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Ich im Wirbel der Inszenierung „Diener zweier Herren“

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Bevor ich den Kontext zur Inszenierung oder vielmehr zur Probenarbeit herstelle, möchte ich kurz auf den naturwissenschaftlichen Aspekt eines Wirbels eingehen und mich in einer Definition versuchen:

Zwei Massen in flüssigem oder gasigem Aggregatzustand mit unterschiedlichen Temperaturen bzw. Druckverhältnissen wirken in einem komplexen Raum aufeinander, indem die wärmere die kalte durchdringen will und in Bewegung gerät. Der dadurch erzeugte Unterdruck lässt einen Sog entstehen. Diese Massenverschiebung synchronisiert sich, indem sie kreisförmig in eine Richtung strömt. In meteorologischer Hinsicht wird diese Bewegung durch die Erddrehung begünstigt, bei Meereswirbeln oder –strudeln in Küstennähe spielen naturgemäß Strömungen, die bei Ebbe und Flut auftreten, eine große Rolle. Allgemein gilt: Flüssigkeits- und Gassysteme sind nichtlineare Systeme, die sich durch zwei scheinbar komplementäre Eigenschaften auszeichnen: auf der einen Seite kann ihr Verhalten völlig unvorhersagbar sein, auf der anderen Seite sind sie in der Lage, spontan Muster zu bilden. Dieses Verhalten tritt aber nicht nur bei Flüssigkeiten und Gasen auf, sondern es gilt universell für völlig verschiedene nichtlineare Systeme. (1)

In so einem „nichtlinearen (Ideen-)System“ befindet sich auch der Schauspieler, zum einen im Verhältnis zu sich selbst (Physis, Psyche, Bildung, Privatheit, etc.) und zum anderen seiner Umwelt, in unserem Fall, dem Ort der Arbeit, zu den Mitwirkenden (Regisseur, Ensemble, Assistenten, etc.), zum Stück (Autor, ggf. Übersetzung, Text, Sprache) und zur Inszenierung (Konzeption, Bühne, Kostüme, Spielstil, etc.).

Der Schauspieler im Maelström

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