Читать книгу Verlangen wider Willen | Erotische Geschichten - Vera Seda - Страница 8

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Kapitel 6

Claire fühlte sich verrucht, als sie im Zug saß, der sie nach Hause brachte – weg von dem Mann, den sie über alles begehrte. Sie trug keine Unterwäsche – so, wie er es von ihr wünschte – und tief in sich trug sie den Samen des Mannes, in den sie sich verliebt hatte.

Die Mädchen um sie herum schnatterten fröhlich, und sie lächelte über ihre Erzählungen. Zu Hause angekommen übergab sie die Schülerinnen ihren Eltern.

Endlich erreichte sie ihre kleine Wohnung. Sie packte ihre Sachen aus. Alle Wäsche war gewaschen. Ganz unten in ihrem Koffer fand sie zwei Bücher. Und eine Schachtel – mit den lustvollen Steinskulpturen. Claire stöhnte. Tränen standen in ihren Augen.

»Danke«, flüsterte sie. »Danke tausend Mal für diese Zeit.«

In der Nacht befriedigte sie sich schonungslos. Mit geschlossenen Augen stellte sie sich vor, dass sie von Männern benutzt wurde. Um diesen Eindruck zu verstärken, verwendete sie abwechselnd unterschiedliche Steine, die sie in sich schob. Sie entdeckte die raue Seite ihrer Lust, und sie verstand, dass diese Lust nur ein einziger Mann würde stillen können.

Als sie eine Woche später ihre Schülerinnen in die Osterferien entließ, packte sie ihren Koffer und fuhr zurück in die Hauptstadt. So rasch sie ihre Beine trugen, eilte sie zurück in die Straße zum Haus ihres Gastgebers. Ungläubig stand sie vor einer Hausruine, die entfernt an das stattliche Herrenhaus erinnerte, in dem sie eine Woche zuvor gewohnt hatte. Die Zeit hatte es zerstört, aber nicht eine Woche. Es musste seit vielen Jahren leer und unbewohnt sein, aber das war unmöglich. Verwirrt starrte sie es an.

»Schade um das schöne Haus, nicht wahr? Es steht seit mindestens hundert Jahren leer«, sagte jemand. Sie sah eine ältere Frau, die neben ihr stehen geblieben war.

»Aber ich habe vor einer Woche da gewohnt«, flüsterte Claire ungläubig.

»Da müssen Sie sich irren. Auf dem Haus lastet ein Fluch. Es ist seit Langem unbewohnt«, versicherte die Frau. »Vielleicht haben Sie sich verlaufen? Es gibt viele schöne Häuser hier.«

»Nein«, beharrte Claire.

»Das scheint mir unmöglich. Wissen Sie, das Haus ist verwünscht. Der Hausherr, der zuletzt hier gewohnt hat, war ein Tyrann. Er lockte Mädchen in das Haus und missbrauchte sie übel. Er folterte sie und zwang sich ihnen auf. Sein Ziel war es, die Mädchen zu schwängern. Aber keine von ihnen wurde schwanger, denn er war unfruchtbar. Das Haus wurde nach seinem Tod versiegelt, und es wurde fortan nicht mehr bewohnt«, erzählte die Frau. »Da es wegen der Unfruchtbarkeit des Mannes keinen Erben gab, verfiel der Besitz.«

»Aber das kann nicht sein«, stotterte Claire.

»Sie irren sich gewiss. Wie war denn der Name des Hausherrn, bei dem Sie gewohnt haben?«, fragte die Frau neben ihr.

»Wie bitte?«, Claire schüttelte den Kopf. Sie hatte die Liebe ihres Lebens nicht einmal nach dem Namen gefragt. »Ich … ich weiß es nicht«, gestand sie verlegen.

»Sehen Sie, Sie irren sich«, beharrte die Frau. »Wenn Sie die Straße weitergehen, überqueren Sie zwei Querstraßen. Dort finden Sie die schönsten Villen der Stadt. Ich bin sicher, Sie finden das Haus, das Sie suchen.«

Claire starrte auf das Haus – oder besser auf das, was von diesem wunderschönen Stadthaus übrig war. Über hundert Jahre sollte es unbewohnt sein – und so, wie es aussah, war das durchaus denkbar. Und dennoch wusste sie, sie hatte dort vor kurzer Zeit eine wundervolle Woche lang gelebt und Liebe inhaliert. So etwas war doch unmöglich.

Verlangen wider Willen | Erotische Geschichten

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