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3.2 Scrum Rollen

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Ein Scrum Team hat immer einen Product Owner, einen Scrum Master und mehrere Entwickler. Die Verantwortung für das zu entwickelnde Produkt liegt beim Product Owner. Er ist daher insbesondere verantwortlich für die Wertmaximierung und die Qualität des Produkts. Das Entwicklungsteam arbeitet selbstorganisiert und in iterativen Schleifen am Projektprodukt. Ein Entwicklungsteam sollte mindestens drei und nicht mehr als neun Mitglieder haben, da der Kommunikationsaufwand mit jedem zusätzlichen Teammitglied erheblich zunimmt. In Abbildung 2 sieht man, dass bei einem Team mit sieben Mitgliedern 21 mögliche Beziehungen bestehen. Erweitert man das Team um nur zwei weitere Mitglieder ergeben sich bereits 36 Beziehungen. Bis zu 105 stolze Kommunikationsvariationen erreicht ein Team mit 15 Mitgliedern. Auf den Aspekt der Teamgröße wird in einem späteren Kapitel nochmals eingegangen, wenn die Zwei-Pizzen-Regel von Amazon vorgestellt wird.

Abbildung 2:

Beziehungen innerhalb eines Teams

Die Kernaufgaben des Scrum Masters bestehen darin, im Team Verständnis für das Scrum Framework zu schaffen und dafür zu sorgen, dass das Regelwerk eingehalten wird. Zudem ist er Ansprechpartner, um alle Probleme zu beseitigen, die das Team an der Zielerreichung behindert. Dabei ist der Punkt Regelwerk ein Thema für sich. Während mit dem Begriff eine gewisse Starrheit und Gehorsam in der Führung assoziiert werden könnten, steckt darin bereits ein Grund, weshalb in der Praxis die Einführung von Scrum Probleme bereitet. Es geht weniger darum, Scrum à la Textbuch einzuführen, sondern die Gegebenheiten der Organisation miteinzubeziehen und die passende Variante von Scrum zu finden. Letztendlich ist das doch der Kern einer agilen Organisation, oder?

Bisher gab es mit dem Product Owner, dem Scrum Master und dem Development Team drei Scrum Rollen, die zusammen das Scrum Team bildeten. Im Scrum Guide 2020 wurde das Development Team gestrichen und die Rollen durch die drei Verantwortungen (Accountabilities) Scrum Master, Product Owner und Developer ersetzt. So kommt es nicht mehr zu der häufigen Frage, ob der Scrum Master oder der Product Owner nicht Teil des Teams sind. In Großunternehmen hat die bisherige Team-im-Team-Struktur häufig zusätzlich dazu geführt, dass unnötige Hierarchieebenen in die Scrum Teams einbezogen wurden und die Development Teams an ihre Product Owner berichten mussten. Mit der Abschaffung des Development Teams wird hervorgehoben, dass alle Mitglieder eines Scrum Teams gemeinsam für die produktbezogenen Aktivitäten verantwortlich sind. Dazu muss das Scrum Team so aufgestellt sein, dass es alle notwendigen Fähigkeiten vereint, um mit jedem Sprint mindestens ein neues Produktinkrement zu schaffen. Der Verantwortungsbereich eines Developers ist hierbei nicht auf die Softwareentwicklung begrenzt. Grafikdesigner, Experten aus dem Fachbereich oder Linienmanager können beispielsweise auch inhaltlichen Mehrwert liefern.

Das Scrum Team ist selbstverwaltend (self managing) und nicht mehr selbstorganisierend (self organised). In der Folge bedeutet das nicht nur einen Austausch der Begrifflichkeiten. Der Fokus wird dadurch noch stärker auf die Eigenverantwortung des Scrum Teams gelenkt. Allein das Team ist verantwortlich für alle produktbezogenen Aktivitäten. Hierfür muss es sich selbst verwalten. Es muss also dazu befähigt werden, selbst entscheiden zu können, welche Arbeiten wie zu erledigen sind und wer sich wann darum kümmert.

Der Scrum-Reiseführer

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