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Kapitel 1. Konditor Kremissimo

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Was hier erzählt wird, geschah einst in der kleinen Stadt Pastila. Nanu, so ein Städtchen kennt ihr nicht? Seltsam! Es ist zwar nicht groß, aber dennoch berühmt. Und zwar wegen seiner Süßigkeiten.

Ihren Namen trug die Stadt nicht ohne Grund. In alter Zeit nämlich lebte hier eine Frau namens Pastila. Sie besaß eine Konditorei, in der sie all das herstellte, was sie verkaufte: Konfekt, Nusstorte, Lebkuchen, Honigbonbons und Pasteten.

Und nun hört, was sie sich eines Tages ausdachte: Sie nahm ein paar große saftige Äpfel, rieb sie auf einem Reibeisen, fügte Zucker und geschlagenes Eiweiß hinzu. All das vermengte sie in einem Topf, den sie sodann auf schwaches Feuer stellte. Als der Brei dickflüssig geworden war, zog sie den Topf vom Feuer, strich die rosafarbene Masse auf ein Brett, ließ sie abkühlen und schnitt sie in kleine Stücke. „Mhm, lecker!“, murmelte sie, als sie ein Stück gekostet hatte. Die restlichen brachte sie in ihren Laden, noch am selben Tag waren sie ausverkauft.

Und tatsächlich – etwas Schmackhafteres hatten die Leute in dieser Stadt nie zuvor gegessen. Sie waren der Frau so dankbar, dass sie ohne langes Nachdenken nicht nur die köstlich im Mund zerschmelzende Süßigkeit „Pastila“ nannten, sondern gleich die gesamte Stadt.

Nach Frau Pastila übernahm ihr Sohn Eclair die Konditorei. Und als Eclair sich zur Ruhe setzte, bekam den Laden Frau Pastilas Enkel – Konfitür. Wie ihr seht, alle nachfolgenden Generationen der glorreichen Familie von Pastila waren Konditoren. Und in der Zeit, da unsere Geschichte spielt, war es ein gewisser Herr Kremissimo – Frau Pastilas Ur-Ur-Urenkel.

Herr Kremissimo hatte nicht nur sämtliche Rezepte seiner Vorfahren aufbewahrt und benutzt, sondern noch viele hinzuerfunden. Er buk eine Riesenmenge von Milch- und Rosinenbrötchen, Käsekuchen, Kringeln und Zuckerstangen ..., man kann gar nicht alles aufzählen! Berühmt war er nicht nur in Pastila, sondern weit darüber hinaus. Um eine Torte oder einen Kuchen von ihm zu probieren, kamen die Leute sogar aus Übersee.

Also, Kremissimo war ein ganz außergewöhnlicher Konditor. Man kann sogar sagen: ein richtiger Zauberer! Dabei hatte er das selbst lange nicht begriffen. Einmal formte er aus Teig Vögel, die sahen aus wie Lerchen, und stellte sich vor, sie seien lebendig. Und merkwürdig: Als er sie aus dem Backofen gezogen hatte, flogen sie hoch bis an die Decke. Sie machten allesgenau so, wie er es sich ausgemalt hatte. Kremissimo versuchte sie einzufangen, doch sie flatterten durchs offene Fenster nach draußen und verschwanden. Er sah sie nie wieder.


Ein andermal erwachte eine kleine Lebkuchenente plötzlich zum Leben. Die schenkte er einem Jungen, der in dem Laden Lebkuchen kaufen wollte.

Kremissimo bediente sich seiner Zaubergabe allerdings sehr selten. Nur wenn es unbedingt nötig war. So musste zum Beispiel ein Nachbar von ihm, der bekannte Mathematiker Plusminus, einen eiligen Brief in eine andere Stadt schicken, und dummerweise war der Postbote erkrankt. Da knetete Kremissimo für seinen Freund ohne viel Federlesens eine Brieftaube, um die Post zuzustellen, und allein deshalb kam der Brief noch rechtzeitig an.

Ja, Kremissimo war nicht nur äußerst geschickt und fleißig, sondern ein rundum guter Mensch. Alle in der Stadt verehrten ihn so sehr, dass sie eines Tages sogar den Platz, an dem er wohnte, umbenannten in „Kremplatz“.

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