Читать книгу Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Neunter Band: enthaltend Kapitel 17 und 18. - Т.Б. Маколей, Томас Бабингтон Маколей - Страница 16

Siebzehntes Kapitel.
Wilhelm und Marie
Unterredung zwischen Penn und Sidney

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Kurze Zeit nach seinem Verschwinden erhielt Sidney eine sonderbare Mittheilung von ihm. Penn bat um eine Unterredung, verlangte aber das Versprechen, daß er unangefochten in sein Versteck zurückkehren dürfe. Sidney erhielt die königliche Erlaubniß, unter dieser Bedingung die nöthige Veranstaltung zu treffen. Penn kam an den ihm bezeichneten Ort und sprach ausführlich zu seiner Vertheidigung. Er erklärte, daß er ein treuer Unterthan des Königs Wilhelm und der Königin Marie sei und daß er, wenn ihm ein Anschlag gegen sie bekannt wäre, denselben enthüllen würde. Er ging diesmal von seinem Ja und Nein ab und betheuerte vor Gott, daß er von keinem Complot wisse und daß er überhaupt gar nicht an die Existenz eines Complots glaube, es sei denn, daß man die ehrgeizigen Projecte der französischen Regierung so nennen wolle. Sidney, wahrscheinlich erstaunt, einen Mann, der einen solchen Abscheu vor dem Lügen hatte, daß er die gewöhnlichen Formen der Höflichkeit nicht beobachtete, und einen solchen Abscheu vor Eiden, daß er vor Gericht das Evangelium nicht küßte, etwas einer Lüge sehr Aehnliches sagen und mit etwas einem Eide sehr Aehnlichen bekräftigen zu hören, fragte ihn, wie man sich die Existenz der bei Ashton gefundenen Briefe und Notizen erklären solle, wenn wirklich kein Complot bestehe. Dieser Frage wich Penn aus. „Wenn ich nur mit dem Könige sprechen könnte,” sagte er, „so würde ich ihm Alles offen gestehen. Ich würde ihm Vieles sagen, was ihm zu wissen wichtig sein würde. Nur auf diese Weise kann ich ihm nützlich werden. Ein Kronzeuge kann ich nicht sein, denn mein Gewissen erlaubt mir nicht zu schwören.” Er versicherte Sidney, daß die gefährlichsten Feinde der Regierung die unzufriedenen Whigs seien. „Die Jakobiten sind nicht gefährlich, denn es ist kein Einziger unter ihnen, der gesunden Verstand hat. Einige von Denen, die mit dem Könige aus Holland herübergekommen, sind weit mehr zu fürchten.” Namen scheint Penn nicht genannt zu haben. Man ließ ihn ungehindert wieder gehen und es wurden auch keine thätigen Nachforschungen nach ihm angestellt. Er blieb noch einige Monate in London verborgen, stahl sich dann nach der Küste von Sussex und entkam nach Frankreich. Nachdem er ungefähr drei Jahre im Verborgenen umhergestreift war, söhnte er sich durch Vermittelung einiger hochgestellter Männer, die seine Fehler um seiner guten Eigenschaften willen übersahen, mit der Regierung aus und wagte es wieder seine geistlichen Functionen zu verrichten. Die Art und Weise jedoch, wie er die gegen ihn geübte Milde vergalt, gereicht seinem Character nicht zu großer Ehre. Kaum hatte er wieder angefangen, öffentlich über die Unrechtmäßigkeit des Kriegs zu haranguiren, so schickte er eine Botschaft ab, durch die er Jakob dringend aufforderte, mit dreißigtausend Mann unverzüglich eine Landung in England zu unternehmen.39

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Sidney an Wilhelm, 27. Febr. 1690/91. Der Brief befindet sich in Dalrymple’s Anhang, Theil II. Buch 6. Narcissus Luttrell erwähnt in seinem Tagebuche vom September 1691 Penn’s Entkommen von Shoreham nach Frankreich. Unterm 5. December 1693 schreibt Narcissus: „Wilhelm Penn der Quäker tritt jetzt, nachdem er sich einige Zeit verborgen gehalten und das gegen ihn Vorliegende ausgeglichen hat, wieder öffentlich auf und hielt vergangenen Freitag im „Bull and Mouth” in St. Martin’s einen Vortrag.” Am 18. (28.) December 1693 wurde in Saint-Germains unter Melfort’s Leitung eine Schrift aufgesetzt, die eine Stelle enthält, welche in der Uebersetzung lautet: „Mr. Penn sagt, daß Eure Majestät schon mehrere Gelegenheiten gehabt hat, aber noch nie eine so günstige als die gegenwärtige, und er hofft, daß Eure Majestät ernstlich in den Allerchristlichsten König dringen wird, sie nicht zu versäumen; daß eine Landung mit dreißigtausend Mann nicht nur Eure Majestät wieder retabliren, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Ligue auflösen würde.” Diese Schrift befindet sich unter den Nairne-Manuscripten und wurde von Macpherson übersetzt.

Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Neunter Band: enthaltend Kapitel 17 und 18.

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