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Der Weg nach oben

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Am 1. Januar 1887 wird Wilhelm Franz Canaris wird in Aplerbeck (Westfalen) als Sohn des Industriellen Carl Canaris und dessen Frau Auguste (geb. Popp) geboren.

Nach dem Abitur tritt Canaris 1905 in die kaiserliche Marine ein, wo er zahlreiche Fahrten in südamerikanische Gewässer unternimmt. 1914, im Ersten Weltkrieg dient er auf dem Kreuzer "Dresden" und nimmt an der Seeschlacht bei den Falklandinseln teil.

Nach der 1915 in der Schlacht um die Falkland-Inseln durchgeführten Selbstversen-kung der "Dresden" flieht Canaris beim zweiten Versuch nach Chile und wird interniert. Er kann jedoch von dort fliehen und nach Deutschland zurückkehren. Als Kapitänleutnant führt er 1916 im Auftrag der Admiralität einen Geheimauftrag in Spanien aus. 1917/18 wird er auf eigenen Wunsch wieder an der Front eingesetzt und hat das Kommando über ein U-Boot im Mittelmeer.

In der Novemberrevolution 1918/19 unterstützt Canaris als Verbindungsoffizier die Bildung von Bürgerwehren zur Niederschlagung der revolutionären Bewegungen. Er ist Mitglied des Kriegsgerichts, das die des Mordes an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg beschuldigten Angehörigen des Freikorps der Garde-Kavallerie-Schützendivision größtenteils freispricht.

1919 wird Canaris wird zur Adjutantur von Reichswehrminister Gustav Noske berufen. Im gleichen Jahr erfolgt die Heirat mit der Industriellentochter Erika Waag, mit der er zwei Kinder hat.

Canaris unterstützt im März 1920 den Putsch von Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp. Er wird inhaftiert, aber nach kurzer Zeit wieder freigelassen. Trotz seiner Ablehnung der Weimarer Republik und des Versailler Vertrags verbleibt er in seiner Position. Im Juli wird er als Admiralstabsoffizier in der Ostseeflotte Erster Offizier auf dem Kreuzer "Berlin". Zwischen 1924 und 1928 ist Canaris in der Marineleitung tätig.

1928 wird er Erster Offizier auf dem Linienschiff "Schlesien" und 1930 wird Canaris Chef des Stabs der Nordseestation. Als Kapitän übernimmt er 1932 das Kommando über die "Schlesien".

Aus seinem Antikommunismus heraus begrüßt Canaris 1933 die Machtübernahme der Nationalsozialisten und hofft auf eine Revision von Versailles. 1934 erhält er als Festungskommandant von Swinemünde einen so genannten Verabschiedungsposten.

1935 wird Canaris überraschend als Konteradmiral zum Chef der Abwehrabteilung im

Reichskriegsministerium berufen, nachdem sein Vorgänger mit dem NS-Regime in Konflikt geraten war. Obwohl kein grundsätzlicher Gegner der Nationalsozialisten, bringen Hitlers Kriegsvorbereitungen Canaris in größere Distanz zum NS-Regime, zumal er sich auch dem zunehmenden Druck des Sicherheitsdiensts (SD) ausgesetzt sieht. Zu dessen Chef Reinhard Heydrich hat er ein freundschaftliches Konkurrenzverhältnis.

Nach der Fritsch-Blomberg-Affäre und den Rücktritten von Werner von Blomberg und Werner Freiherr von Fritsch 1938 nutzt Canaris seine Stellung zur Organisation von Widerstand in der Wehrmacht. Er deckt die Widerstandsaktivitäten seines Stabschefs Hans Oster, fördert die Oppositionshaltungen von Ludwig Beck und gibt mehreren Widerstandsgruppen Informationen für einen Staatstreich. Seine Oppositions-aktivitäten werden durch seine Erfolge in der Spionageabwehr lange Zeit verdeckt.

Um Adolf Hitler von einem Krieg abzuschrecken, warnt Canaris zahlreiche Vertraute Hitlers vor einem Krieg und versucht über seine Auslandskontakte auch Italiens Regierungschef Benito Mussolini zu beeinflussen.

1940 erfolgt die Beförderung zum Admiral.

Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 und mit zunehmendem Zweifel an der Handlungsbereitschaft der Generalität gegen Hitler verringern sich Canaris' organisatorische Widerstandsaktivitäten.

Er nutzt jedoch weiterhin seine Position gegen das NS-Regime: Er protestiert gegen die Erschießung russischer Kriegsgefangener und ermöglicht zahlreichen Verfolgten

die Flucht. Mit der Verhaftung seines Mitarbeiters Hans von Dohnanyi 1943 gerät Oster unter Verdacht und wird beurlaubt. Damit steht auch Canaris von nun an unter ständiger Beobachtung.

Im Februar 1944 ist das Überlaufen eines Abwehragenten zu den Briten der Anlass, Canaris seines Postens zu entheben. Die Abwehrabteilung im Reichskriegs-ministerium wird vom Reichssicherheitshauptamt (RSHA) übernommen.

Im Juli wird Canaris drei Tage nach dem Attentat vom 20. Juli verhaftet. Obwohl er ein Attentat auf Hitler abgelehnt hat, wird er durch die bei Angehörigen von Widerstandsgruppen gefundenen Informationen belastet.

Am 9. April 1945, kurz vor Einrücken der amerikanischen Truppen wird Canaris gemeinsam mit Oster und Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager (KZ) Flossenbürg (Oberpfalz) von Angehörigen der Schutzstaffel (SS) gehängt.

Militärische Laufbahn

1. April 1905 Eintritt in die Kaiserliche Marine als Seekadett (Crew 1905)

7. April 1906 Fähnrich zur See

28. September 1908 Leutnant zur See

29. August 1910 Oberleutnant zur See

16. November 1915 Kapitänleutnant

1. Januar 1924 Korvettenkapitän

1. Juni 1929 Fregattenkapitän

1. Oktober 1931 Kapitän zur See

1. Mai 1935 Konteradmiral

1. April 1938 Vizeadmiral

1. Januar 1940 Admiral

30. Juni 1944 verabschiedet

Auszeichnungen

• Ehrenkreuz für Frontkämpfer

• U-Boots-Kriegsabzeichen (1918)

• Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern 2. und 1. Klasse

• Eisernes Kreuz (1914) 2. und 1. Klasse

• Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse (Wiederholungsspange)

• Deutsches Kreuz in Silber

Canaris Abwehrchef unter Hitler

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