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Vorwort zu »OST–WÄRTS«
ОглавлениеAnmerkungen des Autors
Ein Großteil der Handlung dieses Romans und die meisten darin vorkommenden Personen wurden frei erfunden. Die Namen bestimmter Orte erfuhren ebenfalls eine Änderung. Einige der handelnden Charaktere verweisen auf reale Vorbilder, die zum Teil noch heute unter uns leben.
Das Unternehmen »Blaue Flamme« ist ebenso, wie die »HA XVIII-BFC des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR«, in der viele Einrichtungen und Strukturen der Verständlichkeit halber zusammengefasst wurden, eine reine Fiktion.
Der Roman reflektiert die politischen Ereignisse, die im Zusammenhang mit der absoluten Abhängigkeit der DDR von kontinuierlichen Erdgaslieferungen aus der UdSSR, ab den ’70er Jahren bestanden.
Diese Gaslieferungen erkaufte sich die DDR-Führung durch enorme Aufwendungen an finanziellen Mitteln, Wirtschaftsgütern sowie Arbeitsleistungen von zehntausenden DDR-Bürgern in den Betrieben und am Erdgasleitungsbau in der Sowjetunion. Diese Abhängigkeit wurde noch verschärft als im Jahre 1982 das Politbüro des ZK der SED den Beschluss fasste, dass der Bau einer neuen Erdgasleitung auf sowjetischem Territorium unter maßgeblicher Beteiligung der DDR schon anno 1983 beginnen sollte.
In der Ukraine, im Moskauer Raum sowie ein Jahr später im Permer Gebiet im Ural stampfte man daraufhin über zwanzig gewaltige Baustellen aus dem Boden. Millionen Tonnen an Material und Zehntausende Arbeitskräfte setzte die DDR für dieses Vorhaben ein.
Die hiermit verbundenen finanziellen und wirtschaftlichen Belastungen trieben die Verschuldung der DDR-Volkswirtschaft in ungeahnte Höhen.
Am Ende betrug sie rund 12 Mrd. Mark der DDR. Trotz der vertraglich vereinbarten Liefergarantien für 20 Jahre stiegen die Risiken. Da die DDR-Wirtschaft aufgrund ihrer eng vernetzten Struktur auf die täglichen Erdgaslieferungen angewiesen war. Die geringste Störung konnte einen Großteil der Industrie zum Erliegen gebracht.
In diesem Buch treten auch Kräfte in Erscheinung welche im ZK der SED und dem MfS ihren Wirkungkreis hatten. Die aber bereits Mitte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts allmählich einen Sinneswandel durchlebten.
Sie begannen an der Zukunft der politischen und wirtschaftlichen Systeme der DDR und des »Großen Bruders« UdSSR zu zweifeln. Zudem erahnten sie den sich abzeichnenden Zusammenbruch der »realen sozialistischen Gesellschaftsordnung.«
Aufgrund ihrer Kenntnisse über die Mentalität der sowjetischen Apparatschiks (Partei- und Staatsbeamte sowie Verwaltungsbürokratie) sollten daher konkrete, vorbereitende Maßnahmen für den Eventualfall eingeleitet werden.
Eingedenk der Tatsache, dass in der Zukunft der gesicherte Zugriff auf Energieressourcen die Überlebensfähigkeit einer Gesellschaft bestimmen würde, musste deren Verfügbarkeit ungefährdet bleiben.
Man brachte daher beginnend ab 1983 und parallel zur Bautätigkeit an der »Erdgastrasse« ein geheimes Vorhaben auf den Weg. Dieses sollte in einer möglich erscheinenden wirtschaftlich und politisch veränderten Welt als Druckmittel oder auch als Waffe dienen.
Der Name des Unternehmens lautete »Blaue Flamme«.