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Drei Exerzitienreihen

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Es gibt von Mary Ward keine systematische Abhandlung zu den Exerzitien. Erhalten sind drei Reihen von Aufzeichnungen über Exerzitien, die sie in der Begleitung von P. John Gerard alias Tomson (1564–1637) in Lüttich innerhalb von anderthalb Jahren machte. Die Notizen aus den Exerzitien im April 1618 umfassen zehn Betrachtungen (D 172), drei über das Fundament und sieben über die Sünde.

Von den Exerzitien im Oktober 1619 sind mehrere Überblicke über Gebetsweisen und Vorsätze (D 212) erhalten sowie Aufzeichnungen über eine Fundamentbetrachtung, zwei Sündenbetrachtungen, den ersten Grad der Demut und die Früchte der Buße (D 213).

Dazwischen liegen die Exerzitien vom April 1619 (D 196, 198). Sie führten über eine Fundamentbetrachtung und zwei Sündenbetrachtungen zu einer Meditation über den Tod. Damit war Mary Ward bei dem angekommen, was sie existentiell umtrieb. Eine Mitschwester hatte nämlich behauptet, von Gott eine andere Weisung erhalten zu haben als die von Mary Ward vorgegebene. In der Betrachtung über den Tod rang Mary Ward um die Indifferenz, das heißt die innere Freiheit, ihr Werk unvollendet in andere Hände übergeben zu können. Dabei machte sie den Vorschlag, den sie P. Tomson in einem Brief darlegte (D 197), die Konkurrentin könne einen Institutsplan schreiben, damit mehr Klarheit in die Sache käme. Anschließend gingen die Exerzitien weiter mit Betrachtungen über den Vergleich Christi mit einem irdischen König, die Menschwerdung und Geburt Jesu, die Hindernisse der Vollkommenheit, die drei Grade der Demut und die Berufung der Apostel. Die Aufzeichnungen enden mit dem Gebet im Garten Gethsemani.

Von manchen dieser Gebetsstunden ist nur die Überschrift notiert, manchmal ergänzt durch den Hinweis, dass viel zu berichten wäre. In anderen Gebetsstunden führte Gott Mary Ward zu ganz anderen Themen als den angegebenen. Weil das so ist, gehen Exerzitienbegleiter(innen) heute zum Teil nicht mehr nach der Reihenfolge der vier »Wochen« des Exerzitienbuches vor, sondern orientieren sich an den Lebensthemen, die die Exerzitant(inn)en mitbringen. Vielleicht würde Ignatius heute lieber von den vier »Dimensionen« sprechen, die im Leben wie in den Exerzitien immer wiederkehren.

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