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PROLOG

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Es geht mir nicht gut. Ich „habe Rücken“. Das kommt vom vielen Sitzen am Schreibtisch. Vielleicht ist es auch psychisch, eine Art Depression, weil nichts passiert, nichts vorrangeht!

Der Freundeskreis ist seit meinem Fortgang aus der Fernsehbranche arg zusammengeschrumpft, die Spreu hat sich vom Weizen getrennt. „Wieder einer weniger, den man abzocken kann!“, meinte vor kurzem ein langjähriger Wegbegleiter.

Täglich mache ich kleine Laufübungen, meinem Alter entsprechend, in Jogginghose und einfarbigem Sweatshirt. Ich messe mich nicht an den zahlreichen „Silver-Agern“ – das, so habe ich gelesen, sind sportliche Menschen in fortgeschrittenem Alter, also im Prinzip Rentner, die sich, modisch gekleidet, mit dem Rennrad oder auf dem Longboard oder auf schallgedämpften Rollschuhen in unserem Berliner Gleisdreieck-Park vorwärts und rückwärts bewegen, die Liegestützen und Kopfstände machen, und die manchmal schweratmend liegen bleiben, bis der Notarzt kommt.

Wir machen den Quatsch nicht mit. Wir, das sind mein türkischer Altersgenosse Babajan und ich. Babajan habe ich kennengelernt, als ich ihn hin und wieder im Park gesehen und dann auch mal angesprochen habe.

„Eile mit Weile“, sagt Babajan, was mich, um ehrlich zu sein, erstaunt. Aber auf Nachfragen hin erklärt er mir, dass er zwar nicht in Deutschland geboren ist, aber schon seit sechzig Jahren in Berlin lebt und deutsche Sprichwörter liebt.

Wir tauschen uns über unsere Probleme aus. Sie sind international: Er hat auch Rücken.

„Kommt vom Übergewicht“, sagt Baba. Hier ein Zwicken, dort ein Ziehen, ein bisschen Wadenkrampf und manchmal Probleme beim Luftholen. Wir beide rauchen nicht, trinken nicht.

Und die Sache mit den Frauen?

DIE ROLLEN MEINES LEBENS

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