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Erinnerung Früher pfui, heute hui

Ich bin 1949 geboren und wuchs auf einem Bauernhof im Münsterland (Kreis Borken) auf. Wie es damals üblich war, haben auch wir Wurst, Brot, Marmelade, Zuckerrübensirup und auch den Pumpernickel selber hergestellt.

Unser alter Steinbackofen befand sich draußen an der Scheune, daneben war die Backstube. Einmal sollte mein Bruder den Ofen vorheizen, wozu er an diesem Tag einfach keine Lust verspürte, weil er etwas anderes vorgehabt hatte. Unser Vater hatte das Feuer im Ofen angemacht und mein Bruder sollte eigentlich nur hin und wieder einige Buchenscheite nachlegen. Aber wie gesagt, er hatte keine Lust dazu, und so hat er dem Ofen so richtig Hitze gegeben, weil er eindeutig der Meinung war, je heißer der Backofen, um so kürzer die Backzeit. Nachdem mein Bruder die Asche aus dem Ofen entfernt hatte, schob ich die vorbereiteten Teiglinge hinein, ohne vorher die Temperatur zu kontrollieren. Schon nach kurzer Zeit quoll eine dunkle Wolke aus dem Backofen. Die Brote waren alle total verbrannt. Was dann folgte, kann sich jeder denken.

Pumpernickel gehörte bei uns zum täglichen Brot dazu, und die Erwachsenen mochten es anscheinend auch sehr gern. Für uns Kinder war das schwarze Brot ein rotes Tuch, weil wir das grobe, säuerliche Brot nicht gerne aßen. Ein Trost für mich war, dass die anderen Bauernkinder in meiner Klasse ebenfalls mit Pumpernickel versorgt wurden. Heute ist für mich der Buchweizenpfannkuchen mit Pumpernickel und Zuckerrübensirup eine Spezialität. Pumpernickel: Früher pfui, heute hui.

Maria Schwane,

Borken

Pumpernickel

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