sich plötzlich Stan Screwder in mein Blickfeld schob. Der Mann war inzwischen wieder zu sich gekommen und suchte nach mir. Er hatte mich jetzt auch gesehen und steuerte auf mich zu.

„Sie treten besser mal was zur Seite“, sagte ich zu Degretti. „Der Mann dort kann die Nase nicht voll genug bekommen. Er scheint berufsmäßig zu stänkern …“

Degretti drehte sich herum und sah sich Screwder an. Er lächelte und machte eine wegwerfende Handbewegung.

„Sie kennen ihn?“, fragte ich.

„Wen kenne ich hier in Denta-Beach nicht?“, meinte er. „Stan können Sie nicht ernst nehmen. He, Stan, verschwinde und geh an deine Arbeit. Nun hau‘ schon ab!“

Das war wohl die Sprache, in der man mit Stan reden musste. Er drehte sofort bei und machte dabei einen verunglückten Kratzfuß, der nicht nur komisch, sondern sogar peinlich wirkte. So hündisch fiel er aus. Degretti sah mein Gesicht und war wütend.

„Dieses verdammte Saufloch“, sagte er. „Große Klappe, aber nichts dahinter. Der reinste Radfahrer.“

„Lohnt sich das bei Ihnen?“, fragte ich lachend.

„So was kann ich nicht ausstehen“, sagte Degretti. „Stan arbeitet manchmal für mich. Ich habe ein Schauboot und bringe damit Gäste über‘s Wasser. Stan kennt sich hier in dem Gewässer erstklassig aus. Tja, nun muss ich aber abschieben. Lassen Sie sich mal bei mir sehen.“

„Das soll ein Wort sein“, erwiderte ich. Ich nickte ihm zu und ging weiter. Hinter mir rauschte der Motor des Chromkreuzers auf und dann war ich schon oben und sah das Gasthaus vor mir.

„Was ist denn bei dir ausgebrochen?“, fragte ich den Kleinen, der ziemlich wach an einem Tisch saß und weiche Eier in sich hinein löffelte. „Bist du aus dem Bett gefallen?“

„Ich habe überhaupt nicht geschlafen“, log Jimmy unverfroren. „Abgesehen davon ist es hier viel zu laut. In Chicago fühl‘ ich mich wohler.“

„Du wirst dich an die Schönheiten der See noch gewöhnen“, sagte ich tröstend. „Übrigens werden wir wohl nicht lange hierbleiben.“

„Mir kann‘s nur recht sein“, erwiderte der Kleine und gähnte. „Ich sitze jetzt schon eine geschlagene Viertelstunde hier am Fenster. Meinst du, Langer, ich hätte auch nur ein Paar interessante Waden gesehen? Es ist stinklangweilig in Denta-Beach.“

„Den Eindruck habe ich auch“, sagte ich. „Der alte Bligton scheint sich als Querulant zu entpuppen. Ich habe einige Leutchen gesprochen. Sie reden alle von einem Unfall. Mord scheint ausgeschlossen zu sein.“

„Das hätte ich dir schon in Houston sagen können“, erwiderte der Kleine. „Für so was habe ich ‘nen Blick. Der alte Bligton ist vergreist. Wann hauen wir also ab?“

„Einige Tage werden wir noch bleiben“, sagte ich. „Barbara hat darum gebeten.“

„Bligtons Tochter? Wahrscheinlich trägt sie Wollstrümpfe, wie?“

„Ich hab‘ nicht so genau hingesehen“, sagte ich grinsend. „Das kannst du ja mal besorgen. Da kommt sie ja angerauscht. Donnerwetter, sie scheint aber ‘ne Menge Freunde zu haben …“

„Das ist Barbara?“, fragte Jimmy andächtig und stand auf.

„Das ist Barbara“, bestätigte ich. „Trägt sie Wollstrümpfe?“

„Donnerwetter“, flüsterte Jimmy begeistert. „Wie hat die sich denn hierher verirrt? Das ist ja Extraklasse.“

Nun, Barbara sah tatsächlich erstklassig aus. Sie trug einen einfach geschnittenen, armlosen Kittel, aber wie sie ihn trug, das war berauschend. Der lockere Stoff, der nur in der Taille von einem modischen Ledergürtel gehalten wurde, flatterte im Wind und presste sich gegen ihre Figur. Ich konnte Jimmys Flüstern sehr gut verstehen.

„Die kommt ja zu uns“, stotterte Jimmy und fuhr sich automatisch durch das Haar.

„Du kannst dich wieder hinsetzen“, schlug ich vor.

„Natürlich“, meinte Jimmy träumerisch. „Warum wollen wir nur noch einige Tage hierbleiben? Mir gefällt‘s in dem Kaff sehr gut! Endlich kann man sich mal erholen.“

„Hallo, Barbara“, begrüßte ich sie, als sie auf unseren Tisch zumarschierte. „Was vergessen?“

„Das Wichtigste“, sagte sie.

„Aber nehmen Sie doch Platz“, säuselte der Kleine sofort los. „Was trinken Sie, Miss Bligton? Wo haben Sie dieses entzückende Modellkleid gekauft?“

„Es kostete zwei Dollar dreißig“, sagte Barbara belustigt. „Und ich kaufte es hier in Denta-Beach bei Mrs. Clitter.“

„Man sieht‘s“, sagte Jimmy. Er hatte es als Kompliment gedacht, aber er war dabei ausgerutscht. Barbara nahm natürlich sofort Maß und deckte den Kleinen mit einem Blick ein, dass er nur noch verlegen wegsehen konnte.

„Thelma habe ich eben kennengelernt“, sagte ich zu Barbara.

„Sie ist soweit in Ordnung, aber sie schwätzt gern“, sagte Barbara. „Sie sollte nicht soviel trinken.“

„Sie scheint dabei aber nüchtern zu bleiben“, sagte ich.

„Das glaubt Thelma auch“, lachte Barbara auf. „Wenn Sie mit Daddy sprechen, dann lassen Sie nicht durchblicken, dass ich an einen Unfall glaube. Daddy gegenüber rede ich immer von Mord.“

„Das geht schon in Ordnung“, sagte ich. „Degretti glaubt auch an einen Unfall.“

„Oh, Sie haben ihn kennengelernt?“, fragte sie und sah mich interessiert an.

„Ein netter Kerl“, erwiderte ich. „Und so energisch für sein Alter.“

„Ich verstehe nicht recht“, sagte sie zögernd.

„Ich hatte Streit mit einem Stan Screwder“, erklärte ich ihr. „Degretti sah ihn nur scharf an, und Stan verdrückte sich sofort.“

„Stan kann keinen Menschen in Ruhe lassen“, sagte Barbara und schüttelte den Kopf. „Ich muss ihm mal wieder die Leviten lesen.“

„Er scheint Sie sehr zu verehren“, sagte ich.

„Er ist anhänglich wie ein Bernhardiner“, erwiderte sie. „Und er merkt nicht, wie sehr er mir auf die Nerven geht.“

Wir redeten noch eine Weile herum, und dann ging sie zu dem Wagen zurück, in dem ihr Bekannter sitzen geblieben war. Jimmy war noch nicht zur Erde zurückgekehrt.

„Wann willst du eigentlich deinen Mund zumachen?“, erkundigte ich mich bei ihm.

„Das ist ‘ne Frau“, sagte Jimmy. „Wer ist übrigens Thelma?“

„Sie ist vielleicht noch toller“, erwiderte ich. „Du solltest Sie mal besuchen. Dagegen ist Barbara ein Schulmädchen.“

„Tja, dann will ich mir mal die Gegend ansehen“, sagte der Kleine prompt und stand auf. „Wo, sagtest du noch, kann ich Thelma finden?“

Ich sagte es ihm, und der Kleine schob los. Er erwartete eine Sensation, und ich wusste, dass er eine finden würde. Jimmy hatte es sehr eilig und verschwand bald darauf zwischen den Hügeln.

Ich trank noch eine Flasche Bier und holte mir dann später den Wagen. Ich wollte zum Seeamt fahren und mal nachfragen, was man dort zum Tod von Joe Lestake zu sagen hatte. Es war kein Misstrauen gewissen Personen gegenüber, aber immerhin nehme ich meinen Beruf ernst.

Im Seeamt war man sehr nett zu mir. Ich stellte meine Fragen und bekam meine Antworten. Bekam zu hören, dass aller Wahrscheinlichkeit nach ein Unfall vorgelegen hätte.

„Hat man Joe nicht gefunden?“, fragte ich den Beamten, der ein kühles Zimmer hatte.

„So was kann schnell gehen, so was kann lange dauern“, meinte der Beamte. „Und wenn wir Pech haben, werden wir Joe nie mehr sehen. Im Golf gibt es nette Fische, die sich für Fleisch aller Art interessieren.“

„Haie?“, fragte ich.

„Auch Haie“, sagte der Beamte. „Ich habe nicht viel Hoffnung, dass wir Joe noch einmal wiedersehen.“

„Dann wäre also nie genau festzustellen, ob es ein Unfall war, wie?“, fragte ich.

„So gesehen, natürlich nicht“, sagte der Mann. „Es sei denn, man würde nach Joe tauchen.“

„Wie sind denn die Aussichten dafür?“

„Auch faul“, meinte der Kenner der Verhältnisse. „Sehen Sie, die Unterwasserbarriere ist wie ein Riegel, der vor der Küste liegt. Bis dahin ist alles ziemlich seicht. Hinter dem Riff aber kippt das Ufer steil nach unten ab.“

„Ist Joe, vom Strand aus gesehen, vor oder hinter der Barriere aufgeschrammt?“

„Hinter der Barriere“, sagte der Beamte.

„Wieso steht das fest?“, fragte ich ungläubig. „Es war doch dunkel, als es passierte. Kann man denn noch vom Ufer aus sehen, wo der Kahn aufgelaufen ist?“

„Fischer fanden am anderen Morgen eine große Öllache“, sagte der Beamte. „Sie stand vom Ufer aus gesehen hinter dem Riff. Auch Bruchstücke des Bootes wurden von der Dünung gegen das Riff bewegt.“

„Hatte Joe Lestake viele Freunde?“

„Freunde und Feinde“, sagte der Beamte vorsichtig. „Viele hielten Joe für einen Spinner.“

„Dann war er ein Spinner, der Geld hatte“, sagte ich. „Er hatte doch immer Geld, nicht wahr?“

„Und das auch zu Recht“, erwiderte der Beamte. „Joe war einer der besten Taucher an der Küste. Wir vom Seeamt haben ihn oft beschäftigt. Er verstand sein Handwerk, und er machte sich nichts daraus, auch mal tiefer zu tauchen. Bei der Marine hatte er auch als Tiefseetaucher gearbeitet. Kunststück, dass er immer Geld hatte. Er konnte sich vor Aufträgen ja kaum retten.“

„Er sollte der Schwiegersohn des alten Bligton werden, ja?“

„Ezra hätte das zu gern gesehen“, sagte der Beamte.

„Seine Tochter Barbara auch?“, war meine nächste Frage.

„Meine private Meinung. Die weiß doch selbst nicht, was sie will“, sagte der Beamte. „Ich wette, dass sie eines Tages reinfallen wird. Hochmut kommt immer vor dem Fall.“

„Sie mochte Joe also nicht besonders?“

„Jetzt überfordern Sie mich“, sagte der Beamte. „So genau kenne ich die Verhältnisse nun auch wieder nicht. Aber unterhalten Sie sich doch mal mit Sam Molters. Er war so was wie der Kompagnon von Joe. Sie finden ihn in Denta-Beach in der Nähe der großen Landungsbrücke. Sam betreibt da ein Ausrüstungsgeschäft für Seeleute.“

„Vielen Dank für den Tipp“, sagte ich. Wir gaben uns die Hand, und ich schob los. Ich war gerade ein paar Meilen gefahren, als ich von einem schlanken jungen Mann abgewinkt wurde.

„Fahren Sie nach Denta-Beach?“, fragte er.

„Los, steigen Sie ein“, sagte ich. „Füße sauer geworden?“

„Überhaupt und so sauer“, sagte er grinsend. „Haben Sie eine Ahnung, wo in Denta-Beach ein gewisser Sam Molters wohnt?“

Glatt wie ein Aal: Kriminalroman

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