Читать книгу Sexy Dieb - Toya Bradly - Страница 7

Brad

Оглавление

Brad tauchte zügig im Gewimmel der Straße unter. Hatte er sich gerade wirklich freiwillig prostituiert? Für ein Stück Pizza? Oder für seine Freiheit? Oder für was...? Er ging eilig und ohne nach rechts oder links zu sehen. War das ein Zukunftsmodell? Reiche, gelangweite Säcke ein wenig mit seinem Körper spielen lassen? Er schüttelte sich. Nein, entschied er, das würde nicht immer so glimpflich enden wie heute. Er hatte nicht mal dämliche Sachen machen müssen wie irgendwelchen Mist reden. Wenn die Huren, die er kannte von ihrer Freiern erzählten, lachten sie immer über ihre Antörnsätze. Und wer wusste überhaupt, wo so was endete, wenn man es erst anfing! Brad schüttelte sich. Wenn sein Boss Bereitschaft zu so etwas mitbekam, würde er bald für den schmierigsten Abschaum die Beine breit machen – Hauptsache, sein Boss bekam die Scheine. Das war kein Weg, Geld zu verdienen, schloss Brad.

Er warf einen Blick auf die gestohlene fremde Uhr und fühlte einen geringen Stich des Bedauerns. Der Typ war doch eigentlich ganz korrekt gewesen. Aber das hatte er ja nicht wissen können, als er die Uhr nahm. Nun, er würde nie wieder dort auftauchen und damit konnte er es vergessen, dachte er. Schon seltsam, dieser Brin. Er ertappte sich dabei, wie er es eben doch nicht ruhen lassen konnte. Woher konnte ein reicher Sack nach den Regeln seines Viertels spielen? Wieso war er nicht ausgetickt, wieso hatte er ihn davonkommen lassen, wieso war er fairer gewesen als einer, der sich im Viertel auskannte? Brad bog zur U-Bahn ab und fluchte, als seine Linie abfuhr. Nun kam er zu spät zu seinen Freunden. Er ließ sich auf eine Wartebank fallen. Zweimal in der Woche Normalität heucheln. Zweimal die Woche hoffen, dass Lizzard Boy sich doch noch eines Besseren besann und ihn endlich auch mal wahrnahm. Zweimal die Woche Gus vergessen... Er schmunzelte, als er einstieg. Die Uhr zu verticken musste warten. Wenn seine Freunde wüssten, was er trieb! Aber sie wussten es nicht.

„He, Brad. Ich habe auf dich gewartet.“ Brad betrat die alte Fabrikhalle mit beschwingten Schritten, die Sporttasche über der Schulter.

„Jeanie, hi. Ich habe fast damit gerechnet.“ Jeanie lächelte.

„Du lässt uns nie hängen.“

„Nein“, erwiderte Brad lächelnd. Die anderen waren offensichtlich schon draußen. „Was läuft heute Abend?“

„Slackline im Park, hat Lizzard Boy durchgesetzt. Da du nicht da warst.“ Brad verzog den Mund.

„Wird der faul? Slackline ist doch kein Parcours...!“ Jeanie lachte, während er sich hastig auszog. Um die Slackline saßen die Yamakasi und sahen immer dem einen zu, der versuchte, sich oben zu halten.

„Und das sagt der Junge mit der Eidechse auf der Schulter...“, stichelte Jeanie. Brad wurde ein bisschen rot.

„Ist trotzdem kein Parcours“, grummelte er und zog aus der Sporttasche ein frisches Shirt und frische Wäsche. Jeannie schnüffelte.

„Der Waschsalon in der hundertsten“, riet sie.

„Ja.“ Brad lachte. Ordentliche Trainingskleidung war eine der selbst auferlegten Regeln der Gruppe. Keine Diebstähle eine der anderen. Schon gar keine Einbrüche. Brad seufzte, während er sich nackt auszog und nur ein bisschen abwandte. Jeanie kannte seinen Körper, er ihren. Sie waren zusammen im Mondlicht geschwommen, sie erzählten einander von ihrem Liebeskummer.

„Und du? Neues Aftershave...?“ Brad zuckte zusammen.

„Ja“, log er.

„Sexy!“ Nun hatte er ein echt schlechtes Gewissen. Immerhin, er hatte es gemanagt, nicht schon wieder stinkend zum Training zu kommen, indem er bei seinem...bei diesem Brin geduscht hatte und indem er in einem Schließfach immer frische Sportklamotten bereit hielt, auch wenn das Zeit und Organisationsaufwand und sogar Geld kostete. Waschsalons waren schließlich nicht umsonst! Aber wenn das hieß, er passte dann besser zu den Yamakasi, war es das wert.

„Willst du in den Park?“, fragte er, während er seine ausgetretenen Turnschuh schnürte. Jeanie zwinkerte.

„Erst Parcours, dann slacken und labern“, grinste sie zwinkernd. „Wie wäre es mit einem Run gegen die U-Bahn?“

„Ach deswegen hast du gewartet!“, lachte Brad. Das machte zu zweit einfach erst Spaß. „Gerne. Machen wir!“

Sexy Dieb

Подняться наверх