Читать книгу Bangkok Rhapsody - Thomas Einsingbach - Страница 15
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ОглавлениеDie Telefonverbindung nach Singapur war instabil. Immer wieder gab es kurze Aussetzer, so dass Jürg Bertoli Mühe hatte, den wortreichen Ausführungen seines Geschäftspartners Lamkan Seng zu folgen. Lamkan erinnerte ihn an den Termin, zu dem sie gemeinsam nach China reisen und dort auf einflussreiche Vertreter der politischen Elite treffen wollten.
„Die Chinesen müssen handeln, sonst fliegt ihre schöne Volksrepublik auseinander“, hörte Bertoli, ging aber nicht näher auf die Prophezeiung seines Partners ein, die er nur zu gut kannte.
„Wenn wir erfolgreich … Huxley-Programm … Win-win-Situation … habe ich immer schon gesagt …“, rauschten die Satzfetzen aus dem fernen Singapur an Bertolis Ohr, der sich in Gedanken mit einem ganz anderen Problem beschäftigte. Als die Verbindung wieder einigermaßen intakt war, unterbrach er den aufgedrehten Lamkan. „Wäre es möglich, dass Sie mir Verstärkung schicken? Ich habe das Gefühl, wir sollten vorsichtiger sein.“
Zugegeben, es war nur eine leise Ahnung, die Bertoli umtrieb. Es lagen objektiv keinerlei Fakten vor, die zur Besorgnis Anlass gaben. Aber in der letzten Zeit ging alles zu glatt: Die Wirkungs- und Verträglichkeitsprüfungen waren erfolgreich abgeschlossen. Für Singapur lag die Zulassung der staatlichen Gesundheitsbehörde vor. Die Chinesen hatten überraschenderweise auf den ersten Kontaktversuch positiv reagiert. Und letztendlich war auch die Sache mit Hannah endgültig geklärt. Diese Erfolgsserie würde sich zukünftig fortsetzen, davon war Bertoli überzeugt, aber er wollte für alle Fälle gewappnet sein.
„Wie viele Männer brauchen Sie zusätzlich?“, rief Lamkan ins Telefon. Es war auch in seinem Interesse, dass ihr gemeinsames Unternehmen geschützt war. Er hatte schließlich die Finanzmittel für das Projekt zur Verfügung gestellt.
„Ich denke, wir sollten die Mannschaftsstärke verdoppeln, damit ein 24-Stunden-Sicherheitsdienst gewährleistet ist“, schlug Bertoli vor.
„Geht in Ordnung. Ich schicke Ihnen weitere sechs Männer“, versprach Lamkan und kritzelte einen Vermerk auf einen Notizblock. Gleich nach dem Gespräch mit Bertoli würde er den Geheimdienstchef anweisen, die geforderte Verstärkung nach Bangkok in Marsch zu setzen.
„Gibt es im Zusammenhang mit Hannah Neuigkeiten?“
„Ich denke, die Polizei wird die Nachforschungen in Kürze einstellen“, mutmaßte Bertoli.
„Ich habe nichts anderes erwartet“, kommentierte Lamkan, woraufhin die Verbindung nach Singapur zusammenbrach.