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Vorwort von Nina Ruge

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„Ganzheitlich“ lernen – mit Kopf, Bauch und Herz: Was brauchen Kinder dafür, was ist das beste Lernmaterial?

Dieses Buch gehört dazu. Es ist die Geschichte von Menschen, die auszogen, um wunderbaren Wesen zu helfen: Sogenannten „Nutztieren“, die nur leben dürfen, damit wir Menschen sie töten und verspeisen. Oder die nur leben dürfen, damit wir ihre Milch und ihre Wolle nutzen. Wenn sie dann älter werden und ihren Nutzwert verlieren, dann töten wir sie auch.

Finden wir das gut und richtig? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Auch Kinder. Doch wir alle können eine klare Haltung nur entwickeln, wenn wir kennen, fühlen, verstehen, worum es wirklich geht. Deshalb sind die Geschichten der vielen Tiere auf dem Gnadenhof EIWEILER so wertvoll und wunderbar. Was JUTTA BRAUN und THOMAS NOLL von ihren Ziegen, Schafen, Hühnern, Enten, Hasen, Rehen, Hund und Katze erzählen, ist nicht nur herzanrührend, sondern unendlich lehrreich.

Wir lernen das „Nutztier“ kennen als Persönlichkeit, als Wesen mit Eigenheiten und Charakter wie Mama, Papa und Geschwister auch. Grete, die treue Ziege, Kollege „Hoheit Karl-Gustav“, der Noble. Wir erfahren ganz nebenbei die Bedeutung der Klauenpflege, was Fellwechsel bedeutet, wie das geht mit dem Lammen, wie wichtig Impfungen sind und was man bei Schafs-Durchfall tut.

Ich fühle mich gleich auf zweierlei Weise mit den Autoren seelenverwandt: Zum einen engagiere ich mich mit Leidenschaft für Tierschutzunterunterricht in der Grundschule, gemeinsam mit dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte und PURINA, „Liebe für’s Leben“ haben wir die Initiative getauft. Pädagogisch ausgebildete Tierärzte bieten Unterrichtseinheiten für Grundschulen an, in denen sich die Schüler bewusst werden, was HAUSTIERE brauchen für ein glückliches Leben in einer Familie. Über 60.000 Kinder haben wir schon in Deutschland erreicht, und wir sind immer wieder so froh, wenn wir erleben, wie die Kinder darüber grübeln, was Haustiere brauchen, um gesund und zufrieden bei uns zu sein. Genau das gilt doch für das Nutztier auch! Viel zu selten wird dieses Thema im Unterricht adressiert. Aber hier, in diesem Buch!

Zum anderen fühle ich mich den Autoren persönlich verbunden, weil ich selbst einige “Nutztiere“ halte, auf unserem Weingut in der Toskana: Hühner und Gänse. Und drei Pfauen habe ich auch. Wie merkwürdig ich angeschaut wurde, als ich gleich erklärte, als die ersten Hühner kamen: „Kein Huhn wird geschlachtet. Bei uns dürfen alle eines natürlichen Todes sterben!“ Ich bin dankbar für die Eier, für die herrliche Hühner-Welt, die ich täglich beobachten darf – und ich habe auch mal zwei Hühner zum Wund-Nähen in die Tierklinik gebracht, weil der Hahn zu lange Krallen hatte. Hühnerhaltung – eine Wissenschaft! Ständig lerne ich dazu, baue gerade einen größeren Pool für die Gänse, und weiß jetzt alles über das Brutverhalten von Pfauen. Meine Hochachtung vor der Wunderwelt der Nutztiere!

Und meine besondere Hochachtung vor den Autoren dieses Buches. Sie öffnen diese Welt auf so herzliche und kenntnisreiche Weise für die Kinder, dass sie das Lernziel ganz leicht erreichen: Wertschätzung, Respekt und Liebe für das Nutztier!

Nina Ruge

Die Tiere vom Gnadenhof Eiweiler

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