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Kapitel 7

Frieden

Da ich nun im wahrsten Sinn des Wortes „selige Ruhe“ gefunden habe, möchte ich Dich mitnehmen an diesen besonderen Ort der inneren Ausgeglichenheit. Ich dachte, ich müsste wirklich nichts sehen, aber so ist es nicht.

Ich nähere mich allmählich langsam einem in dunkles Orange getauchtes Universum, indem es außer diesem gedämpften Licht nichts zu geben scheint. Es ist als ob ich schwebe, einfach dahinein gleite, jedenfalls sehe ich meine Füße nicht. Über dem Boden, falls es einen gibt, liegt ein zarter Nebel. Dieser kräuselt sich wie in kleinen Wolken, als ob man dort hindurchfallen könnte. Es erinnert mich ein wenig an eine Therme mit Dampfsauna und Ruheraum. Der Ort ist Teil meines Verstandes, wie ein riesiges Lager indem es nichts gibt außer mir und dem sanften Licht. Selbst wenn ich der Ansicht wäre, dass dort irgendetwas sein müsste, ich vermisse niemanden. Ich bin mir selbst ausgeliefert und finde es super. Ich brauche keine Kommunikation, keine Tipps oder Ratschläge. Ich vermisse keine Bewegung, welcher Art auch immer.

Ich stelle fest, dass dieser Raum in seiner unendlichen Größe allein mir gehört und ich damit machen kann was immer ich will. Bei so viel Einsamkeit könnte man sich fürchten, Panikattacken bekommen und versuchen zu fliehen. Ich wüsste wirklich nicht vor wem und wohin? Es ist so unglaublich toll, diesen Platz allein mit meinen Gedanken, Wünschen, Plänen aller Art und Visionen der allergrößten Kunst zu gestalten, ohne dass hier irgendjemand oder etwas dazwischen quatscht. Das ist ein unfassbarer Frieden, eine Harmonie, die ich mir im Zusammenleben mit anderen nicht vorzustellen vermag, da immer einer querschießt. Mal ganz abgesehen von üblen Machenschaften, Menschen die Dir nicht wohlgesonnen sind, ihre völlig unverdiente Macht missbrauchen oder anderweitig das Leben schwer machen wollen. So sehr im Reinen mit mir selbst war ich noch nie zu einer vorherigen Zeit, an die ich mich offen erinnern könnte.

Es ist der Hammer, ich lasse mich einfach fallen, all das gehört jetzt mir, ganz allein. Klar, etwas daraus machen sollte ich schon, für immer und ewig wird das nicht genügen. Ist das Teilen nicht noch schöner, weil man dann gemeinsam die Dinge genießen kann? Aber teile mal einen Verstand, der alles Gute in Deinem Herzen erlaubt, weil das Böse und Falsche kein Mitspracherecht mehr hat. Dazu müsste mein Gegenüber auch über diesen seelischen Gewinn verfügen. Es wird also ein Platz bleiben, den ich vorerst selbst gestalten darf und werde. Dafür lasse ich mir allerdings noch Zeit in Ruhe darüber nachzudenken. Es gibt keinen Anlass zur Hektik, im Gegenteil, unruhig ging es zu, bevor ich dieses Ufer ziemlich erschöpft erreichte. So liege ich weich und sanft, wie auf Wolken gebettet auf dem zarten Dunst und fühle eine milde Müdigkeit, die sich schleichend ausbreitet. Ich lasse es zu und falle in einen traumhaften Zustand, den nur das Sandmännchen so hervorzuzaubern vermag. Ich verschmelze mit meiner Umgebung, werde Eins mit dieser wunderschönen Atmosphäre und denke jetzt wahrlich an nichts mehr.

So ruhe in Frieden und bleibe Dir treu du sanftes Gemüt, denn wahre Liebe fühlt nur die Seele, die diesen Frieden gefunden hat. Dieser Ort entspricht einem heiligen Gespann von Harmonie und völliger Übereinstimmung ohne jeglichen Gegensatz. Sei tapfer und traue Dir selbst, Du wirst lernen das Beste daraus zu machen, denn nun bist Du Gott ganz nah. Das Ebenbild nimmt langsam Form an, nur sind Gottes Kammern prall gefüllt. Die Allwissenheit und grenzenlose Fähigkeit alles zu erschaffen und zu verwalten, zu beschützen und fortbestehen zu lassen, ist die wahre Göttlichkeit. Ach, was für ein schöner Traum oder schlafe ich gar nicht? Das geniale daran ist, dass es keine Rolle spielt, hier ist alles erlaubt, weil es niemandem schadet. Jetzt werde ich aber richtig müde, dämmere noch ein wenig vor mich hin und schlafe tief. Dann bis demnächst, mal sehen wie munter wir dann morgen sind. „ Hahaha Zeitrechnung, wie albern“. Hier gibt es kein Morgen oder gestern, hier ist jetzt und das die ganze Zeit, weil es keinerlei Bewegung gibt, an der man Zeit überhaupt messen könnte. Ich freue mich auf jeden Fall auf den weiteren Abschnitt unserer Reise. Sie führt uns an den unglaublichsten Ort den ich je zuvor gesehen habe. Das ist ein Versprechen, also schlaft gut!

WOHIN?

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