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Wie aus meinem Traum ein Alptraum wurde

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Es gibt im Wesentlichen zwei Arten, um ins Unternehmertum zu finden. Die Bilderbuch-Variante, bei der ein Traum oder eine Vision direkt zur Unternehmensgründung führt. Und die etwas weniger glamourös klingende Version, bei der man »da irgendwie so reinrutscht«. Mein Weg ins Unternehmertum fällt in die erste Kategorie. Wenn ich heute von meinem Traum erzähle, klingt das jedoch eher verträumt und nicht wie die Vision einer tragfähigen Idee. Ich hatte den großen Traum von Selbstständigkeit. Von Freiheit. Davon, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen, ein großes Unternehmen mit 30 bis 50 Angestellten zu führen und gar nicht mehr selbst darin arbeiten zu müssen. Ich wollte ein Unternehmen aufbauen, das meine Kinder vielleicht eines Tages übernehmen würden. Ein Unternehmen, das meine Rente sichern würde. Natürlich träumte ich auch von der Anerkennung als erfolgreicher Unternehmer.

Die Branche war mir eigentlich egal, meine Vision lag mehr in der Selbstständigkeit an sich als in meinem künftigen Produkt oder meiner Dienstleistung. Sie lag in der Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Das Naheliegende war natürlich, im eigenen Lehrberuf den Meistertitel zu machen und dort in die Selbstständigkeit zu starten – in meinem Fall also im Sanitär- und Heizungshandwerk. So wäre es auch gekommen, hätte sich im familiären Umfeld nicht eine Idee aufgetan, die mir einfacher, schneller und lukrativer erschien: Der Geschäftsführer eines Franchiseunternehmens in der Hydraulik-Branche war auf der Suche nach dem ersten deutschen Franchisenehmer. Das Konzept klang vielversprechend: ein mobiler Hydraulikservice. Ein an einer Maschine geplatzter Schlauch, dessen Ersetzen normalerweise einen mehrstündigen bis mehrtägigen Ausfall bedeutete, ließ sich direkt vor Ort individuell und nach Maß innerhalb kürzester Zeit anfertigen. Statt erheblicher Ausfallkosten wegen eines notwendigen Ersatzteils für 25 Euro würde die Maschine innerhalb einer durchschnittlichen Reparaturzeit von einer Stunde wieder in Betrieb genommen werden können.

Ich war sofort von der Idee und den damit einhergehenden Chancen begeistert. Es war etwas Neues, etwas Revolutionäres und nichts »von der Stange«. Auch wenn ich bereits drei Monate später als erster Partner in Deutschland und damit in mein erträumtes Unternehmertum startete, gelang es mir, meinen ersten Fehler schon vorher zu machen.

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