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3. Udo liebt Porsche

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Udo liebte Porsche und Maya liebte Udo, aber Udo liebte auch Maya. Maya liebte Udo, weil er der Porsche-Typ war, und sie würde Udo auch lieben, wenn er keinen Porsche hätte. Doch Udo war einfach ein Mann der schnellen Autos und ohne ein schnelles Auto war Udo einfach nicht Udo. Mit einem Porsche war Udo einfach noch mehr Udo als mit irgendeinem anderen Auto. Er sagte immer, der Porsche habe fast so schöne Linien wie Maya, aber nur fast, und das beruhigte sie. Manchmal fragte Maya sich, ob sie sich nicht auch in irgendeinen anderen Porschefahrer verliebt hätte, aber Udo war einfach der erste Mann mit einem Porsche gewesen und sofort hatte sie sich in ihn verliebt. Inzwischen war ihr klar, Udo mit Porsche war einfach perfekt, so wie ein Förster immer einen Hund dabei hatte. Ein Förster ohne Hund war einfach kein Förster.

Und wenn der Porsche ihr eigener gewesen wäre? Hätte sie dann Udo auch geliebt? Hätte sie ihren eigenen Porsche so geliebt wie Udo? Sie und Udo zusammen in ihrem Porsche statt in Udos Porsche?

Nein, das war nichts. Irgendwie wollte ihr diese Idee nicht so recht gefallen. Es musste ganz klar Udo sein, dem der Porsche gehörte und der ihn steuerte. Und sie daneben auf dem Beifahrersitz.

Und genau das ärgerte sie. Schließlich war Maya eine sehr selbstbewusste Frau und hätte gerne einen Mann aus freien Stücken heraus geliebt.

Da diese Gedanken in ihrem Kopf immer mehr Raum einnahmen und sie Udo an ihrem Leben teilhaben lassen wollte, erzählte sie Udo davon.

Was ein Fehler war, denn Udo hatte sie danach etwas schief angesehen. Er hatte sie sogar ziemlich lange schief angesehen, bis er aber eines Tages schließlich doch begann, wieder seinen optimistisch-fröhlichen Geist zurückzugewinnen.

Maya war froh, wie Udo sich verwandelte. Langsam wurde sein Kopf immer flacher, seine Statur immer niedriger, Hände und Füße wurden zu Rädern, und seine Augen bekamen die Größe von zwei großen, runden Scheinwerfern. Und so wurde innerhalb einer Woche aus Udo ein Porsche.

Anfangs war Maya etwas verunsichert, aber da Udo schon immer gewusst hatte, was er tat, machte sie sich nicht allzu viele Sorgen. Außerdem hatte sie jetzt gleich zwei Porsche, den von Udo und Udo. Sie wartete eine Zeit lang ab, um zu sehen, was passieren würde, aber als nichts geschah, ließ sie den Porsche von Udo in der Garage stehen und setzte sich hinter das Lenkrad von Udo.

Und es gefiel ihr. Mit Schwung brauste sie durch die Landschaft und kehrte am liebsten gar nicht mehr zurück. Und da Udo jetzt auch keinen Porsche mehr brauchte, verkaufte sie Udos Porsche, hatte damit genug Geld und beschäftigte sich fortan nur noch mit Udo.

Na? Gestempelt?

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