Читать книгу Sukkubus - Tobias Bachmann - Страница 9

Prolog

Оглавление

Rufus Laurant war nackt, als er über die Straße rannte. Sein Glied befand sich in höchster Erregung und wippte bei jedem Schritt schmerzhaft auf und nieder.

Gerne hätte er es anders gehabt. Kleidung war dabei nicht sein dringendstes Bedürfnis. Wenn nur die verdammte Erektion nicht wäre.

Er blickte nach rechts und sah blendende Scheinwerfer auf sich zurasen. Vor Schreck stolperte er und rettete sich gerade noch auf den Bürgersteig, als das Auto auch schon hupend an ihm vorüberfuhr.

Laurant rappelte sich wieder auf und blinzelte durch die Nacht. Seine Brille hatte er irgendwo verloren.

Auf der anderen Straßenseite machte er eine Bewegung aus. Das konnte nur sie sein.

Panisch hechtete er durch die Büsche. Heckenrosen rissen ihm dabei die Haut auf.

Er achtete nicht auf den Schmerz, sondern kämpfte sich weiter durch das Gestrüpp, das mit angespitzten Fingern nach ihm zu greifen schien.

Endlich hatte er es überwunden. Er fand sich auf einer nur kärglich beleuchteten Parkanlage wieder. Wiese, Kieswege und arrangierte Blumenbeete, die im Schein der Leuchtstoffröhren ebenso grau wirkten wie der Rest der Stadt.

Er rannte weiter, versuchte auf der Wiese zu bleiben, da aufgrund der Kieselsteine seine baren Füße schmerzten. Das Barfußlaufen war er nicht gewohnt.

Was er brauchte, war ein Versteck. Doch so schön die Parkanlage auch sein mochte, nirgends war ein Ort, der einen ausreichend vor den Blicken der Verfolgerin schützen würde.

Weiter, trieb er sich an, immer weiter. Nur nicht umschauen.

Er umrundete einen Brunnen und blickte sich entgegen seines Vorsatzes doch um.

Seine Verfolgerin war ganz nah.

Er konnte das Funkeln in ihren Augen sehen.

Dann war sie verschwunden.

Irritiert blieb Laurant stehen. Wo war sie abgeblieben?

Er guckte nach links, nach rechts, vor und zurück, doch nirgends war sie auszumachen.

Plötzlich packte ihn etwas am Schwanz und wirbelte ihn herum.

Schmerzenstränen schossen ihm in die Augen. Laurant stürzte zu Boden.

Am eigenen Schwanz gepackt, dachte er. Wie ein Tier. Nur dass Tierschwänze für gewöhnlich hinten sind.

Breitbeinig stand sie über ihm.

Mit irgendetwas hatte sie seine Gliedmaßen fixiert. So schnell, dass er sich nicht mehr rühren konnte. Einzig sein Penis zuckte wild hin und her.

»Wir bringen zu Ende, was wir angefangen haben«, sagte die Stimme der Wollust.

Sie hatte ihn verführt und er hatte sich verführen lassen. So weit so gut. Dass die Sache aber nicht enden wollte, das verstörte ihn. Er wusste nicht, was sie ihm alles eingeflößt hatte, aber es war zu viel des Guten. Daher war er, kaum hatte sich ihm die Möglichkeit geboten, geflohen.

Jetzt legte sie ihr kurzes Röckchen ab und spielte so an sich herum, dass er es sehen konnte.

Der Eingang zur Hölle, dachte er.

Dann setzte sie sich abermals auf ihn und die Penetration begann von neuem.

Doch was ihn anbelangte, so war da keine Lust.

Es schmerzte mehr, als dass es ihn befriedigte.

Er konnte nur hoffen, dass sein Glied bald schlappmachen würde. Dass die Wirkung des Cocktails unterschiedlichster Potenzmittel endlich nachließ.

Ein weiteres Mal kam es ihm. Er konnte nicht sagen, das wievielte Mal.

Niemals im Leben hätte er gedacht, dass dergleichen möglich war.

Und weiter ging es: Penetration und Erguss. Penetration und Erguss.

Es war Folter. Vergewaltigung.

Und wenig später Mord, als Rufus Laurants Körper kollabierte, die fortwährende Flut künstlich herbeigeführter Erregung nicht mehr verarbeiten konnte.

Rufus Laurant war tot.

Und über München ging die Sonne auf.

Sukkubus

Подняться наверх