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Kapitel 3
ОглавлениеStarke Hände fangen mich auf. Endlich ist die Blockade von meinem Mund verschwunden, doch mein Hintern spannt noch von Adrians Schlägen und meine Arme fühlen sich schwer und taub an. Mich würde es nicht wundern, wenn der Schreibtisch Rillen hätte, die anzeigen, wo sich meine Nägel in das Holz gegraben haben.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als mich unter eine Decke verkriechen zu können und vorher lange und sehr sehr heiß zu duschen. Irgendwie komme ich mir benutzt und schmutzig vor, so als hätte mich Adrians reine Berührung besudelt.
Mein Körper zittert und als ich mich umsehe, erkenne ich, dass ich auf dem Boden liege, in Adrians Armen, die mich sicher halten. Fingerspitzen ziehen sanfte Muster auf meiner Haut.
»Alles okay?« Seine Stimme ist weich und ruhig, ganz anders, als am Anfang dieses Arbeitstags. Seine Hände lösen sich, ein Finger streicht mir über die Wange und entfernt mir die Tränen von den Wimpern.
»Du hast das super gemacht, Elisabeth.«
Wie warmes Wasser umfängt mich seine Anwesenheit und das Gefühl, besudelt und schmutzig zu sein, ist ganz plötzlich verschwunden. Adrian ist gar nicht so unnachgiebig und hart, wie er tut … Die Erkenntnis trifft mich unvorbereitet. So schlimm sich das für mich im ersten Moment angefühlt hat, war es gar nicht. Auch diese Erkenntnis ist seltsam, beruhigt mich aber auch irgendwie.
»Das war … Total verrückt«, sage ich und klinge weder atemlos, noch vorwurfsvoll oder so daneben, wie ich dachte. Es ist eine rein sachliche Feststellung, was das Erlebnis irgendwie noch surrealer wirken lässt, als die reine Tatsache, dass ich soeben auf die krankeste Art, die ich mir vorstellen kann von meinem Chef, in dessen Büro … gefickt wurde.
Ein samtiges Lachen, dass genau so gut von Ayden stammen könnte, ertönt neben meinem Ohr und Lippen streifen mich sanft am Hals.
»Verrückt? Das sagst du jetzt schon? Warte nur, wenn du siehst, was ich noch so zu bieten habe.« Ich schaudere. Dieses Mal (ekelhafterweise) eher vor Lust und freudiger Erwartung als vor Angst.
»Und du wirst es sehen, verlass dich drauf. Obwohl ich deine Lust mit Ayden, meinem unfähigen Bruder, teilen muss, kann ich dir versichern, dass du ungeahnte Höhen beschreiten wirst, die Ayden selbst nicht einmal vermuten kann.«
Ich seufze tief.
»Wenn du das sagst. Trotzdem passiert das auf keinen Fall nochmal in deinem Büro.« Hinter mir ertönt ein verächtliches Schnauben, was dafür sorgt, dass mir sanft die Luft seines Atems am Hals entlang streicht. Mühsam unterdrücke ich ein wohliges Stöhnen.
»Mal davon abgesehen, dass ich die Regeln mache, nach denen du spielst, Süße: Warum? Die Firma gehört mir. Und ich werde dich nicht entlassen, zumindest nicht, wenn du mir gehorchst und dich an unsere Abmachung hältst.«
Ich werfe einen Blick über die Schulter und versuche, das Dunkelbraun zu sehen.
»Trotzdem wäre es mir lieber, wenn keiner mitkriegt, was da zwischen uns läuft. Denkst du nicht, es würde Gerede geben? Wahrscheinlich würden sie mich hassen und sich das Maul über dich zerreißen.«
Adrian zieht eine Augenbraue hoch.
»Solange wir hier drinnen bleiben, wird es niemand bemerken. Wie sollten sie denn?«
»Denkst du nicht, dass es auffällt, wenn ich mitten am Tag für eine Ewigkeit verschwinde? Glaubst du, dass Lilian sich nicht fragt, was wir so lange treiben?«
Langsam richte ich mich auf. Mein Blick streift den Riss im Rock und gleitet von da aus zu der zerfetzen Spitze, der vor einer Stunde noch mein Höschen war.
»Und das Zerreißen von Kleidungsstücken macht es nicht gerade leichter zu verstecken, was du da tust«, bemerke ich und entlocke Adrian damit ein schallendes Lachen.
»So süß ich diese Seite von dir auch finde, Elisabeth, der Master bestimmt die Regeln, und du … ordnest dich unter. Das ist nun mal das Spiel.«
In meinem Kopf springt alles Mögliche durcheinander, und als die Rädchen einrasten, ist mein Mund schneller, als mein Verstand. Meine Lippen öffnen sich bereits, bevor ich darüber nachdenken kann.
»Ich bin deine Sklavin, und wenn ich richtig informiert bin, gehört dazu ein Safeword und die Festlegung von Hard Limits«, sage ich. Endlich habe ich meine Stimme und meine Stärke wieder gefunden. Einen Moment scheint Adrian sprachlos, dann erklingt wieder das Lachen. Es ist echt und nicht so freudlos wie das, was ich von ihm schon vielfach gehört habe.
»Du scheinst dich ja gut auszukennen, Elisabeth.« Wieder bekomme ich einen sanften Kuss. Diesmal auf den Scheitel, als wolle er mir Geborgenheit vermitteln, wie man es bei einem kleinen Kind tut.
»Gut. Überleg dir dein Safeword und lege Limits fest, aber ich garantiere nicht, dass die Limits nicht noch verhandelt werden. Du hast den Rest des Tages dafür frei. Dafür, und um den Rock und das Höschen zu ersetzen. Die Rechnung schickst du mir.« Ich öffne den Mund, doch Adrian unterbricht mich, noch bevor ich protestieren kann.
»Keine Widerrede. Du machst genau das, was ich dir sage.« Er fasst mich unterm Kinn und drückt mir einen gierigen Kuss auf die Lippen.