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Schicksal des Widerstandes

Nach dem Krieg, hinterher, ist man meistens schlau.

Vor dem Krieg, wissen es nur Wenige genau.

Nach dem Krieg werden viele Denkmäler gebaut.

Hätte man doch früher bloß ihrem Wort vertraut.

Nach dem Krieg werden sie im ganzen Land verehrt.

Das nötige Gehör, es wurde ihnen einst verwehrt.

Sie flehten, riefen, warnten vor dem tödlichen Gericht.

Doch Querulanten, Dissidenten traut und glaubt man nicht.

„Die gehören weggesperrt!“ Gefängnis, Psychiatrie, gelyncht, erschossen, aufgehängt, gefoltert hat man sie.

Heut ist das anders. Freie Meinung steht groß auf dem Papier.

Wir sind, Gott sei Dank, aufgeklärt, zumindest wir, hier.

Natürlich gibt’s noch einige, die wirken recht verstaubt in ihrem Kopf; gut, wenn man denen nicht gleich alles glaubt.

Die können nichts beweisen, nur hypothetisches Geschwätz.

Schließlich lebt sich’s gut und friedlich im Hier und Jetzt.

Wir brauchen keine Unruhe und keine Fantasie in unserer harmonischen Wohlfühlanarchie. –

Hmm, eine Frage schleicht sich immer wieder an mein Ohr:

Leben wir noch in der Nachkriegszeit oder schon wieder davor?

Das hier will keiner lesen

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