Читать книгу Quantumdrift - Tilo Linthe - Страница 5

Ankunft

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Alles um ihn herum war schwarz und er konnte sich nicht bewegen. Doch bevor die Panik über Sam zusammenschlagen und sein Bewusstsein mit sich reißen konnte, hörte er etwas: wispernde Stimmen. So leise, dass er die Worte nicht verstand. Sam beruhigte sich etwas. Wahrscheinlich war er in einem Krankenhaus und das Flüstern kam von Ärzten, die draußen vor der Tür seinen Fall diskutierten. Allerdings wurde das Wispern mal lauter und deutlicher, dann wieder leiser, als würden sich die Personen vor seinem Zimmer auf und ab bewegen. Verstehen konnte Sam aber trotzdem nichts, und das störte ihn, denn in ihm keimte ein unbestimmtes Gefühl, dass es wichtig war. Sprachen sie zu ihm oder über ihn? Wollten sie ihm etwas sagen oder diskutierten sie nur seinen Fall? Die Stimmen wurden schließlich leiser und verloren sich in der unendlichen Schwärze, die ihn von allen Seiten umgab.

Dann waren sie verschwunden und hinterließen in ihm Niedergeschlagenheit und das unbestimmte Gefühl, eine Gelegenheit verpasst zu haben.


Als Sam eine Erschütterung spürte, hielt er das für ein gutes Zeichen. Obwohl er sich nicht regen konnte, spürte er seinen Körper wieder. War er gerade vom OP-Tisch ins Krankenbett gehoben worden? Schob man ihn gerade aus dem OP-Saal? Sam schlug die Augen auf und sog scharf Luft ein. Nein, dies war definitiv kein Krankenhaus. Er befand sich in einer Halle mit golden leuchtenden Wänden, die von Zugängen unterbrochen wurden, hinter denen goldschimmernde Korridore aus dem gleichen merkwürdigen Material zu sehen waren. Doch woher das indirekte Licht stammte, konnte er nicht ausmachen. Es gab keine Fenster, keine Übergänge, keine Nahtstellen. War diese Halle aus einem massiven Block dieses goldglänzenden Materials herausgefräst worden? Wände und Decke wirkten makellos. Keine Kratzer, keine Flecken, keine Unebenheit verunstaltete das Bild. Hier herrschte vollkommene Leere - keine Möbel, keine Gegenstände, nicht ein Staubkorn lag herum.

Sam fühlte sich wie in einem Albtraum gefangen, als hätte seine Psyche die innere Isoliertheit seines Selbst nach außen gekehrt und in dieser Halle verstofflicht. Wo war er? Und was passierte mit ihm? Immer noch konnte er keinen Finger rühren, spürte zwar seine Gliedmaßen, aber sie fühlten sich so fremd an, als hätte er sie noch nie benutzt. Eine erneute Erschütterung ging durch den Boden und Sam bekam es mit der Angst zu tun. Warum konnte er sich nicht bewegen?!

"Los, aufstehen!"

Und sofort stand Sam auf seinen Füßen. Die Stimme hatte mit so viel Autorität gesprochen, dass seine Glieder ohne bewussten Befehl seines Gehirns gehorcht hatten. Die Gestalt, von der der Befehl gekommen war, hätte aus einem Superheldenfilm stammen können. Sie trug einen martialisch aussehenden Anzug, wie die futuristische Version einer Samurai-Rüstung, und noch bedrohlicher wirkte die unförmige Waffe, die auf Sams Brust gerichtet war. Sie erinnerte ihn an ein schlichtes Rohr - allerdings eines, an das ein Abzugshebel montiert worden war. Langsam hob Sam die Arme.

"Wer sind Sie? Was machen Sie hier?", klirrte ihm die Stimme aus verborgenen Lautsprechern wie Eis entgegen.

"Ich … ich weiß es nicht." Sam blickte unwillkürlich an sich herab und bekam den nächsten Schock. Seine Haut glänzte so golden wie die Wände, als hätte man ihn von Kopf bis Fuß angemalt. Er betastete sich, als steckte er im Körper eines Fremden. Halb erwartete er, gar nichts zu spüren, aber es waren definitiv seine Hände, sein Körper. Trotzdem - etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Selbst wenn er den Unfall überlebt hatte, musste er doch schwere Verletzungen davongetragen haben. Aber er spürte keinen Schmerz, fühlte sich wie neugeboren.

"Runterkommen!"

Erst jetzt bemerkte Sam, dass er auf einer kreisrunden Plattform aus eben jenem rätselhaft goldenen Material stand. Zögernd stieg er die Stufen hinab und registrierte erstaunt, dass die Seiten der Plattform so rau waren, als hätte man sie grob aus dem Stein gehauen. Krater und Risse durchzogen die Seiten und bildeten einen eigenartigen Kontrast zur makellosen Umgebung.

"Also, noch einmal: Wer sind Sie?" Die Autorität dieser Stimme und der ungeduldige Wink mit der fremd aussehenden Waffe forderten eine Antwort.

"Ich bin Sam. Sam Njuman."

"Wir haben heute keine Neuankömmlinge erwartet. Genauer gesagt haben wir niemals wieder welche erwartet. Woher kommen Sie also?!"

"Ich …" Sam brach ab. Ja, wie war er denn hierher gekommen? "Gerade eben saß ich noch in meinem Auto und dann … bin ich hier aufgewacht. Ich dachte, ich wäre in einem Krankenhaus und hätte die Stimmen der Ärzte gehört."

"Krankenhaus? Also hatten Sie einen Unfall?" Die Stimme klang nicht überrascht, eher neugierig.

"Ja, einen Autounfall. Ich bin gegen einen Baum geknallt."

"Und dann?"

"Daran erinnere ich mich nicht", sagte Sam. Ein Schauder lief ihm über den Rücken, als er vor seinem inneren Auge noch einmal das Flimmern auf der Windschutzscheibe sah, die in der Luft schwebenden Regentropfen. Dann das Krachen und Larianas spitzer Schrei. "Wo bin ich hier? Wo ist Lariana?"

"Herzlichen Glückwunsch: Sie sind tot." Der Samurai ignorierte Sams Fragen und steckte die Waffe weg.

Ein Teil seiner Anspannung fiel ab, nachdem die Waffe nicht mehr auf ihn zeigte. Dann erst sickerte die Bedeutung des Satzes in sein Bewusstsein ein und er musste sich hinsetzen.

"Tot?", fragte er kraftlos. Er hatte es geahnt, als er seinen goldschimmernden Körper betrachtet hatte. "Also ist das hier das Paradies?"

"Das Paradies? Nichts könnte weiter entfernt von der Realität sein."

Sam konnte nur immer wieder den Kopf schütteln und murmelte: "Das passiert nicht wirklich. Das ist alles nur ein Traum."

"Stellen Sie sich nicht so an", sagte der Samurai unerbittlich. "Bei unserem Beruf muss man nun mal täglich damit rechnen, nicht mehr aufzuwachen."

"So gefährlich war mein Job auch wieder nicht …"

"Nicht? Was haben Sie denn in ihrem früheren Leben gemacht?"

Sam entging die Ironie nicht, die in diesem Wortspiel steckte.

"Ich habe in einer Verwaltung gearbeitet."

Der Anzugträger schnaubte verächtlich.

"Aha, ein Bürohengst aus der Militärverwaltung. Der hat uns hier oben gerade noch gefehlt."

"Wieso Militärverwaltung? Ich bin bei der Stadt angestellt. War … sollte ich wohl besser sagen", korrigierte Sam unwillig.

Jetzt wirkte der Anzugträger zum ersten Mal unsicher. Er schwieg kurz, dann sagte er: "Sie waren nicht beim Militär?"

"Das klingt bei Ihnen, als wäre es ein Makel."

"Ach, mir egal. Soll sich doch der Captain darüber den Kopf zerbrechen."

"Was soll das denn heißen?"

Eine erneute Erschütterung ging durch den Boden, heftiger diesmal als bei den ersten beiden Malen.

"Pssst!" Ein gepanzerter Zeigefinger legte sich vor den Helm, wo Sam die Lippen vermutete. Der Samurai schien angestrengt zu lauschen. Alles blieb still.

"Hier ist es nicht sicher. Wir müssen weg."

"Weg? Wohin?" Sam verstand überhaupt nichts. Lag er vielleicht doch in einem Krankenbett und fantasierte das alles im Fieberdelirium?

"Zuerst runter von der Station." Der Samurai deutete in eine Richtung eines der Ausgänge und lief los.

Sam hatte Mühe, mit dem Samurai Schritt zu halten, folgte ihm durch goldschimmernde Räume, Hallen und Korridore. Hinter ihnen erklang ein dumpfes Grollen, wie ein weit entferntes Gewitter. Sam hielt inne.

"Was war das?"

"Scheiße!" Der Samurai beschleunigte seine Schritte noch, und Sam rannte ihm hinterher, wobei er sich wunderte, wie schnell er plötzlich laufen konnte, ohne außer Atem zu geraten.

Wieder dumpfes Grollen, diesmal lauter. Eine Erschütterung durchlief den Boden. Warme Luft strich über sie hinweg und es roch nach Rauch.

"Was ist hier los?", keuchte Sam.

Endlich rang sich der Samurai eine Erklärung ab.

"Die Vinculan. Sie haben uns gefunden."

Im gleichen Moment wurde Sam heftig zur Seite gestoßen, kam hart auf und rutschte einige Meter über den glatten Boden. Kurz wunderte er sich, dass er keine Schmerzen hatte. Als er wieder aufblickte, sah er etwas aus dem Gang auftauchen, durch den sie gerade in eine weitere dieser merkwürdigen goldenen Hallen gelaufen waren. Es sah aus wie ein verwaschener schwarzer Fleck, der in der Luft schwebte und das Licht der Umgebung aufzusaugen schien. Die Konturen blieben unscharf und veränderten sich ständig, als plötzlich ein blassgrüner, etwa fingerdicker Strahl aus dem Ding fauchte und den Samurai traf - oder besser gesagt das rot leuchtende Feld, das sich gerade um ihn herum aufgebaut hatte. Der grüne Strahl fraß sich mit beängstigender Geschwindigkeit hindurch und verschlang die rote Substanz wie ein hungriges Tier. Der Samurai konnte gerade noch rechtzeitig zur Seite springen, sodass der Strahl hinter ihm mit zerfasernden Funken in die Wand einschlug. Es klang, als würde sich etwas elektrisch entladen und der Geruch von Ozon stieg in Sams Nase. An der Wand blieb eine Brandspur zurück.

Der Samurai legte seine unförmige Waffe an und schoss. Blendend weiße Feuerbälle jaulten daraus hervor und brachten das Rohrende zum Glühen. Sie jagten dem Schatten entgegen, platzten an den Wänden und auf dem Boden und erzeugten eine Feuerwand, die sich aus weiteren weißen Bällen nährte. Die Luft flimmerte vor Hitze, stechender Brandgeruch stieg Sam in die Nase. Er musste husten, während dem Schatten schon eine weitere Salve entgegenjaulte. Sam sah mit Grauen, dass einer der Feuerbälle einfach durch das Wesen hindurchflog, ohne Schaden anzurichten, aber zumindest wich es vor dem Inferno aus Hitze und Feuer zurück. Sam sah dem Schlagabtausch mit der Faszination eines Kindes zu, das zum ersten Mal von Mitschülern verprügelt wird und nicht glauben kann, dass das tatsächlich ihm passiert.

"Schnell, wir müssen hier weg!", rief der Samurai und deutete in eine andere Richtung.

Seine eindringliche Stimme holte Sam ins Hier und Jetzt zurück und brachte seine Glieder in Bewegung. Er hastete an ihm vorbei in den nächsten Gang. War an der Wand nicht gerade noch eine Brandspur? Doch Sam hatte keine Zeit, sich lange darüber Gedanken zu machen, denn ein weiterer Schatten war hinter ihnen her. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Sam rannte so schnell, wie er noch nie in seinem Leben gerannt war … bis der Gang in einer Sackgasse endete. Er blieb stehen und starrte auf das höhnisch schimmernde Gold der makellosen Wand vor ihm. Jetzt ist es aus, dachte er. Panik löschte jeden anderen Gedankengang. Alles begann sich vor seinen Augen zu drehen - sollte ihm nur ein Aufschub von wenigen Minuten gewährt worden sein, nachdem er gestorben war? Gleich würde der Schatten hinter ihm auftauchen … Doch zunächst erschien der Samurai.

"Mach schon! Oder willst du hier sterben?!" Dann rannte er auf einige paarweise angeordnete Lichter zu, die vom Boden aus weiße Kreise an die Decke warfen. Sam setzte sich ebenfalls wieder in Bewegung, und plötzlich war der Krieger verschwunden. Panik stieg in Sam hoch. Er blickte sich um. Wo war der Kerl hin? Hinter sich hörte er ein Fauchen. Der blassgrüne Strahl schoss haarscharf an ihm vorbei und zerstob knisternd, in kleine Blitze zerfasernd an der Wand neben ihm. Sams Haare richteten sich auf, als wären sie statisch aufgeladen. Sam sprang nach vorn, rutschte auf die Leuchtelemente zu und fiel in eines hinein - es entpuppte sich als erleuchteter Schacht. Unsanft landete er in einem cockpitartigen Raum.

Der Krieger hatte sich bereits in einen der beiden Sitze gequetscht und hantierte an Schaltern und Hebeln. Mit einem Seitenblick auf Sam feuerte er ihm stakkatoartig Anweisungen entgegen.

"Hinsetzen! Anschnallen! Nichts anfassen! Mund halten!"

Nachdem auch Sam sich endlich in einem Sitz angeschnallt hatte, wurde er mit solcher Wucht in den Sitz gepresst, dass es ihm die Luft aus der Lunge trieb. Gleich darauf ließ der Druck auf seiner Brust nach und er hatte das Gefühl zu fallen. Ihm sackte der Magen ab und in einer instinktiven Reaktion krallte er sich an den Armlehnen fest.

"Was passiert hier?", fragte Sam mit zitternder Stimme. Er konnte den Ereignissen nicht mehr folgen - die Geschehnisse brachen zu schnell über ihn herein. Er blickte gehetzt um sich.

Der Samurai drehte den Kopf, schien Sam neugierig zu mustern wie ein Insekt."Du hast wirklich keine Ahnung, was?" Der Samurai schien Sam neugierig zu mustern und hantierte kurz an seinem Helm. Mit einem Zischen löste sich das Ausrüstungsteil vom Kragen und schwebte schwerelos durch die Kabine davon. Ein Frauengesicht von herber Schönheit kam zum Vorschein, mit ausgeprägtem Kinn und hohen Wangenknochen. Die Augen funkelten wie zwei Sterne kurz vor einer Supernova, während sie zwischen schmalen Lippen ein "Warte kurz!" herausquetschte.

Mit innerer Distanz betrachtete Sam seinen goldgelb schimmernden Körper. Er strich über seine Arme, die Brust und den Bauch, spürte der Berührung nach, um sich zu vergewissern, dass er wirklich in diesem Körper steckte. Dann blickte er wieder in das goldgelbe Gesicht neben ihm. Er fragte sich, ob es ein weibliches Wort für Samurai gab. Ihr Gesicht wirkte jedenfalls so unnahbar und abweisend wie das Klischeebild dieser legendären Krieger es besagte. Sie schlug mit einer wütenden Bewegung auf einen Knopf, als hätte er sie gerade beleidigt. Ein Bildschirm erwachte vor ihnen an der Cockpitwand zum Leben und zeigte den Sternenhimmel.

"Was ist das?"

"Sterne."

"Soll das ein Scherz sein?"

"Sehe ich aus, als würde ich Scherze machen?"

Nein, ganz gewiss nicht. Sams Magen fühlte sich flau an. War es wirklich die Schwerelosigkeit?

"Soll das heißen, wir sind im Weltraum?"

Ein kurzes Nicken ihrerseits.

"Schau!" Wieder ein ärgerlicher Hieb auf die Konsole, den Sam in seiner Magengegend wie einen Faustschlag empfand.

Das Bild veränderte sich - ein Planet wurde eingeblendet, aber irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Schwarze Linien durchzogen seine Oberfläche wie ein Netz und es fehlte ein Stück - ein großes Stück. Als hätte ein kosmischer Riese seine Wut mit einer Hacke an dem Planeten ausgelassen und erst aufgehört, nachdem er ein Viertel herausgeschlagen hatte. Das Loch wirkte auf Sam wie eine offene Wunde, und die Szene war so unwirklich, dass sich wieder das Gefühl einstellte, in einem Traum gefangen zu sein, aus dem er einfach nicht aufwachen wollte.

"Wo bin ich hier gelandet?!"

"Big-Five-System"

"Big Five … die großen Fünf?"

"Fünf kosmische Phänomene wie dieses da." Sie deutete auf den Bildschirm. "Broken."

Besonders gesprächig war sie nicht. Ihre hervorgeschossenen Sätze passten zu dem Bild, das er bis jetzt von ihr hatte.

"Dann sind wir also nicht in unserem Sonnensystem?"

Sie schüttelte unwillig den Kopf und deutete aggressiv auf den Bildschirm vor sich, auf dem der gemarterte Planet Sams Weltbild verhöhnte. Nein, im heimischen Sonnensystem konnten sie nicht mehr sein. Von der Entdeckung eines solchen Planeten hätte er gehört.

"Wie ist das passiert?"

Sie zuckte mit den Schultern. Kurz huschte Ärger über ihr Gesicht.

"Vielleicht wüssten wir es, wenn man uns gestatten würde ..." Sie unterbrach sich. "Ach, das soll dir der Captain erklären." Wieder hämmerte sie energisch auf ihrer Konsole herum.

Auf dem Bildschirm wurde Broken immer kleiner. Auf Knopfdruck hin zoomte das Bild heran und ein goldschimmerndes Gebilde wurde sichtbar - ein größerer Ring, der mit einem kleineren durch vier s-förmige Speichen verbunden war, wobei der kleinere Ring wie die Welle eines LKW-Reifens überstand. Das Ding drehte sich langsam um sich selbst, während es immer kleiner wurde

"Von da sind wir geflohen, nicht wahr?", fragte Sam leise. Er blickte wieder auf seine goldschimmernden Arme und zurück auf den Bildschirm mit der Station. "Gibt es einen Zusammenhang?"

Sie seufzte resigniert.

"Warum unsere Haut die gleiche Farbe hat wie diese Station? Warum wir überhaupt neue Körper haben, wenn wir hier oben ankommen? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass auf dieser Station alle Neulinge von der Erde ankommen. Deshalb nennen wir sie Arrival."

"Neulinge wie ich?"

Sie warf ihm einen undeutbaren Blick zu.

"Nicht ganz."

"Nicht ganz?"

"Es waren keine Neuankömmlinge von der Erde angekündigt und du bist nicht aus dem Material, das wir sonst bekommen."

"Weil ich nicht vom Militär bin?"

"Du kannst natürlich nichts dafür …", sagte sie. Es klang trotzdem wie ein Vorwurf. Sie gab sich einen Ruck und sagte: "Ich bin übrigens Rae."

Sam blickte sie überrascht an. Ihre Augen strahlten plötzlich eine überraschende Wärme aus, die einen eigenartigen Kontrast zu ihrem harten Auftreten bildeten.

"Wir docken gleich an, also halt dich bereit." Ihre Stimme klirrte wieder vor Kälte, als wollte sie ihren warmen Blick dadurch wettmachen. Sie fischte ihren Helm aus der Luft und verankerte ihn an ihrer Rüstung.

Ein sanfter Ruck ging durch die Kapsel, gleich darauf hörte Sam ein metallisches Kratzen, als versuchte jemand von außen, mit einem überdimensionalen Topfkratzer die Oberfläche zu polieren.

Rae schnallte sich ab und drehte sich zu Sam. Mit fast feierlichem Ton sagte sie: "Wir sind da!"

Quantumdrift

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