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Gefangen im Müll

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Ich steckte fest in dieser stinkenden Ansammlung aus vielerlei Unrat, Pflanzenresten und bräunlichem Schaum. Es war nicht möglich sich in irgendeine Richtung zu bewegen. Welch ein Schrecken – gefangen auf Ewig in diesem Dreck?

Die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Sie verschwand langsam hinter den Bäumen und der Himmel wurde allmählich immer dunkler. Unzählige schimmernde Sterne erschienen jetzt über mir und die Oberfläche des geschundenen Gewässers reflektierte hier und da ihr goldenes Licht. Wie schön sie sind, kam es mir in den Sinn. Eine vage Erinnerung an diese gelben Blumen, in der Küche, dort wo mein unfreiwilliges Abenteuer seinen Anfang nahm, wurde in mir wach. Gab es am Nachthimmel etwa auch so wundervolle Blüten? Der prachtvolle Anblick des glitzernden Firmaments stand in scharfem Kontrast zu meiner Umgebung, in der der Wind sein trauriges Lied über dieses faulige Gewässer sang. Das Rauschen des Flusses übertönte die Geräusche, der vielen um mich herumtreibenden und aneinanderstoßenden Plastikbecher und Verpackungen aller Art.

Eine weitere Flasche kam in meine unmittelbare Nähe.

„Wie lange bist du schon hier?“, wollte sie wissen.

„Ich kam am Ende dieses Nachmittags hier an", lautete meine Antwort.

Neid war aus ihren Worten zu hören und jetzt fiel mir auch ihre schmierige Oberfläche auf.

„Du bist ein wahrer Glückspilz! Ich stecke bereits seit vielen Tagen an diesem widerlichen Ort fest.“

Diese düsteren Aussichten erschütterten mich zutiefst.

„Wer hat dich in diesen Fluss geworfen?“.

„Ein paar Kinder taten es zu ihrem Vergnügen...“

Sie sprach weiter und erzählte mir ihre traurige Geschichte. Es bekümmerte mich sehr, ihr keinen Trost spenden zu können. Die Morgendämmerung färbte langsam das Himmelsgewölbe rot. Die Sonne streckte ihre leuchtenden Strahlen über den Horizont, bevor sie triumphierend am blauen Himmel aufging. Da fragte mich die andere Flasche:

„Und woher kommst Du?“

Ich wollte gerade antworten, doch dann gab es einen Ruck und der vor mir liegende Berg aus Abfall setzte sich - zunächst langsam und dann immer schneller – in Bewegung. Ich folgte ihm, getragen von der Kraft der Strömung und dem Druck des Mülls, der alles nach vorne schob. Die nun befreite Masse nahm Fahrt auf und alle wurden mitgerissen. Waren wir eben noch zusammen, entfernten sich die übrigen schwimmenden Plastikteile nun in verschiedene Richtungen. Ich war auf einmal sehr einsam und ein seltsames Gefühl der Angst überkam mich. Wie ein steuerloses Boot trieb ich auf den unruhigen Gewässern dieses Flusses. Im Laufe der Zeit wurde der Strom immer breiter. Seine trüben Gewässer wurden nun klarer. Und bald erstreckte sich vor mir eine riesige, grenzenlose Fläche mit funkelndem azurblauen Wasser. Es war das Meer. Dieser überwältigende Anblick verdrängte meine Furcht.

Die Plastikflasche

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