Читать книгу Sammelband 3 Thriller: Neue Morde und alte Leichen - Thomas West - Страница 31
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Drei Schüsse fielen. So kurz nacheinander, dass man sie kaum voneinander unterscheiden konnte. Durch die Windschutzscheibe unseres Ambulanzwagens sahen wir Ben und Paula auseinanderspritzen. Sie drückten sich neben dem Eingang an die Außenwand des Bürogebäudes.
Und danach ging es Schlag auf Schlag: Milo und ich schnappten uns unsere Schnellfeuergewehre und sprangen aus dem Ambulanzwagen, gleichzeitig wurden die Türen des Cabbies und der zivilen Fahrzeuge aufgestoßen. Acht Kollegen gingen hinter den Autos in Deckung. Ein Kugelhagel durchschlug die Glasfront des kleinen Flachbaus. Wir mussten Ben und Paula Feuerschutz geben – etwas anderes kam nicht in Frage.
Der GM-Van mit dem Chef und Percy Roman hielt quer zur Toreinfahrt. Der Schusslärm verhallte, und eine Lautsprecherstimme dröhnte über den Speditionshof.
„Hier spricht das FBI! Das Gelände ist umstellt! Werfen Sie Ihre Waffen durch das Fenster auf den Hof, und kommen Sie mit erhobenen Armen heraus!‟
Nichts geschah. Ben winkte vom Eingang her. Milo verständigte sich durch Handzeichen mit Jennifer und Fred. Unsere Kollegen hinter ihren Fahrzeugen eröffneten das Feuer. Jennifer, Fred, Milo und ich hasteten aus der Deckung. Wir rannten auf den Flachbau zu und schossen dabei in die zersplitterte Glasfront hinein.
Jennifer und Fred drückten sich neben Ben an die Wand. Milo und ich huschten an der Tür vorbei und gingen neben Paula in Deckung.
Nichts geschah. Niemand verließ das Büro, niemand schoss auf uns. Ich nickte Ben auf der anderen Seite des Eingangs zu. Er nahm seine SIG Sauer in beide Hände und feuerte ungezielt in den Raum hinein.
Ein Sprung, und ich stand, das Gewehr im Anschlag, unter dem Türrahmen. Und augenblicklich warf ich mich bäuchlings neben die Telefonkonsole unter der Glasfront in die Scherben. Milo folgte mir.
Wir richteten die Gewehrläufe auf die drei Männer im Raum. Keiner von uns musste noch einen Schuss abgeben.
Neben dem Tisch wälzte sich ein junger Bursche in in seinem Blut. Ein langläufiger Revolver außerhalb seiner Reichweite vor einer offenen Tür in einen Nebenraum.
Zwischen einem kleinen Schreibtisch und einem Kopiergerät kauerte ein älterer Mann und hielt sich die rechte Schulter fest. Er stöhnte. Seinen Namen erfuhr ich erst Stunden später: Humphrey Perlman.
Und unter dem lag ein relativ junger Mann in beiger Cordjacke und schwarzen Hosen. Er hatte aschblondes Haar und einen kurzen Oberlippenbart. So ähnlich hatte Orry den Studenten beschrieben, den Fahrer des grünen VW-Busses.
Er lag auf dem Rücken und hob seinen Kopf. Sein Blick flog zwischen Milo und mir hin und her. Seine Augen waren unnatürlich geweitet, seine Unterlippe bebte. Fast bis zur Unterseite des Tisches hielt er beide Arme ausgestreckt.
Von irgendwoher hörte ich das Gebell automatischer Waffen. Auch einzelne Schüsse waren zu hören. Die geflüchteten Terroristen schienen unsere Kollegen an der Rückseite des Speditonsgeländes in eine Schießerei verwickelt zu haben. Es war eine Frage der Zeit, bis sie vor der Übermacht kapitulieren würden.
Milo betrat den Raum und ging zu dem angeschossenen Burschen. Ich rappelte mich hoch.
„Nicht schießen‟, flüsterte der schnurrbärtige, weiße Widerstand unter dem Tisch. „Bitte nicht schießen.‟