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Kapitel 2

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Die Erkenntnis erschreckt mich ein wenig, doch schon die nächste Berührung von Adrians Händen und Lippen, lässt mich erschaudern und vergessen, dass das keine gute Idee ist.

Dann spüre ich ihn nicht mehr in mir. Ein protestierendes kleines Quieken verrät, wie wenig mir das gefällt. Adrian lacht leise. Mit einem Ruck zerrt er meinen Rock nach oben, meinen überraschten Aufschrei erstickt er, in dem er mir hastig eine Hand auf den Mund drückt.

»Wir wollen ja nicht, dass sich jemand verpflichtet fühlt, nachzusehen, ob ich dich hier drin misshandele«, erklärt er leise. »Pst«, weist er mich nochmal an. Der Klang seiner Stimme lässt sehr deutlich erkennen, dass ihm dieses Spiel richtig viel Spaß macht.

Mein Oberkörper wird nach unten gedrückt, automatisch suchen meine Hände an Adrians Schreibtisch nach Halt.

Adrians Hand fährt sanft über meinen Hintern. Ein scharfes Ziehen verrät mir, dass er die gleiche Technik wie Ayden verfolgt. Doch der Schmerz, den sein Schlag hinterlässt, spüre ich im ganzen Körper. Alle Nervenenden reagieren mit einem Prickeln. Der zweite Schlag, der meinen Hintern trifft, ist noch fester. Meine Beine teilen mir zitternd mit, dass ich wirklich nicht mehr lange auf ihnen stehen kann, wenn Adrian sich weiter so sehr bemüht, mich in den Wahnsinn zu treiben.

»Dir gefällt es. Ich wusste, dass du dafür geschaffen bist, dich zu unterwerfen, kleine Elisabeth.« Seine Stimme ist rau und irgendetwas an seiner Haltung und der Art, wie er mit mir umgeht, erinnert mich an eine wilde Raubkatze, die zum Sprung ansetzt.

»Ganz sicher nicht. Ich stehe nicht auf deine perversen Spielchen!«, entgegne ich, doch die Berührung seiner Finger, die geschickte Kreise um meine Klitoris ziehen und mir damit ein raues Stöhnen entlocken, strafen meine Worte Lügen.

»Du stehst nicht darauf? Also macht es dich nicht unglaublich heiß, wenn ich das hier tue …?« Wieder lässt er die Handfläche mit noch weiter gesteigerter Intensität auf meinen Hintern klatschen. Der sengende Schmerz lässt mich heiser aufschreien. Adrians Hand legt sich wieder auf meinen Mund und erstickt das folgende Stöhnen. Er nimmt mir die Luft … Der Griff ist zu fest, als das ich mich hinaus winden könnte, deshalb entschließe ich knapp, die einzig mögliche Alternative zu nutzen.

Beherzt beiße ich in seine Handfläche. Ich kann mich selbst schmecken. Wie widerlich ist das denn? Doch der Gedanke dringt nicht einmal mehr richtig zu mir durch. Sein Knurren jagt mir einen Schauer über den Rücken. Starke Hände krallen sich in meine Haare, drehen sie geschickt zusammen und zerren mich zurück. Tränen schießen mir in die Augen, mein Hals streckt sich schmerzhaft und wird so verdreht, dass ich direkt in Adrians lodernde Augen blicken muss.

Das Feuer darin lässt mich zurückzucken. Diese brennende Leidenschaft … War das dieser kleine freche Biss in seine Hand? Der Gedanke schießt mir auf direktem Weg zwischen die Beine und entlockt mir ein wohliges kleines Seufzen. Vielleicht sollte ich dann öfter versuchen, ihm weh zu tun … Das grelle Blitzen seiner Augen lenkt mich ab.

»Denk‘ nicht einmal daran …«, warnt er mich mit rauer Stimme, als habe er meine abdriftenden Gedanken gelesen. Das Grinsen, das um seine Mundwinkel spielt, obwohl er sich alle Mühe gibt, es zu verstecken sagt mir, dass er allerdings gar nichts dagegen hat, diese spezielle Sorte Fantasien in meinem Kopf aus zu lösen.

Oh Gott, Elisa, er hat sich schon in dein Hirn gebrannt und lässt perverse Bilder laufen! Doch der Aufschrei meines Unterbewusstseins geht im Jubel meiner Nervenenden unter, die sofort reagieren, als Adrian seine Lippen über meinen Hals gleiten lässt. Automatisch sinkt mein Kopf rückwärts gegen seine Schultern und ich streife sein Ohrläppchen mit den Zähnen. Er schaudert, dann versteift sich sein Körper.

»Elisabeth!« Es ist eine Warnung, da bin ich mir sicher, doch ich habe nicht vor, darauf einzugehen.

»Adrian!«, schnurre ich und fahre mit der Zungenspitze, die sicher häufig vor Wut pochende Ader, an seinem Hals entlang. Das kehlige Stöhnen, das sich unterdrückt über seine Lippen schleicht, verrät mir, dass er im Prinzip gar keinen Grund hat, mich aufzuhalten, doch der kontrollsüchtige Teil von Adrian Gates erinnert sich offensichtlich daran, dass er sich niemals fallen lässt, denn abrupt zieht er wieder an meinen Haaren. Sofort schießen mir die Tränen in die Augen, ich gebe mir keine Mühe, sie weg zu blinzeln.

»Mistkerl«, nuschele ich, doch Adrian bringt mich zum Schweigen.

… Stoff reißt geräuschvoll …

… Spitze gleitet an meinen Schenkeln hinab …

Verdammt, das kostet mich wieder einen Besuch in der New Bond Street!

Die Mäkeleien meines Verstands nehme ich kaum wahr, denn endlich entlässt Adrian mein Haar aus seinem Griff. Eine Hand wandert sofort wieder nach vorne, um sich fest auf meinen Mund zu pressen, während die andere grob zwischen meine Beine gleitet und mir ein weiteres tiefes Stöhnen entlockt, dass ohne Adrians Vorsicht ganz sicher Lilian auf den Plan gerufen hätte.

Wie umsichtig, Mister Gates!, giftet meine innere Stimme. Adrian allerdings ist nicht nur fähig mir den Mund zu stopfen. Zwei geschickte Finger schieben sich ohne Vorwarnung in mich und vertreiben jeden anderen Gedanken. Ein Kribbeln durchläuft meinen Körper, ich erzittere und schreie auf. Die Welle der Lust, die mich erfasst, raubt mir beinahe die Sinne. Meine Finger krallen sich in Adrians Hemd, doch er schüttelt mich unsanft ab.

»Ohne meine Erlaubnis Nichts anfassen!« Seine Stimme ist rau und getränkt von einer wilden, ungezähmten Leidenschaft, doch er spricht bedrohlich leise. Gegen meinen Willen richten sich meine Nackenhaare auf und versichern mir, dass ich trotz allem, was ich mir einreden könnte, doch Angst vor diesem Mann habe. Auch jetzt verströmt Adrian eine unglaubliche Brutalität, die mich gleichermaßen schockiert und erregt.

Langsam hebe ich den Blick, um ihm in die Augen zu sehen. Nur das Fehlen der warmen goldenen Sprenkel und der grausame Ausdruck erinnern mich daran, dass das warme, intensive Braun darunter nicht zu Ayden gehört.

Ayden …

»Verstanden?« Herrisch und direkt, wie es sich für Adrian gehört, zermalmt er jeden Zweifel, schon bevor dieser auch nur die Idee bekommen könnte, zu aufzukeimen.

Wenn ich mich ihm jetzt entziehe, verliere ich meinen Job und Ayden … Ayden landet auf der Straße.

»Sieh‘ mich nicht so an!«, herrscht Adrian mich an.

»Hör‘ auf an ihn zu denken, wenn jede Faser deines Körpers unter meiner Kontrolle steht! Ich erwarte, dass du nur an mich und meine Berührungen denkst, wenn ich dich nehme. Wenn ich noch einmal dieses …«, er zieht, seine Finger aus mir und setzt sein volles Körpergewicht ein, um mich in Richtung des Schreibtischs zu drängen. Ich muss die Hände ausstrecken und mich an der Tischkante fangen, um nicht unsanft auf dem Boden zu landen.

»… denk einfach nicht an ihn. Oder unser Deal ist hinfällig und ich mache alle meine Drohungen wahr, kleine Elisabeth.«

Seine Lippen bewegen sich ganz dicht neben mein Ohr. Ein weiterer Schauer jagt mir über den Rücken. Vor Lust oder vor Angst … Ich weiß es nicht.

»Sag‘ es mir!«, verlangt er. Die freie Hand schlägt wieder hart zu.

Wie soll ich nur den restlichen Tag im Büro sitzen können?

»Sag‘ mir, dass dein Körper nur mir gehört, wenn ich dich nehme! Schwör mir, dass deine Gedanken nur deinem Master gelten!«, drängt er. Wieder saust seine freie Hand auf meinen Hintern. Die andere liegt noch immer fest auf meinem Mund und erstickt meinen Aufschrei.

Wie soll man mit seiner Hand auf dem Mund irgendwas sagen? Der Einwand mag berechtigt sein, doch Adrian kann offensichtlich weder Gedanken lesen, noch ist er gewillt, mir den nötigen Raum zum Reden zu lassen.

… Nur meinem Master …, ja, damit kann ich leben. Solange er nicht genauer definiert, wer mein Master ist …

Ich nicke.

Er quittiert meine Antwort mit einem zufriedenen Laut, dann, ohne Vorwarnung, dringt er in mich ein. Ein stechender Schmerz überrollt mich. Die Tränen, die ich nun nicht mehr zurückhalten kann, fließen über die Finger hinab, die sich fest auf meinen Mund pressen.

Luft …

Ich habe das Gefühl zu ersticken, wenn er mich nicht sofort freigibt. Mein ganzer Körper droht in eine Million winzige Teile zu zersplittern. Adrians Spiel ist nicht mein Spiel, natürlich nicht. Die Kontrolle liegt nicht bei mir, und das ist die Herausforderung, vor die er mich stellen will.

Er zieht sich beinahe vollständig aus mir zurück und in mir keimt die Hoffnung auf, er könnte es sich auch dieses Mal anders überlegt haben, doch der rasante, schmerzhaft brutale Stoß, mit dem er wieder in mich hinein gleitet, belehrt mich eines besseren.

Mechanisch kneife ich die Augen zusammen, warte auf die nächste Welle aus sengendem Schmerz, doch sie kommt nicht. Stattdessen erfasst mich völlig unvorbereitet ein düsterer Nebel, der sich innerhalb von Sekunden verdichtet. Ehe ich verstehe, was mit mir geschieht, recke ich mich Adrian entgegen und begrüße den heftigen Orkan aus reiner Lust, der mich herumwirbelt, wie eine Feder.

Er trägt mich hinauf bis zu den Wolken und in mir tobt ein wahres Gewitter.

Leidenschaftlich verführt

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