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Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn man mich nach meinem Heimatort fragt, sage ich immer ‚Heidelberg‘, obwohl ich schon seit vielen Jahren nicht mehr dort lebe. Meine älteren Gesprächspartner antworten dann oft mit dem Liedtext: „Ich hab‘ mein Herz in Heidelberg verloren“. Und darauf folgt in der Regel die vorwurfsvolle Frage: „Wie kann man von dort nur wegziehen?“

Hierauf fallen mir nur zwei Antworten ein: „Ich habe mein Herz in Herford verloren“ und, „Heidelberg hat ein Schloss, Herford hat Elisabeth von der Pfalz, die in diesem Schloss das Licht der Welt erblickte“.

In Wirklichkeit sind die beiden Städte so stark miteinander verwoben, dass es im Grunde genommen vollkommen egal ist, in welcher man lebt.

Mich wundert es nur, dass hier bislang keine Städtepartnerschaft zustande gekommen ist.

Herford hat, nebenbei bemerkt, allerdings noch viel mehr zu bieten, worüber der bescheidene Ostwestfale natürlich nicht spricht. Deshalb dachte ich mir, es wäre an der Zeit, über genau diese Schätze der Geschichte, eine Geschichte zu erzählen.

Darin spielen drei Städte eine wichtige Rolle: Die Hansestadt Herford, Heidelberg und New York, wovon ich die Verknüpfung der ersten beiden bereits erläutert habe.

Um zu verstehen, was New York damit zu tun hat, muss man sich über folgendes klar werden. New York ist für die einen die schönste Stadt der Welt, und für die anderen die Hölle auf Erden. Aber für beide ist sie ein Ort mit ein und derselben Vergangenheit: Das alte Europa ließ sich hier einst nieder, mit all seinen glamourösen Ausschweifungen, genau wie seinen abgrundtiefen Niederungen. Hier wollte man eine neue und friedliche Welt erschaffen, ohne dabei zu berücksichtigen, dass die Vergangenheit in den Zellen eines jedes einzelnen Siedlers gespeichert war, und somit zu einem Teil dieser neuen Welt wurde. Die Geschichte zeigt die Grausamkeiten des späten Mittelalters im gleichen Maße, wie die Brutalitäten der Neuzeit. Sex, Gewalt, und eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes sind ebenso Bestandteil, wie Hoffnung, Trost und Zuversicht. Wie der Titel des Buches schon verrät, handelt es von vermeintlichen Hexen und Flüchen, aber es lässt uns auch den Wahnsinn eines über Jahrtausende währenden Patriarchats erkennen, in dessen Schatten wir noch heute leben. Die historischen Eckdaten sind durch gewissenhafte Recherchen belegt, die Handlung entspricht natürlich der Phantasie. Einige Namensähnlichkeiten sind gewollt, andere rein zufällig. Vieles darin ist wahr, anderes könnte vielleicht wahr sein. Doch eines ist sicher: Wir dürfen niemals aufhören an die Liebe und die Menschlichkeit zu glauben.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Schauder auf Ihrer Reise durch die Zeit.

Thomas H. Huber

Hinweis für die Historiker unter den Lesern: Wenn ich Personen oder Ereignisse aus dem 17. Jahrhundert beschreibe, spreche ich vom Mittelalter, da man sich als Leser die damals vorherrschenden Zustände besser vorstellen kann, als unter dem Begriff „frühe Neuzeit“.

Mittelalter: zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert Neuzeit: von 1500 bis heute

(Nur für Leser ab 18 Jahren geeignet)

Hexenkolk - Wiege des Fluchs

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