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KAPITEL 5

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Langheinrich und seine Kutscherkollegen waren dabei, das Trinkgeld des Fremden auf den Kopf zu hauen. Bei den ersten zeigte das Lübecker Starkbier bereits seine Wirkung, und Langheinrich bestellte die nächste Runde in der Schenke »Hinter dem Burgtor«, und für den großen blonden Wachmann, der die Schenke betrat, bestellte er gleich mit.

»Und einen Humpen für den fleißigen Torwächter. Während wir Fuhrleute uns über matschige Straßen quälen dürfen, müssen die Torwächter in der warmen Stube sitzen und würfeln.«

Die Fuhrleute lachten.

»Schön wär’s. Vor lauter Wachdienst weiß ich bald nicht mehr, wie meine Braut aussieht. Seit heute schieben wir wieder Doppelschichten.«

»Was ist passiert?«

»Wir suchen einen Mann, der den Bürgermeister umbringen will.«

»Wer soll das sein?«

»Wissen wir nicht.«

»Wie sieht er aus?«

»Wissen wir nicht.«

»Na, dann Prost.« Der Fuhrmann hob seinen Humpen. »Auf dass ihr seiner bald habhaft werdet.«

Langheinrich trank und dachte für einen kurzen Moment an den auffälligen Wegbegleiter mit dem Narbengesicht, der sich nach dem Bürgermeister erkundigt hatte und dann in die entgegengesetzte Richtung gegangen war, in der seine Schwester angeblich lebte. Der Mann war ihm nicht sympathisch gewesen, und seine Geschichte hatte wenig überzeugend geklungen: Heringe für einen Nürnberger Kaufmann abholen. Wie einer, der Lesen, Schreiben und Rechnen konnte, hatte der Mann jedenfalls nicht ausgesehen. Langheinrich verwarf den Gedanken, dem Wachmann von dem Wegbegleiter zu berichten, zunächst, aber als die nächsten Biere getrunken waren, lockerte sich seine Zunge, und er erzählte seine Geschichte dem Torwächter.

Der Unterhändler der Hanse

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