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3.Fesselspiele
ОглавлениеJennifer Schreiner
Mit verbundenen Augen sitzt die hübsche Brünette auf dem niedrigen Hoteltisch, die Hände an die Tischbeine gefesselt. Sie zittert am ganzen Leib. Sie hat Angst. Aber das erregt sie, so hat sie es gewollt.
Es ist ein Spiel, das ich gerne spiele. Das mich mindestens so erregt wie sie. Denn es ist nicht die Lust, sondern das Versprechen von Lust, welches Frauen an den Rand der Ekstase bringt.
Ich löse ihre angespannten Knöchel und lasse meine Hände langsam über ihre Beine nach oben wandern, über ihren perfekten Körper, bis zu den Schultern. Sie ringt nach Luft. An ihren Schultern angekommen zerschneide ich erst den linken, dann den rechten Träger mit der Schere, die ich immer dabei habe. Dann ziehe ich ihr Kleid nach unten, über ihre Hüften. Sie hebt ihren Po an und gestattet mir, sie auszuziehen.
Ich weiß, sie verzehrt sich danach, berührt zu werden. Und das tue ich. Minutenlang lasse ich meine Finger über ihren wundervollen Körper streifen. Aber ich vermeide jede Berührung ihres BHs oder Slips. Meine Berührungen sind so sanft, dass sie glaubt sterben zu müssen, wenn ich ihr nicht mehr zugestehe.
Es ist dieser Kampf, der mich erregt. Immer. Ihre süße Qual, während ich die Frauen an die Grenzen ihrer Lust bringe und dort halte. Am Rand, bis ich ihnen Erlösung gewähre. Das sind die Momente, von denen ich während der Woche träume. Der Sinn meines Lebens.
Ihr trägerloser BH lässt sich vorne öffnen, und das leise Geräusch des Hakens sorgt dafür, dass sie scharf die Luft einsaugt. Ich achte darauf, ihre Brüste nicht zu berühren, als ich sie von ihrem BH befreie.
Sie will, dass ich sie berühre.
Doch das will sie nicht wirklich. Sie will, dass ich dieses Spiel weitertreibe. Ihr die Erlösung schenke, von der sie ihr ganzes Leben geträumt hat. – Von der fast alle Frauen insgeheim träumen.
Und diese Erlösung gibt es nur am Rand. Am Rand sind Frauen jenseits jeder Vernunft, jenseits aller Zurückhaltung. Ihre zivilisierte Maske fällt von ihnen ab. Deswegen darf ich nicht schwach werden. Und das weiß sie.
Ich gehe ins Nebenzimmer und hole Eiswürfel aus dem Hotelkühlschrank.
Als ich zurückkomme fällt mein Blick auf das kleine weiße Stoffdreieck zwischen ihren Beinen. Es ist das einzige, was sie noch am Leib hat. Ich rolle es langsam nach unten, genüsslich langsam. Sie löst ihre übereinander geschlagenen Füße und gestattet mir, sie vollständig zu entblößen.
Als ich ihre Beine gespreizt halte, um ihre Knöchel mit einem weiteren Tuch an die Tischbeine zu binden, stößt sie einen erschrockenen Schrei aus, weil ich ihr jede Bewegungsfreiheit nehme.
Sie glaubt es nicht mehr aushalten zu können, aber sie muss. Ich will alles von ihr haben. Ich will das Wunder des vollkommenen Momentes. In dem Augenblick, an dem die Frau sich aufgibt und sich mir überlässt, bekomme ich meine Unschuld wieder. Frau für Frau, Stück für Stück.
So, dass sie hören kann was kommt, nehme ich den ersten Eiswürfel aus dem Glas. Ich betupfe ihre Stirn. Gerade lange genug, um kleine feuchte Flecken zu hinterlassen, wenn der Eiswürfel verschwindet. Der Wechsel zwischen Anspannung, Entspannung und neuerlicher Anspannung auf ihrem Gesicht ist wunderschön.
Nach dieser Einstimmung halte ich den Eiswürfel, bis er beginnt zu schmelzen und lasse Tropfen um Tropfen auf ihren makellosen Körper fallen.
Sie kann mir nicht entkommen, sich nicht bewegen und die kleinen Schluchzer und erschrockenen Seufzer sind alles, was ihr geblieben ist. Ihre Selbstbeherrschung schwindet.
Den zweiten Würfel bewege ich mit langsamen, kreisenden Bewegungen ihr Bein empor, bis zum Knie. Dasselbe wiederhole ich an dem anderen Bein. Erst dann wandere ich höher, über das Knie hinaus, ihren Schenkel hinauf.
Sie verbrennt innerlich. Ihre Mitte steht in Flammen.
Langsam senke ich den Eiswürfel, bis er ihre Brustwarze berührt, bis sie begreift. Dann beginne ich, ihn hin und her zu bewegen, wobei ich nur die Spitze ihrer Brustwarze berühre.
Sie wölbt sich mir entgegen. Empört über die Unbefriedigung ihrer Wünsche, doch ich hebe meine Hände soweit, dass der Druck der gleiche bleibt.
Ich weiß, sie will mehr Druck, braucht mehr Druck.
Sie sinkt wieder zurück. Ich werde wieder schneller. Als sie keine Anstalten macht, den Druck aus eigenem Willen heraus zu verstärken, senke ich den Eiswürfel ein Stück.
Ein leises Stöhnen entkommt ihr, ein kurzes Seufzen der Dankbarkeit.
Ein bisschen Druck, dann keiner mehr, mehr Druck, dann keiner, dann mehr Druck, dann wieder keiner. Dreißig Sekunden lang.
Wenn ich ihr doch nur mehr geben würde, ein wenig mehr. Viel braucht sie nicht mehr. Ich nehme meine Hände weg.
Sie bäumt sich empor, dorthin, wo sie meine Hände erwartet. Erst als sie merkt, dass dort nur noch Luft ist, stöhnt sie empört.
Ich beginne von vorne, lasse das Eis von ihren Schultern ausgehend über ihre Haut gleiten, von den Füßen ausgehend. Aber immer auf ihre Mitte zu.
Schließlich bewege ich den Eiswürfel in kleineren Kreisen. Beginne an der Taille, in der Mitte des Schenkels, statt bei den Schultern oder den Füßen.
Einmal gibt sie ihren Gefühlen nach und wimmert, was mich dazu bewegt, meine Kreise fürs erste wieder weiter zu ziehen. Es hinauszuzögern.
Ich beobachte ihr Gesicht. Ihre geröteten Wangen, ihr geöffneter Mund. Die Anstrengung und Verzückung auf ihren Zügen. In jeder Faser ihres Körpers liegt ein Ausdruck von äußerster Anstrengung und völlige Auflösung.
Sie ist mit jedem Gedanken bei mir. Bei dem, was ich als nächstes tun werde und kurz davor, ihre Fassung zu verlieren. Sie kippt nur deswegen nicht über den Rand, weil sie nicht glauben kann, was sie fühlt, als ich den letzten Eiswürfel zwischen ihre Beine gleiten lasse und ihn dort bewege.
Ein Beben durchläuft sie und sie schreit auf.
Als ich die richtige Stelle gefunden habe und dort reibe, wird sie von spasmischen Zuckungen hin und her geworfen.
Ihre Schreie sind Schreie der Ekstase. Ich verschaffe ihr endlich Erlösung. Erlösung, weil ich sie nach zwei Stunden endlich dort berühre, wo sie berührt werden muss.
Mit einer Hand löse ich die Knoten, die ihre Beine am Tisch festhalten. Sie bemerkt es nicht und erst als ihre Zuckungen abebben, ziehe sie bis zu mir heran und hebe ihre Füße auf meine Schultern.
Alles in mir will in sie hinein, doch ich halte sie völlig ruhig und sauge den herrlichen Anblick in mich auf. Sie liegt nicht nur unter mir, sondern sie ist meiner Gnade ausgeliefert, hilflos vor Lust.
»Bitte!«, fleht sie, als die Welle in ihr immer höher steigt und droht sie zu überrollen, ohne ihr das letzte Stückchen Rand zu gönnen.
Ich dringe langsam in sie ein. Das ist der echte Kontakt. Wenn ich in sie hineinstoße. Kein Anstand, keine Sozialisation mehr zwischen uns.
Die Geräusche, die über ihre Lippen kommen sind magisch, ebenso wie ihr Gesicht. Ich beobachte jedes Detail ihres Gesichtes, als ich ihr endlich die Freiheit gewähre, sich zu bewegen und gegen die Ursache ihrer Lust zu stemmen.
Sie ist schön. Jede Frau am Rand ist wunderschön, vollkommen wie der Moment, den wir teilen. Und ich beobachte die Frauen immer bis zum Ende. Ich registriere jede Einzelheit ihrer Erregung, jedes Detail ihres Kommens und weiß, wir sind wieder unschuldig in diesem Moment, sie und ich.