Читать книгу Das Leben dass wir leben mussten - Toby Daniels - Страница 6
Das Fest
ОглавлениеAls wir auf The Mall Laufen und sich am Horizont die Victoria Statue aufbäumt stockt uns der Atem da wir sie zum ersten Mal ohne Kopf sehen, dieser wurde vor drei Wochen bei einem Aufstand mit dem Rohr eines Panzers abgetrennt, als die Jäger ein paar Aufständische verfolgten.
Jetzt erst wird uns Klar, die Straßen rund um den Palast sind übersäht mit Einschusslöchern und Kratern von Granaten, die Bäume links und rechts haben Sie bei den Aufständen abgebrannt und meist ist nicht mehr als ein kniehoher Stumpf übergeblieben.
Nach ein paar Metern sehen wir die Fenster größer werden und in jedem hängt eine der Flaggen unserer Sektion, eine schwarze fünfköpfige Hydra auf rotem Untergrund, wie bei unseren Emblemen.
Die anderen Sektionen haben Blau, Grün, Gelb und Weiß als Hintergrund, die schwarze Hydra ist überall gleich.
Der Himmel ist tiefschwarz gefärbt, es fängt an zu regnen und zu Gewittern, die Luft wird feuchter, man merkt die Spannung und der Himmel färbt sich in ein bedrohlichen dunklem Rot, passend zu unseren Kleidern, ein, hinter dem Palast erstreckt sich ein dunkelroter Blitz, welcher sich in drei Stränge verzweigt und über die drei hervorstehenden Gebäudeteile niedergeht.
Die Musik des Festes drängt sich unseren Ohren auf und wir merken, dass wir nur noch dreißig Minuten haben um durch die Kontrollen zu kommen.
Als wir durch den Haupteingang in den Palast eintreten, hat seine Pracht nicht an Ihrer Wirkung verloren, als wir uns zu der Gemäldegalerie kommen bleibt uns die Luft weg als wir auf einem sehr großen Bild sehen wie sie es wirklich gebannt hatten.
Die öffentliche Hinrichtung der Königsfamilie wie sie alle niederknien mussten und von hinten erschossen wurden, zum Glück ist es etwas abstrakt dargestellt und man kann keine Details erkennen.
Vor eben diesem Bild ist ein langer Tisch aufgebaut, wo wir unsere „Freiwilligen-“ Verträge unterschreiben müssen.
Wir reihen uns in die Schlange ein, als ich schließlich dran bin und die Jäger mir Blut abnehmen wollen um meinen Stift zu füllen, denn nur Blutverträge sind gute Verträge laut den Regeln des Weltsektionsplan, fange ich an mich heftig zu wehren, erst können sie mich mit vier Leuten halbwegs bändigen, dann fange ich an meine Gegner ran zu nehmen, ich schlage um mich trete nach Ihnen, als sich mir die Gelegenheit bietet beiße aus Versehen einen in den Arm.
Daraufhin kommen noch mal vier und schaffen es so mich in Schach zu halten, dass mir Blut abgenommen werden kann, mein Stift wird befüllt und dass ich den Vertrag unterschreibe bedrohen sie mich mit einer Waffe an meinem Kopf drückend, als ich mich immer noch weigere zeigen sie mir einen ein Livestream auf meinem IDT, wie meine Familie bedroht wird, indem sie ein Scharfschütze im Visier hat.
Als ich das sehe merke ich, ich komme nicht umhin den „Freiwilligen-“ Vertrag zu unterschreiben.
Mit zittrigen Händen unterschreibe ich den Vertrag und da steht es, ich kann es kaum fassen unter dem Vertrag steht Emily Scofield mit meinem Blut geschrieben.
Auf einmal spüre ich den kalten metallenen, kalten Griff des Gewehres eines Jägers in meinem Bauch, vor meinen Augen wird alles Schwarz und ich werde bewusstlos, in der Zeit, bevor ich zu mir komme sehe ich wie die Säcke meine Familie ins Visier genommen haben um Ihr angebliches Recht auf uns durchzusetzen. Sie wollten mich brechen, haben mich aber nur noch wütender gemacht....
Als ich wieder zu mir komme, erschrocken von einem großen Knall wie von einer Kanone, merke ich, dass ich mich nicht wirklich bewegen kann, anscheinend muss ich jetzt gleich meine Strafe antreten, da sie uns in der Zuweisungsphase nicht töten dürfen und auch nicht später, wegen Dingen, die wir in der Zeit gemacht haben, wird meine Strafe wohl anders ausfallen müssen.
Sie haben mein Kleid runtergezogen, dass mein Rücken komplett frei ist und mich in einen Käfig eingespannt, meine Hände sind an einem Balken festgebunden, und meine Beine hängen lose nach unten.
Ich höre in der Ferne eine Stimme, welche Fragt, ob ich wieder wach bin, als ich meine Augen aufmache sehe ich mich in einer Art Käfig aus Panzerglas, die Kommandantin der Jäger in der Sektion III Victoria Orban steht vor mir und weiß es wird schlimm werden, denn Sie ist über die Grenzen unserer Sektion hinaus bekannt, dass Sie keine Gnade walten lässt und einige Gerüchte meinen, Sie hat in Ihrer Kindheit Tiere gequält und teilweise behaupten noch andere sagen, dass Sie Ihre Geschwister in der Kindheit umgebracht habe. Sie hat eine Uniform der Jäger an, aber da Sie keine Masken leiden kann, hat Sie ein nur für die Kommandantin angefertigtes Pailituch, welches Ihren Mund und Nase verdeckt, es ist schwarz und eine Sektionshydra über Mund und Nase und damit Sie atmen kann, wird es mit frischer Luft über ein integriertes Filtersystem versorgt, welches dem der normalen Jäger in nichts nachsteht.
Sie spricht durch das Mikrofon „Es gibt wenige Dinge, welche wir nicht dulden“ ich schreie „genau! so ziemlich alles, außer Menschen umzubringen“ da bekomme ich einen Stromschlag über meine Fesseln, welche Sie mir angelegt hatten. Sie spricht weiter „wegen des klaren Verstoßes gegen unsere Traditionen der Unterzeichnung des „Freiwilligen-“ Vertrages, den Widerstand gegen unser Sicherheitspersonal, die absichtliche Verletzung eines unserer Mitarbeiter wird Emily Scofield zu vierzig Peitschenhieben verurteilt, wegen der Störung der Urteilsverkündung kommen noch mal zehn Schläge hinzu.“
Das Panzerglas füllt sich mit schwarzem Rauch, es ist sehr furchteinflößend alles wird komplett dunkel und nach wenigen Sekunden kommt die Kommandantin neben der Wand hervor und stellt sie sich vor mir hin.
Ihr Blut scheint zu kochen, die Adern pochen und stehen weit hervor, Sie scheint sich sehr zusammenreisen zu müssen, nicht vor Wut zu explodieren und zeigt mir die Peitsche, sie hat einen schwarzen Griff, welcher mit einer Art Mullbinde umwickelt ist, damit man nicht abrutscht, hat fünf aus Leder geformte Stränge, welche an den Spitzen mit kleinen Stahlkügelchen verschönert wurden.
Der Rauch ist auf einmal wieder komplett weg und alle können sehen, wie ich ausgepeitscht werde.
Nach den ersten zwanzig Schlägen merke ich wie mein Blut anfängt meinen Rücken und Beine hinunterzulaufen und in meinen Schuhen versickert, nach weiteren zwanzig Schlägen trübe ich leicht ein, was mir die letzten Erträglicher macht.
Frau Orban holt mich mit Riechsalz zurück, hebt meinen Kopf an ich sehe, wie die Wände mit meinem Blut bespritzt sind, sie fragt mich ob ich weiß, was sie mit Verrätern wie mich macht, als ich den Kopf schüttle, dreht sie ganz sachte meinen Kopf zur Seite und mein Blick fällt unweigerlich auf die Feuerstelle, in der ein kleines Feuer schön blau lodert.
Sie holt ein Eisen aus dem Feuer und drückt es mir auf meinen Handrücken, damit jeder sehen kann, dass ich eine Verräterin bin, ein Schmerz, welchen ich noch nie verspürt habe durchströmt mich ich will schreien, aber meine Stimmbänder versagen, in der Ferne sehe ich, dass Benjamin seine Aufgabe erfüllt hat und genau in dem Moment, als ich das Brandzeichen bekomme die fünfzig Tauben frei lässt, als Zeichen unseren Widerstandes, ich sacke zusammen…
… Meine Augen öffnen sich, ich bin immer noch von Schmerz durchströmt, jede kleine Bewegung erfüllt mich ungeahnten Schmerzen, als ich auf die Uhr schaue sind seit der Unterschrift drei Stunden vergangen.
Eine der Krankenschwestern kommt zu mir und sagt, dass ich sofort aufstehen soll, die Kommandanten sind gleich hier.
Ich raffe mich auf, ziehe mich an, jetzt wo ich mich anziehen will, erst jetzt merke ich, dass sie mich vorhin komplett ausgezogen hatten, bis zur Gürtellinie und ich werde ganz rot, als mir bewusst wird, dass mich alle so sehen konnten.
Als ich die Riemen des Kleides über meine Schulter gezogen habe, treten auch schon die Kommandanten ein.
Sie bäumen sich alle vor mir auf und fragen mich einer nach den anderen, ob ich gelernt habe, dass man sich nicht mit den Sektionen anlegt. Immer noch voller Scham, nicke ich sachte um meine Familie zu schützen.
Aber sie wollen sich damit nicht zufriedengeben Kommandant Steward hat einen kleinen silbernen Kofferbei sich, stellt Ihn vor mir auf einen Tisch er öffnet Ihn und in ihm befindet sich ein wunderschönes Handgesticktes Halsband aus Samt, es ist schwarz und sieht sehr anschmiegsam aus er legt es mir an, es fühlt sich an wie Samt, ist etwas kalt und es legt sich eng um meinen Hals aber nicht zu eng und verschmilzt mit meiner Haut, wie eine zweite Haut, dass man es nicht sehen kann und sie so mehr Informationen bekommen. Mit diesem Halsband können sie meine Schritte verfolgen und Überwachen alles was ich sage. Das einzige, was sie damit noch nicht machen können ist zu sehen, was ich mache.
Mit diesem Hintergrund will ich mir morgen als erstes ein Block und ein Stift holen, welchen ich immer bei mir habe um meine Verbündeten zu warnen, nicht zu viel zu sagen.
Sie nehmen mich an die kurze Leine, was ich auch teilweise verstehen kann, schließlich habe ich Ihre Feier kaputt gemacht und sie vor allen anderen Sektionen blamiert.
Als wir auf die Feier zurückgehen, kommen meine Freunde zu mir und ich deute Ihnen, dass ich ein Band bekommen habe indem ich Ihnen das Zeichen gebe, welches wir vereinbart hatten.
Die Kommandanten treten auf die Bühne und die Sektionsführerin schaltet sich live auf die große Leinwand.
„Meine Damen und Herren, unsere Delegierten aus anderen Sektionen“, sein Blick geht zu dem Balkon, wo sonst immer die Queen stand, bei Ihren Reden, „die Vertreter der Abteilungen, meine Damen und Herren vor den Fernsehern, unsere neuen Rekruten“, ich sehe auf den Bildschirm, dass die Kamera mich im Visier hat „und nicht zu vergessen unsere älteren Mitbürger, welche heute Ihren Ruhestand beginnen dürfen. Willkommen, Willkommen zu den Feierlichkeiten anlässlich der Unterzeichnung des Weltsektionsplan der Sektion III in London, ich der Vorsitzende der Sektion darf Ihnen noch mal den Sinn des Festes in Erinnerung rufen, es soll dienen wie wir auch unseren Mitbürgern dienen, die Ordnung in der Welt zu erhalten unsere jungen Rekruten zu zeigen, dass unsere Sektion ein gutes Herz hat und Ihr alle Untergebenen am Herzen liegen.
Ich gebe nun das Wort an die Kommandanten, welche nun ein paar Worte über Ihre Aufgabe mit Ihnen teilen wollen.“
Ein Kommandant nach den anderen kommt ans Mikrofon und hält eine Lob Hymne auf seine Abteilung und warum wir in dieser dienen sollten.
Als schließlich alle fertig waren, kommt Kommandantin Orban noch mal ans Mikrofon und bittet mich auf die Bühne, das kann nichts Gutes heißen.
Meine Füße setzen sich langsam in Bewegung als ob ich in Trance wäre und das Atmen fällt mir mit jedem Atemzug schwerer, als ich schließlich die letzte Stufe erklommen habe, legt sie Ihren Arm um meine Schulter, als ob wir alte Freunde wären, der Schmerz zieht durch meinen Körper, aber ich verziehe keinen Muskel, denn den Triumph will ich Ihr nicht gönnen.
Am Mikrofon angekommen, sagt Sie, dass ich noch allen etwas sagen will und flüstert mir ins Ohr, nur keine falschen Worte, sonst wirst du deine Familie nie wiedersehen.
Also trat ich einen Schritt vor und sagte „Hallo mein Kammeraden, sicherlich ist Ihnen nicht entgangen, dass ich mit der Politik nicht einverstanden bin und heute meinen Unmut zum Ausdruck gebracht habe, ich kann keinem Empfehlen es mir nachzumachen, den eigenen Schmerz, ich streiche über meine Hand und meinen Rücken, kann man leicht verkraften, aber die Schmerzen, wenn deine Familie bedroht wird und du sie durch ein Scharfschützengewehr eines Jägers zu sehen bekommst, ist es nicht wert.
Ja ich will mich für mein Verhalten heute Entschuldigen und bitte euch überlegt es euch, es hat keinen Sinn eure Familie in Gefahr zu bringen.“
Nach meiner Rede hört man nach einmal die Stimme der Sektionsführerin, welche das Fest offiziell eröffnet und wir uns nun endlich mit Essen und Trinken versorgen dürfen.
Da meine Kehle sich wie eine Wüste anfühlt, hole ich mir als erstes was zu trinken, die Milch legt sich schonend über meinen Hals und ich kann wieder besser Schlucken und Atmen, da sich mehr Schleim bildet und sich Schützend über die Schleimhäute legt.
Ich begebe mich zu dem Essen, wo meine Freunde schon auf mich warten, sie haben lustiger weise an dem Tisch ein paar Servietten mitgehen lassen, dass sie mir zeigen können, dass unsere Aktion den Zweck erfüllt hat und sie mir viel Glück wünschen, dass meine Wunden schnell zu gehen werden.
Da ich es nicht erwartet habe bin ich sehr gerührt und Ihnen Dankbar.
Ich frage, was man denn schönes Essen kann und sie Zeigen mir den Teller, welchen Sie schon für mich fertiggemacht hatten, mit einem Stück des Putenbratens, ein paar Würstchen und am meisten, Ei mit Paprika.
Was würde ich nur ohne meine Freunde machen, sie denken immer an mich und sorgen für mich, wissen was mir gefällt und was mir guttut.
Aber auf der anderen Seite habe ich heute auch viel für unsere Sache geopfert und wir wissen, dass sie unser Leben aus diesem Grund sehr einschneiden werden, mit meiner Überwachung werden wir unsere Orte oft ändern müssen, wir können nicht mehr sprechen, alles was unsere Bewegung angeht, müssen sie mir schreiben und das ganz altmodisch per Brief.
Wir genießen das Fest, tanzen etwas zu der Musik und trinken uns meinen Schmerz weg, als es kurz vor zwölf ist gehen wir nach Hause, morgen um eins geht mein Flug nach Berlin, um meinen Dienst bei den Jägern anzutreten.