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Als Gott das Licht anmachte …
Wenn du dich mit dem Christentum - dem Original, also dem Ursprünglichen - beschäftigen möchtest, landest du früher oder später bei der Bibel. Und wenn du dich auf die Bibel einlässt, tauchst du sehr schnell in eine Gedankenwelt ein, die in vielen Bereichen ganz anders ist als die Sichtweisen, die unsere Gesellschaft heute prägen.
Das fängt schon ganz vorne an. Wir haben in der Schule gelernt, wie die Welt und wie wir Menschen entstanden sind. Urknall und Evolution - das sind die Stichworte, die uns auch noch Jahre oder Jahrzehnte nach unserer Schulzeit in Bezug auf dieses Thema in Erinnerung geblieben sind. Sie beschreiben das Weltbild unserer Gesellschaft - und das mittlerweile seit Generationen. Was wir vielleicht vergessen haben oder ausblenden, ist, dass es sich bei dieser Lehre lediglich um eine Theorie handelt, die Evolutionstheorie. Diese Lehre ist weit davon weg, voll umfänglich bewiesen zu sein. Das kannst du, wenn du dir die Zeit nehmen willst, vielfach nachlesen. Leidenschaftliche Verfechter dieser Theorie behaupten jedoch vehement das Gegenteil und verweisen dabei auf eine Vielzahl angeblicher Beweise. Für Leute von heute ist die Evolutionstheorie meist also Fakt, Realität, die Wahrheit.
Die Bibel hingegen startet mit dem Satz "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.” (1. Buch Mose [= Genesis] [Kapitel] 1, [Vers] 1) - und damit für viele unserer Zeitgenossen mit zwei Unmöglichkeiten. Die Erste ist Gott selber. Und die Zweite ist, dass Gott die Welt erschaffen haben soll. “Damit”, so könntest du schlussfolgern, “kann ich die Bibel ja wohl ganz schnell wieder schließen und beiseite legen.” Es sei denn …
Das Unmögliche möglich denken
Was die Menschen und Völker von jeher eint, ist die Vorstellung, dass es einen oder verschiedene Götter gibt. Jene übernatürlichen Wesen, die über Macht verfügen, die das Leben der Menschen entscheidend beeinflussen können und die verehrt werden wollen. Die Vorstellungen der Menschen darüber sind uns in unzähligen Erzählungen und Schriften sowie durch Bilder und Abbildungen überliefert worden.
In unserer modernen Gesellschaft spielt der Glaube an einen Gott längst nicht mehr eine so prägende Rolle wie in anderen Kulturen oder in den Gesellschaften vor unserer Zeit. Das Interesse an und die Sehnsüchte nach Übernatürlichem sind nach wie vor präsent, wie z. B. die vielen “spirituellen” Angebote zeigen. Die Welt- und Gottesanschauungen sind darüber hinaus heute viel individueller und vielschichtiger als früher. Persönlicher Glaube spielt sich – wenn überhaupt - nicht mehr ausschließlich im Rahmen größerer Glaubens- und Religionsgemeinschaften, sondern auch in Kleingruppen oder nur noch im Privaten ab. Das Religiöse lässt sich für den modernen Menschen scheinbar kaum noch mit Wissenschaft, Fortschritt und Zivilisation vereinbaren.
Wie auch immer deine persönliche Haltung zu dem Themenbereich "Gott, Religion, Glaube" sein sollte, eines ist sehr wahrscheinlich: Du hast eine persönliche Haltung! Sie sei dir bewusst oder unbewusst - sie beeinflusst auf jeden Fall deinen Umgang mit Fragen zu diesen Themen. Es ist wichtig sich darüber klar zu sein. Ansonsten können sie als Vor-Urteile oder als Vorbehalte einer möglichst objektiven weiteren Beschäftigung mit dem Christentum hinderlich sein. Wenn du also meinst, dass Gott eine Unmöglichkeit ist, solltest du versuchen, diese Haltung zumindest zunächst zur Seite zu schieben. Ich lade dich also ein, das Unmögliche möglich zu denken!
Zwei wichtige Prämissen
Um sich weiter dem Thema "Christentum und christlicher Glaube" in sinnvoller Weise zu nähern, ist es aus meiner Sicht wichtig, zwei wesentliche Prämissen zuzulassen. Ich lade dich dazu ein, sie auf Herz und Nieren zu prüfen. Es ist deine persönliche Entscheidung, sie anzunehmen oder zu verwerfen. Zunächst erscheint es mir jedoch vernünftig, einen festen Ausgangspunkt festzulegen, von dem aus wir die weitere Erkundung starten können.
Die erste Festlegung lautet: Gott existiert. Die zweite Prämisse ist: Die Bibel ist eine zuverlässige Quelle über Gott.
Was ist damit gemeint? Ich schlage vor, dass wir uns diesen beiden Punkten noch näher widmen. Aber bitte habe noch etwas Geduld!