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WARUM EDELSTEINE ALS INVESTMENT?

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Wann ist etwas wertvoll? Wenn es selten und begehrt ist. Für Edelsteine ist noch zu ergänzen: Wenn sie vom Material hart und widerstandsfähig sind. Daraus ergibt sich für ein Investment in Edelsteine schon die nächste Frage: »Welche Edelsteine sind selten UND begehrt?« Die Antwort ist einfach: Rubine, Saphire, Smaragde und Diamanten.

»Die Sultanin von Sulu besaß eine Kette wundervoller Perlen. Wenn Besucher versuchten, ihr diese abzukaufen, sagte sie jedes Mal: »Warum sollte ich sie verkaufen?« Die Antwort der Besucher war: »Wir geben dir Geld dafür«. Sie sagte darauf: »Was soll ich mit dem Geld machen? Wenn die Feinde kommen, ist das Geld zu schwer, um damit zu fliehen. Meine Perlen kann ich immer mit mir nehmen und wenn ich Geld brauche, kann ich jedes Mal eine Perle verkaufen.«

C. F. Kunz, 1921,

»International economic importance of precious stones in times of war and revolution.«

Es hilft nichts, wenn ein Edelstein so selten ist, dass die meisten Menschen ihn nicht kennen. Haben sie schon einmal den Namen »Cordierit« gehört? In bester Qualität ein wunderschöner, tiefblau funkelnder Stein. Optisch zu vergleichen mit den besten Qualitäten des Saphirs, mit dem man ihn durchaus verwechseln könnte. Das Problem mit diesem Stein: Er ist eher weich und kaum jemand kennt ihn, wobei sich die Bekanntheit eines Edelsteins sehr rasch ändern kann. 1967 wurde in Tansania blauer Zoisit entdeckt. Rasch wurde festgestellt, dass der Name »Zoisit« in englischer Aussprache ähnlich klingt wie »suicide« (»Selbstmord«). Verständlicherweise war dies der Vermarktung nicht zuträglich. Daher wurde diese Varietät des Zoisits in »Tansanit« umbenannt. Nach einer sehr erfolgreichen Werbe- und Marketingkampagne eines großen US-amerikanischen Juweliers stieg dieser recht weiche (Härtegrad 6,5 bis 7) Farbstein sehr rasch in der Kundengunst und erzielt heute hohe Preise.

Das gleiche geschah bei einer grünen Varietät des Granats aus Ostafrika, dem »Tsavorit« oder auch »Tsavolith«. Auch dieser Stein erreichte rasch hohe Preise. Bei manchen Edelsteinen wurde ein regelrechter Hype ausgelöst. Bestes Beispiel dafür ist der Paraiba-Turmalin, ein durch Kupfer türkis gefärbter und nahezu immer erhitzter (gebrannter) sehr schöner Stein, für den extrem hohe Preise gezahlt werden.

NOCH ZWEI TIPPS:

Erstens. Kaufen Sie nur Edelsteine, die Ihnen »sympathisch« sind. Wenn Sie die Farbe Grün absolut nicht mögen, hat die Erfahrung gezeigt, dass sich Käufer dann mit einem Investment in Smaragde oft nicht wohlfühlen und auch größere Schwierigkeiten bei einem möglichen Wiederverkauf haben können.

Zweitens. Kaufen Sie nur Edelsteine, die »leben«. Dieser Ausdruck bedeutet, dass sie im Licht funkeln, Reflexe aussenden, interessant wirken und man sie einfach gerne betrachtet. Auch hier zeigt die Erfahrung, dass ein Stein, der »lebt«, Freude bereitet und auch, falls notwendig, leichter zu verkaufen ist.

Zurück zum Kerngebiet des Buches: dem Investment in weithin begehrte und seltene Edelsteine, die eine große Widerstandsfähigkeit aufweisen. Es folgt eine Kurzdarstellung, mehr zu den einzelnen Edelsteinen finden Sie weiter hinten im Buch. Wollen Sie sich einen Überblick verschaffen, reicht es, diese Kurzdarstellungen zu lesen. Wollen Sie mehr wissen, lesen Sie das jeweilige Kapitel weiter hinten.

In der BBC-Dokumentation »The Coronation« wird Queen Elisabeth II. selbst interviewt. Der Experte für das britische Königshaus, Alistair Bruce, spricht mit ihr darüber, dass in der Zeit des Zweiten Weltkrieges der Vater der derzeitigen Monarchin, König Georg VI. anordnete, Teile der Kronjuwelen in einer Keksdose hinter einem Notausgang von Schloss Windsor im Garten zu vergraben, um sie nicht in unbefugte Hände fallen zu lassen.


Reichskrone, Westdeutsch, 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Sehr schön zu sehen ist, dass die verwendeten Edelsteine noch nicht facetiert werden konnten, sondern dass mugelige, polierte Zurichtungen vorherrschen.

Foto: © KHM-Museumsverband


Ring, Saphir, Venedig (?), um 1400. Eines der wenigen Beispiele weltweit, wo ein kompletter Ring aus einem reinen blauen Saphir angefertigt wurde. Es treffen sich hohe Handwerkskunst mit einem sehr seltenen Edelstein.

Foto: © KHM-Museumsverband


Szepter, 1615, Gold, Narwahlzahn, Edelsteine, Gewicht: 1640 g. Der große Saphir an der Spitze ist ebenfalls poliert, nicht facetiert.

Foto: © KHM-Museumsverband

Diese drei Artefakte sind ausgezeichnete Beispiele dafür, dass in Mittelalter und Neuzeit Edelsteine einerseits als Machtsymbole – eventuell verbunden mit spiritueller Bedeutung bei einzelnen Steinen – sowie als Wertspeicher verwendet wurden.

Investieren in Edelsteine

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