Читать книгу Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Neunter Band: enthaltend Kapitel 17 und 18. - Т.Б. Маколей, Томас Бабингтон Маколей - Страница 2
Siebzehntes Kapitel.
Wilhelm und Marie
Wilhelm’s Einzug in den Haag
ОглавлениеEr erfuhr bald, daß glänzende Vorbereitungen zu seinem Empfange im Haag getroffen wurden. Zuerst schalt er darüber und machte Einwendungen. Er hasse, sagte er, alles Geräusch und Schaugepränge. Die nothwendigen Kosten des Kriegs seien ohnehin schwer genug. Er hoffe, daß seine lieben Mitbürger ihn als einen unter ihnen gebornen und erzogenen Nachbar betrachten und ihm nicht ein so schlechtes Compliment machen würden, ihn ceremoniös zu behandeln. Aber alle seine Vorstellungen waren vergebens. So einfach und sparsam die Holländer in ihrer gewöhnlichen Lebensweise sind, bei dieser Gelegenheit hatten sie sich vorgenommen, ihrem erlauchten Landsmanne einen seinem Range und seinen Verdiensten entsprechenden Empfang zu bereiten, und er sah wohl, daß er sich fügen mußte. Am Tage seines Triumphzuges war der Zusammenfluß von Menschen ungeheuer. Alle Wagen und Pferde der Provinz waren nicht hinreichend, um die Masse Derer zu befördern, welche zu dem Schauspiele herbeiströmten. Viele Tausende kamen zu Schlitten oder mit Schlittschuhen auf den zugefrornen Kanälen von Amsterdam, Rotterdam, Leyden, Haarlem und Delft. Am Morgen des 26. Januar um zehn Uhr gab die große Glocke auf dem Rathhause das Signal. Sechzehnhundert wohlhabende Bürger, wohl bewaffnet und in die schönsten Anzüge gekleidet, die sie in den Tiefen ihrer Garderoben hatten finden können, hielten Ordnung in den mit Menschen gefüllten Straßen. Balkons und Gerüste, von Immergrün umrankt und mit Teppichen behangen, verbargen die Fenster. Der königliche Wagen, begleitet von einem Heere von Hellebardieren und Läufern und gefolgt von einem langen Zuge von Equipagen, fuhr durch zahllose mit Schnitzwerk und Malerei reich verzierte Triumphbögen unter dem endlosen Rufe: „Lange lebe der König, unser Statthalter!” Die Vorderseite des Rathhauses und der ganze Umkreis des Marktplatzes prangten im glänzendsten Farbenschmucke. Bürgerkronen, Trophäen, Embleme der Künste, der Wissenschaften, des Handels und des Ackerbaues zeigten sich allenthalben. An einer Stelle sah Wilhelm die glorreichen Thaten seiner Ahnen abgebildet. Da war der schweigsame Prinz, der Gründer der batavischen Republik, wie er mit seinen Kriegern über die Maas ging. Da war der ungestümere Moritz, wie er den Angriff bei Nieuport leitete. Ein wenig weiter hin konnte der Held die ereignißvolle Geschichte seines eignen Lebens verfolgen. Er sah sich als Kind auf dem Schooße seiner verwittweten Mutter; dann am Altare mit Mariens Hand in der seinigen; dann wie er in Torbay landete; dann wie er durch den Boyne schwamm. Zuletzt kam ein von Eis und Brandung umgebenes Boot, über welchem ganz passend in der majestätischen Sprache Rom’s die Worte des großen Römers: „Was fürchtest Du? Du hast Cäsar an Bord,” geschrieben standen. Die Aufgabe, die lateinischen Mottos zu liefern, war zwei Männern übertragen worden, welche bis zum Erscheinen Bentley’s unter den klassischen Gelehrten der damaligen Zeit die erste Stelle einnahmen. Spanheim, der als Kenner der römischen Münzen unerreicht dastand, ahmte nicht ohne Glück die edle Kürze der alten Umschriften nach, die er fleißig studirt hatte, und er wurde unterstützt durch Grävius, der damals in Utrecht einen Lehrstuhl inne hatte und dessen wohlverdienter Ruf Massen von Studirenden aus allen Theilen des protestantischen Europa an diese Universität zog.2 Als die Nacht hereinbrach, wurden auf dem großen Teiche, der die Mauern des Bundespalastes bespülte, Feuerwerke abgebrannt. Dieser Teich war jetzt so hart wie Marmor, und die Holländer rühmten sich, daß die Welt, selbst auf der Terrasse von Versailles, nie etwas Prächtigeres gesehen habe als den Effect der zahllosen Feuergarben, die der glatte Eisspiegel zurückwarf.3 Die englischen Lords beglückwünschten ihren Gebieter wegen seiner großen Popularität. „Ja,” sagte er, „aber ich bin nicht der Liebling. Der Jubel würde ungleich größer gewesen sein, wenn Marie bei mir gewesen wäre.”
Wenige Stunden nach seinem triumphirenden Einzuge wohnte der König einer Sitzung der Generalstaaten bei. Sein letztes Erscheinen in ihrer Mitte hatte an dem Tage stattgefunden, an welchem er sich nach England einschiffte. Er hatte damals unter dem lauten Schluchzen und Weinen dieser ernsten Senatoren ihnen für die Güte gedankt, mit der sie über seine Kindheit gewacht, seinen jugendlichen Geist gebildet und in reiferen Jahren seine Autorität unterstützt, und er hatte seine geliebte Gemahlin feierlich ihrer Obhut empfohlen. Jetzt kehrte er zu ihnen zurück als der König dreier Reiche, als das Haupt der größten Coalition, die Europa seit hundertachtzig Jahren gesehen hatte, und man hörte nichts als Beifall und Glückwünsche im Saale.4
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Die Namen dieser beiden großen Gelehrten werden in einem sehr interessanten Briefe von Bentley an Grävius vom 29. April 1698 neben einander gestellt. „Sciunt omnes qui me norunt, et si vitam mihi Deus O. M. prorogaverit, scient etiam posteri, ut te et τὁν πἁνυ Spanhemium, geminos hujus aevi Dioscuros, lucida literarum sidera, semper praedicaverim, semper veneratus sim.”
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Relation de la Voyage de S. M. Britannique en Hollande, 1692; London Gazette, Febr. 2. 1690/91; Le Triomphe Royal, où l’on voit descrits les Arcs de Triomphe, Pyramides, Tableaux et Devises au Nombre de 65, erigez à la Haye à l’honneur de Guillaume Trois, 1692; Le Carneval de la Haye, 1691. Letztere Schrift ist ein heftiges Pasquill gegen Wilhelm.
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London Gazette, Febr. 5. 1690/91; His Majesty’s Speech to the Assembly of the States General of the United Provinces at the Hague, the 7th of February N. S., together with the Answer of their High and Mighty Lordships, as both are extracted out of the Register of the Resolutions of the States General, 1691.