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Ein bedeutsamer Brief

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Gleichwohl sind in einem Büchlein etliche Ansprachen von P. Lee gesammelt, die er der Gemeinschaft in ihren Anfangsjahren hielt, unter anderem eine, mit der er die Schwestern auf die jährlichen Exerzitien vorbereitete. Da es für einige von ihnen die ersten waren, stellte er ihnen vor Augen, sie sollten sich zu Beginn nicht vornehmen, dieses oder jenes zu verbessern, sondern einzig darauf ausgerichtet sein, Gott zufrieden zu stellen und ihn immer mehr zu erfreuen (D 92 K). Die Betrachtungen selbst scheinen mit Hilfe von schriftlich gegebenen Punkten gemacht worden zu sein.

P. Lee wurde 1614 nach Löwen strafversetzt. Er sollte anschließend nach England gehen, kam daher im Herbst 1615 noch einmal nach Saint-Omer, wo Mary Ward bei ihm Exerzitien machte, und verstarb im Dezember in Dünkirchen. Über den äußeren Ablauf dieser Exerzitien notierte sie: »Einige acht Tage vor Allerheiligen 1615 schrieb ich an meinen Beichtvater (denn er war damals schwach …) über meinen Wunsch, in diesen acht Tagen Besinnung zu halten, mit der Bitte, … zur entsprechenden Zeit meine Halbjahres-Beichte zu hören, falls seine Gesundheit das erlaube. Er gewährte beides. Mein Gesundheitszustand war damals sehr schlecht, meine Sorgen waren zahlreich, der Institutsplan musste verfasst werden, um unverzüglich nach Rom gesandt zu werden. Dennoch fühlte ich in mir eine solche Fähigkeit und Kräfte, dass ich früh aufstehen und vier Gebetsstunden halten konnte (…), dennoch weiß seine [Gottes] Güte allein, wie nachlässig ich die ersten vier oder fünf Tage zubrachte. Ich beichtete und nahm mir anschließend vor, die kommenden zwei Tage gesammelter und sorgfältiger zu sein. Nachdem ich am Vigiltag von Allerheiligen die Kommunion empfangen hatte …« (D 124).

Was sie hier nicht ausführte, ist in dem Brief enthalten, den Mary Ward an Allerheiligen 1615 an P. Lee schrieb, der ihn aber wohl nicht mehr erreicht hat. Traditionell spricht man vom »Brief von der Gerechten Seele« (D 125), einer Seele oder einer Person, wie sie die Exerzitienspiritualität hervorbringen will: mit Gott verbunden im Gebet und in allen Handlungen, ihm ganz gehörend; frei und eingeladen, alles zu Gott zurückzubringen, das Schöne und das Schwere, die Fähigkeiten und die Grenzen, das Versagen und das Verlangen, Gott zu erfreuen; wachsam und offen für das, was Gott getan haben will, mitwirkend mit Gottes Anregungen zum Guten, frei von Abhängigkeiten, bereit und fähig, sich in Dienst nehmen zu lassen von der Not der Menschen; bereit und fähig zum Guten, gerecht und aufrichtig, glücklich.

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