Читать книгу Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Neunter Band: enthaltend Kapitel 17 und 18. - Т.Б. Маколей, Томас Бабингтон Маколей - Страница 22
Siebzehntes Kapitel.
Wilhelm und Marie
Uneinigkeit zwischen Sancroft und Ken
ОглавлениеVon diesem Augenblicke an war das ganze Bestreben des engherzigen und eigensinnigen alten Mannes darauf gerichtet, die Kirche, deren erster Diener er gewesen war, in Stücke zu zerreißen. Umsonst machten einige von denjenigen Eidverweigerern, deren Tugenden, Talente und Gelehrsamkeit der Stolz ihrer Partei waren, Vorstellungen gegen seinen Plan. „Unsre Amtsentsetzung” – so argumentirte Ken – „ist in den Augen Gottes null und nichtig. Wir sind die wahren Bischöfe unserer Stühle und werden es bleiben, bis wir sterben oder selbst resigniren. Diejenigen, die sich unsere Titel und Functionen anmaßen, werden die Schuld eines Schisma’s auf sich laden. Mit uns aber wird, wenn wir so handeln wie es uns geziemt, das Schisma aufhören, und unter der nächsten Generation wird die Einheit der Kirche wiederhergestellt sein. Weihen wir dagegen Bischöfe zu unseren Nachfolgern, so kann die Spaltung Jahrhunderte dauern, und wir werden zwar nicht für die Entstehung, wohl aber für die Fortdauer derselben mit Recht verantwortlich gemacht werden.” Diese Betrachtungen hätten Sancroft’s eigenen Grundsätzen zufolge in seinen Augen ein entscheidendes Gewicht haben sollen; aber seine zornigen Leidenschaften behielten die Oberhand. Ken verließ ruhig den ehrwürdigen Palast von Wells. Er habe das Streiten aufgegeben, sagte er, und werde fortan seinen Gefühlen nicht mehr in Disputationen, sondern in Hymnen Luft machen. Seine Mildthätigkeit gegen Unglückliche aller Glaubensrichtungen, insbesondere gegen die Gefährten Monmouth’s und gegen die verfolgten Hugenotten, war so groß gewesen, daß sein ganzes Privatvermögen noch in siebenhundert Pfund Sterling und einer Bibliothek bestand, welche zu verkaufen er sich nicht entschließen konnte. Aber Thomas Thynne, Viscount Weymouth, machte sich, obgleich er kein Eidverweigerer war, eine Ehre daraus, dem tugendhaftesten der Eidverweigerer ein ruhiges und würdiges Asyl in dem fürstlichen Schlosse Longleat anzubieten. Hier verlebte Ken ein glückliches und geehrtes Greisenalter, während welchem er nie das Opfer bedauerte, das er seiner vermeintlichen Pflicht gebracht, und doch immer nachsichtiger gegen Diejenigen wurde, deren Begriffe von Pflicht von den seinigen abwichen.53
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Siehe einen Brief von R. Nelson, vom 21. Febr. 1709/10 im Anhange zu N. Marshall’s Defence of our Constitution in Church and State, 1717; Hawkin’s Life of Ken; Life of Ken, by a Layman.