Читать книгу Jetzt oder nie - Ute Kruse-Fischer - Страница 5
ОглавлениеModediktat war gestern, Freiheit ist heute. Die Zeiten, in denen Rocklängen, Hosenweiten und Kragenformen von großen Couturiers vorgeschrieben wurden, sind lange vorbei. Es gibt in der Mode kaum noch Regeln, denen sich alle verpflichtet fühlen.
Trends wechseln schneller als das Licht, in dem sie erstrahlen sollen. Und weil sie so flüchtig sind, sollten wir sie nicht allzu ernst nehmen. Hypes sollten wir stets für uns hinterfragen und dann nach preiswerten, aber gut gemachten Stücken Ausschau halten.
Wir bleiben cool und investieren in Trends
kein Vermögen. Es ist ein viel untrüglicheres Zeichen für einen exzellenten Geschmack, wenn Sie im sprichwörtlichen Supermarkt um die Ecke eine kleine modische Extravaganz mit Besonderheitsstatus entdecken, als wenn sie die erste Besitzerin einer gerade angesagten It-Bag sind. Achten Sie beim Kauf preiswerter Stücke besonders auf Knöpfe (die kann man sehr leicht austauschen), Säume und die Qualität sichtbarer Verschlüsse.
Doch Trends, so viel Vergnügen sie uns auch bereiten, bergen eine Gefahr: Bei übermäßigem Gebrauch verwandeln sie ihre Trägerin in eine lächerliche Figur und das umso schneller, je älter sie ist. Für uns bedeutet das also: Vorsicht
und: Absolute Mäßigung. Wir sind aus dem Alter des blinden Befolgens von Vorgaben eindeutig heraus.
Wir wissen, was uns steht,was wir bei unserem Lebensstil auch wirklich tragen werden und worin wir uns grundsätzlich wohl fühlen. Nur mit kleinen Details, wie einem auffallenden Schmuckstück, einer Bluse in einer angesagten Farbe, Schuhen mit ausgefallenen Absätzen, zeigen wir augenzwinkernd, dass uns in Sachen Mode keiner etwas vormacht. So aufgegriffen sind Trends der frische Kick, der aus einem guten Look einen unvergesslichen macht. Dabei gilt: Trendige Akzente sollten wir nur da setzen, wohin wir den Blick lenken möchten.
Also bitte keine monströse, eng anliegende Kette, wenn Sie einen kurzen Hals haben oder eine gerade angesagte Marlene-Hose in auffallendem Lila, wenn Ihr Po sich durch seine Größe ohnehin schon genügend hervortut. Hier wäre eine schmale Hose in Schwarzbraun und eine Tunika in Lila das modische Gebot der Stunde. Denn Trends hin oder her, unsere Proportionen gehen nun einmal vor, unsere Körperkontur ist das Maß aller Dinge. Um es nochmals zu wiederholen: Die modischen Highlights sollten unsere Sahneseiten inszenieren!
Trends sind aber noch mehr, mehr als die schrillen Erdbeben, die zweimal jährlich die Fashionistas dieser Welt in Aufruhr und Hysterie versetzen und von deren Nachbeben wir in den Geschäften getroffen werden.
Trends sind auch sich grundsätzlich verändernde Umgangsweisen mit modischen Prinzipien. Schwarz und blau durften früher nicht kombiniert werden, Modeschmuck war verpönt und Muster wurden nicht gemixt. Hier hat sich geradezu ein Wertewandel vollzogen.
Der Komplett-Look gleich ob das meint, durchgängig ein Label zu tragen oder alle Einzelteile der Garderobe perfekt aufeinander abzustimmen, ist absolut out. In ist der gekonnte Mix von Farben und Stilen, Materialien und Formen. Guter Geschmack ist der Bruch an der richtigen Stelle, die individuelle Note, die für das Selbstbewusstsein der Trägerin steht.
Trends sind aber auch kleine subtile Veränderungen, die sich nicht auf einen Schlag, sondern nach und nach durchsetzen wie Proportionen, Hosenschnitte, Rocklängen, Dresscodes und Etikette.
Um hier up-to-date zu bleiben, lohnt ein regelmäßiger Blick in die Internet-Ausgaben von Vogue oder Elle, wo die Modenschauen der kommenden Saisons zu sehen sind. Das hat den praktischen Nebeneffekt, dass man schon mit dem Blick für zukünftige Trends in den Schlussverkauf ziehen kann.
Worauf Sie achten sollten, wenn Sie in die Trend-Trickkiste greifen: