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Teil 2

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… selbstbewusst war ich schon mein ganzes Leben. Ich konnte viel empfinden, romantisch wie ein kleines Betthäschen meine Sinnlichkeit äußern, aber ich konnte auch meinen dämonischen Zügen freien Lauf lassen.

Ich bemerkte schnell, dass ich mit einer kühlen Unnahbarkeit für viele Männer besonders faszinierend war. Vor allem für jene Männer, die bereits alles und schon genügend Frauen als Spielzeuge in ihrer Sammlung hatten. Für diese Herren war ich besonders verlockend. Sie wussten um meine Faszination, sie wussten aber auch, dass sie sich die Hände verbrennen konnten und dass ich sie auch zerstören konnte.

Vielleicht machte das den ganz besonderen Reiz aus. Fakt ist, ich konnte durch meine kühle Unnahbarkeit und meine amoralische Gefühlslosigkeit, die ich spielerisch an den Tag legte, meinen Lebensunterhalt recht gut finanzieren. Teure Stiefel, Designerkleidung, teure Parfums, es fehlte an Nichts. Und ganz ehrlich, ich kam auch sexuell auf meine Kosten. In diesen Jahren lernte ich so viel. Ficks, die in keinem Buch standen, Stellungen die nicht einmal im Kamasutra erwähnt wurden und Spiele, die selbst mir die Röte ins Gesicht trieben. Langweilig war es nie und ich stöhnte oft …

Schon früh zu Beginn meines Studiums nahm mich eine spezielle Agentur unter Vertrag. Sie wiesen mir vor allem die gut betuchten Männer zu, die nicht nach Zahlen fragten und die alles akzeptierten, solange sie eine willige und aufgeschlossene Begleiterin bekamen. Und das war ich, wesentlich mehr als das. Eigentlich war es gar nicht so schlimm, wie es sich anhörte. Natürlich gab es Wochen, da hatte ich ein paar mehr Dates als üblich. In der Regel hielt ich meine kurzfristigen Bekanntschaften aber übersichtlich und konnte mir trotzdem ein gutes Leben verschaffen. Sie verzehrten sich nach mir. Nach meinen Küssen, meiner warmen Haut und meiner Vagina, die immer feucht war und mit ihrer Enge bezauberte. Ich stöhnte vor Lust und gab ihnen ein perfektes Schauspiel. Sie bekamen meinen Körper und machten mir mit Dinge, die ich bis dahin nicht kannte.

Die Zusammenarbeit mit der Agentur klappte ganz gut, obwohl sie sich fast 35 Prozent meiner Leistungen nahmen. Ganz am Anfang war da noch die Scham. Plötzlich, als sie Fotoaufnahmen, erotischer Art von mir wollten. Ich musste vor einem fremden Fotografen posieren, mit nur wenig Kleidung und mal auch ganz nackt. Doch mit der Zeit lernte ich auch das und es erschien mir beinahe schon normal. So normal, das ich gar nicht mehr errötete. Ein solches Shooting konnte sich über zwei oder drei Stunden ziehen. Wir trafen uns häufig in den guten Hotels. Unbemerkt trug der Fotograf seine Ausrüstung an den Pagen vorbei und die heiße Session begann.

Als ich die Bilder damals zum ersten Mal auf der Webseite sah, war da wieder die Pein. Doch irgendwann war das ganz normal und ich hatte damit keine großen Probleme. Welche Frau hat noch keine Nacktaufnahmen im Netz stehen?

Die Dirne

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