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Schummelseite
DER BUSINESSPLAN
Der Wirtschafts- beziehungsweise Businessplan dient insbesondere der Vorstellung eines Geschäftskonzepts für ein neues, aber noch nicht bestehendes, Unternehmen. Er ist gleichzeitig ein Planungs- und Steuerungsinstrument für die Gründungsphase des Unternehmens. Außerdem soll er potenzielle Investoren und Kreditgeber über das Unternehmen informieren und überzeugen. Der Businessplan steht somit am Beginn eines jeden Unternehmens und stellt eine Zusammenfassung des gesamten unternehmerischen Vorhabens dar. Mit dieser Schummelseite zum Businessplan können wir Ihnen deshalb gleichsam auch schon viele wichtige betriebswirtschaftliche Aspekte und Inhalte dieses Buches auf einen Blick präsentieren. Der Businessplan sollte dementsprechend Angaben zu folgenden Gesichtspunkten enthalten:
Eine zusammenfassende Darstellung des Inhalts am Anfang. Mit dieser einleitenden Zusammenfassung (auch »Management Summary« genannt), die möglichst nicht länger als drei Seiten sein sollte, geben Sie dem schnellen Leser einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der beabsichtigten Unternehmensgründung. Dabei ist es entscheidend, in aller Kürze das Interesse der Leser (potenzielle Kreditgeber, Investoren) an dem Vorhaben zu wecken. Die Geschäftsidee, der Kundennutzen, die Umsetzung und Finanzierung ebenso wie die Chancen gehören unbedingt kurz, klar, verständlich und auf den Punkt gebracht dargestellt.
Das Produkt beziehungsweise die bereitzustellende Leistung. Im Vordergrund der Beschreibung des Produkts sollte die zugrunde liegende Idee und Besonderheit stehen. Es sollte deutlich werden, inwiefern sich Ihr Vorhaben von der Konkurrenz abhebt und welche Vorteile Sie Ihren Kunden damit bieten können.
Das Team. Sie müssen die potenziellen Kreditgeber und Investoren unbedingt davon überzeugen, dass für das Unternehmen das geeignete Personal zur Verfügung steht. Das Personal gilt es mit seinen fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen und Fähigkeiten in Beziehung auf die anstehenden Aufgaben prägnant vorzustellen. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass auch alle für die Umsetzung Ihres Vorhabens benötigten Anforderungen durch das Team optimal abgedeckt und erfüllt werden können. Heben Sie die diesbezüglichen Referenzen Ihrer Teammitglieder hervor.
Der Wettbewerb und der Markt. Die Produkte, die Sie mit Ihrem Unternehmen bereitstellen wollen, müssen sich im Markt und Wettbewerb durchsetzen können. Es muss für sie überhaupt erst einmal ein Markt geben. Beschreiben Sie den Markt und grenzen Sie Ihre Kunden ab. Sagen Sie, wer Ihre Produkte kaufen soll und warum die Kunden Ihre Produkte und nicht jene der Konkurrenz kaufen werden. Stellen Sie die Potenziale Ihres Vorhabens klar dar. Für einen Investor oder Kreditgeber ist es dabei natürlich von besonderem Interesse, wie viele zahlungsfähige Kunden das Produkt voraussichtlich kaufen wollen, wie groß der Umsatz sein wird, welchen Marktanteil Sie mit Ihren Produkten erreichen können und welche Entwicklungen und Kapazitäten auf den Zielmärkten vorzufinden sind.
Vertrieb und Marketing. Die Adressaten Ihres Wirtschaftsplans müssen Sie auch in Kenntnis über Ihre Verkaufs- und Marketingstrategien setzen. Dazu gehört die Darlegung der Preis- und Produktpolitik ebenso wie die Gestaltung der Betriebs- und Absatzwege. Machen Sie deutlich, welche Kundengruppen Sie genau ansprechen wollen und welche Verkaufs- und Fördermaßnahmen dabei zum Einsatz kommen sollen. Verdeutlichen Sie, wie Sie die Kunden für sich gewinnen werden. Beschreiben Sie, auf welchen Vertriebswegen Sie die Produkte zu den Kunden bringen und wie Sie den Absatz organisieren wollen.
Das Geschäftssystem. Ein besonders wichtiger Aspekt für die Interessenten an Ihrem Unternehmen ist natürlich auch die organisatorische Konkretisierung des Vorhabens, das heißt, welche Rechtsform und welche(r) Standort(e) vorgesehen sind. Natürlich müssen Sie die Adressaten des Wirtschaftsplans auch darüber informieren, welche Aufgaben, Tätigkeiten und Funktionen Ihr Unternehmen zur Bereitstellung der Leistungen selbst übernehmen und durchführen wird. Legen Sie dar, welche Aufgaben dabei von welchen Partnern übernommen werden. Es kommt ferner darauf an, deutlich zu machen, wie Sie das Unternehmen organisieren und strukturieren beziehungsweise welche Gliederungen, Abteilungen und Funktionsbereiche Sie schaffen wollen. Mit anderen Worten geht es um die Vermittlung von Information darüber, welche Struktur das Unternehmen erhalten und wie die Zuständigkeit, Kompetenz und Verantwortung verteilt werden soll.
Der Umsetzungsplan. Hier geht es in erster Linie darum, wie Sie sich die Entwicklung Ihres Unternehmens vorstellen. Es gilt, den zeitlichen Ablauf der Erledigung der zentralen Aufgaben und die wichtigsten Meilensteine aufzuzeigen. Was soll bis wann, von wem, an welchem Ort, wie erledigt und an wen bereitgestellt werden? Machen Sie einen Mehrjahresplan, aus dem die wichtigsten Etappen bis zur Gründung des Unternehmens und darüber hinaus einsichtig werden. Elemente dieses Plans sollten die geplanten Investitionen, das Personal, die Beschaffung, Produktion, die Preispolitik und der Absatz sein. Entscheidend bei der Darlegung der Planung dieser Abläufe ist, dass der Leser Ihres Businessplans überzeugt ist, dass die Gesamtplanung realistisch und die einzelnen Teile stimmig und im geplanten Zeitrahmen durchführbar sind.
Chancen und Risiken. Geben Sie ein realistisches Szenario der möglichen künftigen Geschäftsentwicklung ab. Neben den Chancen sollten Sie ebenfalls eine realistische Erfassung und Einschätzung der Risiken liefern. Die Erörterung der Risiken kann dazu beitragen, dass die potenziellen Investoren und Kreditgeber die Seriosität Ihres Vorhabens erkennen und Vertrauen in Ihr Vorhaben gewinnen. Noch wirksamer ist dieser Effekt, wenn Sie für bestimmte Eventualitäten oder Probleme auch Alternativen beziehungsweise einen Plan B vorgesehen haben. Eine völlige »Blauäugigkeit« sollte man Ihnen jedenfalls nicht vorwerfen können.
Die Finanzierungsplanung. Machen Sie transparent, wie groß der finanzielle Bedarf für den Aufbau des geplanten Unternehmens und dessen anschließenden Betrieb und Entwicklung sein wird. Sie müssen zeigen, wie viele Mittel Sie wann wofür benötigen werden und wie, das heißt in welchem Zeitraum, Sie die laufenden Ausgaben decken wollen. Die Finanzplanung muss natürlich auch Angaben über die Finanzierungsquellen (Einnahmen, Kredite, Eigenkapital etc.) enthalten. Die Angaben und Daten für die Finanzplanung können Sie unter anderem aus den Ausgangsdaten zur Unternehmensgründung, den Bilanzen, der Gewinn-und-Verlust-Rechnung, der Investitions- und Cash Flow-Rechnung beziehen. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass Sie die Finanzierung gut absichern und eher vorsichtig kalkulieren, denn Hasardeuren vertraut man sein Geld in der Regel nicht so gerne an.