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Als Permanente im Ashram von Balasai Baba

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Nachdem meine Mutter im April noch eine schwere Operation gut überstanden hatte und den Alltag selbständig meistern konnte, buchte ich den Flug zurück nach Indien. Der Abschied von meinem Mann war nicht leicht. Ich liebte ihn und eigentlich »brauchte« er mich, aber ich hatte keine Wahl. Trotz seines Schmerzes unterstützte er mich finanziell beim Kauf eines Zimmers im Ashram von Kurnool. Bis heute ist er ein zuverlässiger Freund geblieben, der mir in vielen Angelegenheiten zur Seite steht. Am 7.7.1999 – die Zahlensymbolik ist mir erst später aufgegangen – stehe ich wieder vor dem Eingangstor des Ashrams. Der Eingangsturm leuchtet feuerrot, alle anderen Gebäude sind frisch weiß gestrichen: die Farben von Shiva und Shakti, den Schöpferaspekten, deren Verkörperung Sri Balasai Baba ist.

Obwohl ich auch in Deutschland jeden Tag »gesessen« habe, erlebe ich keine Veränderung, im Gegenteil, eher einen Rückschritt. »Auf die Früchte der Handlungen verzichten«, kommt mir dumpf in den Sinn. Beim abendlichen Carromboard stelle ich irgendwann meine Beine auf und denke: »Ich muss mich ja nicht quälen!«, aber sofort erinnert mich ein – wie mir scheint – mitleidig-ironischer Blick von Baba.

Am nächsten Morgen überstehe ich die Zeit nur mit intensivster Konzentration auf die Form von Baba. Gleichzeitig mit einem inneren Bild entsteht das Gefühl, als ob feine Kanäle »nach oben« entstünden … Abends »klappe« ich meine Beine zusammen und sage innerlich: »Baba, ich kann nicht anders!« Baba nickt.

Zwei Wochen später bekomme ich Malaria, und da wir alle im Ashram von Hyderabad mit fünfzehn Personen in einem Raum schlafen, hat die Mücke gleich weitere vier Besucher angesteckt. Wir liegen alle im gleichen Krankenhaus, die indischen Ärzte verstehen sich auf die Behandlung und nach einer Woche sind wir wieder im Ashram. Als Baba kommt, segnet Er uns: »Altes Karma ist gegangen, neues kommt!« Die Malaria war der Anfang von mehreren, zum Teil nicht ungefährlichen Krankheiten, die ich im Laufe der Jahre überstand.

In einer Runde fragt ein Besucher nach der Beziehung zwischen Shirdi Sai Baba und Balasai Baba. Baba: »Gott ist mit keinem und jedem verbunden: Shirdi-Ulli, Shirdi-Hermann – alle sind Stücke vom gleichen großen Kuchen. Shirdi Sai Baba hat mir aufgetragen, Seine Aufgabe weiterzuführen und Menschlichkeit, Toleranz, Liebe und soziales Denken zu lehren. Eine Göttliche Inkarnation wird mit allen göttlichen Kräften geboren. Da Gott jeden von euch kennt, bekommt ihr die spirituellen Erfahrungen, die ihr braucht. Darum sind alle spirituellen Wege verschieden und nicht miteinander zu vergleichen, denn genau so wie ihr eine persönliche Seele habt, ist euer Weg auch ganz persönlich. Entscheidend ist, dass jeder Glauben und Vertrauen entwickelt, dass sein Weg genau der richtige ist.«

Diese Botschaft machte mir wieder deutlich, dass ich keine Energie mit gedanklichen Konfusionen verschwenden sollte, und das entlastete mich. Die Herausforderungen waren gerade richtig, um das Leben hier nicht langweilig werden zu lassen. War die Zeit des Sitzens vorüber, hatte ich sie auch schon vergessen. Und so freute ich mich an dem, was das Leben mir in seiner Fülle bot. Bis jetzt gab es an den äußeren Lebensbedingungen nichts, was mich störte, weder das einfache Wohnen, die ungewohnte Nahrung, das Klima, die Natur, meine Mitmenschen im Ashram, das indische Umfeld, der Tagesablauf – im Gegenteil, ich hatte an Bequemlichkeit und Komfort alles, was ich brauchte. Jeden Morgen wachte ich mit einem Gefühl von unendlicher Dankbarkeit auf, zu Füßen Gottes sitzen zu dürfen, und fühlte mich als der am reichsten beschenkte Mensch. »Paradise now!«, dachte ich, als wir an einem der Gartenaktionstage mit Baba in der Runde im Garten saßen, Tee tranken und Papayas aßen – Baba blickte auf und nickte.


Gott singt

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