Читать книгу Als Gott das Licht anmachte - Torsten Ratschat - Страница 13
Teil 2: Warum - Die christliche Weltsicht Kapitel 5
ОглавлениеDie Welt heute
Die Welt, so wie sie durch Gott geschaffen wurde, war gemäß der Beschreibung der Bibel sehr gut. Diese Welt gibt es allerdings heute so nicht mehr. Unsere moderne Welt sieht ganz anders aus. Sie ist einerseits sehr schön, andererseits zeigt sie an vielen Stellen ein hässliches Gesicht. So sind die Natur, die Berge und die Meere, die Felder, Wälder, Flüsse und Seen, die Küsten, Ebenen und Täler, die Wolken, der Himmel und die Sterne in ihrer Schönheit oft atemberaubend und wunderbar. Andererseits sind wir immer wieder erschrocken über schlimme Stürme, Überschwemmungen, Erdbeben, Lawinen und andere Naturkatastrophen. Die Pflanzen- und Tierwelt ist so vielseitig, bunt und bewundernswert. Jedoch machen den Menschen häufig bestimmte Unkräuter, Dornensträucher, Insekten und Ungeziefer sowie räuberische Tiere zu schaffen. Die Schönheit, Anmut und Tugend von Menschen wird vielfach gelobt. Dennoch sehen wir allerorts den Verfall durch Altern, Krankheit und Gebrechen. Hinzu kommt die Verrohung und der Niedergang der guten Sitten und die Verdrehung allen Natürlichen. Die Presse und das Fernsehen informieren uns andauernd über Skandale, Unmoral, Misstrauen und Eifersucht, zunehmende Gewalt zwischen Einzelnen und in Familien, über bewaffnete Konflikte, Not und Verfolgung, Krankheit und Elend. Ja, unsere heutige Welt ist weit davon weg, gut oder sehr gut zu sein!
Die Erklärung der Bibel hierfür - wir hatten es bereits kurz beschrieben - ist der sogenannte Sündenfall, der im 1. Buch Mose, Kapitel 3, dargestellt wird. Er führte nicht nur zu einer Bestrafung von Adam und Eva, den ersten Menschen, sondern auch zu äußerst negativen Konsequenzen für die gesamte Natur und Schöpfung. Hierunter litten und leiden die nachfolgenden Generationen von Adam und Eva bis heute. “Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt”, schrieb schon der Apostel Paulus hierzu an die Christen in Rom (vgl. Römerbrief 8, 22).
Wie steht es um mich?
Die Auswirkungen hiervon treffen uns, dich und mich, auch ganz persönlich in unserem Lebensalltag. Wie kommt es, dass es uns schwerer fällt, gute Gewohnheiten zu erlernen als uns gehen zu lassen? Woher kommen die schlechten Gedanken und Gefühle, die uns manchmal quälen? Warum gelingt es uns besser, zu misstrauen als zu vertrauen? Wieso gibt es Gelegenheiten oder Zeiten, in denen mein Leben von Eifersucht, Neid, Missgunst, Wut und Hass, Lieblosig- und/oder Rücksichtslosigkeit geprägt ist? Warum verletze ich Menschen, manchmal besonders die, die mir wichtig, lieb und teuer sind? Wieso fällt es mir schwer, sozial zu handeln, während mein Egoismus geradezu angeboren erscheint? Wieso reizen mich Angebote und Dinge so sehr, von denen ich tief in meinem Inneren weiß, dass sie nicht gut für mich sind? Warum opfere ich Zeit für Aktivitäten, die mir oder anderen schaden? Warum schaue ich mir gerne Sachen in den Medien an, die unmoralisch sind oder Gewalt enthalten? Warum widerstrebt es mir manchmal, mich ein- oder unterzuordnen, zu gehorchen, während es mir leicht fällt zu widersprechen, Widerstand zu leisten und innerlich oder äußerlich zu rebellieren? Woher kommt meine Unzufriedenheit und Undankbarkeit? Warum habe ich häufig keinen inneren Frieden? Warum fühle ich mich manchmal ungeliebt und wertlos? Warum gibt es Momente, in denen ich erschrecke, wenn ich mich reden höre?
Findest du dich in der ein oder anderen Frage wieder?
Vermutlich hast du dir nicht wirklich etwas Gravierendes zuschulden kommen lassen. Wenn du allerdings ehrlich zu dir bist, spürst du vielleicht, dass du weit weg davon bist, wahrhaftig sehr gut zu sein.