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Am frühen Abend trafen wir uns noch zu einer kurzen Besprechung bei Mr McKee im Büro. Mir fiel auf, dass Marenkov den Kaffee nicht anrührte, den Mandy uns gekocht hatte. Davon abgesehen war der Mann aus Russland überraschend schweigsam. Ich hatte ihn Anfangs eigentlich für jemanden gehalten, der es liebte, sich in den Vordergrund zu spielen, wenn es die Situation zuließ. Offenbar hatte ich mich getäuscht.

„Mögen Sie keinen Kaffee?“, fragte ich.

„Ich habe mir in Vietnam eine Mageninfektion geholt und vertrage seitdem nicht mehr“, sagte Marenkov.

Ich hatte etwas darüber in dem offiziellen Lebenslauf gelesen, den man uns aus dem russischen Innenministerium übersandt hatte. Trotzdem tat ich überrascht. „Sie waren in Vietnam?“

Marenkov nickte. „Als Berater. Ich habe in Saigon eine Polizei-Truppe aufgebaut, die den illegalen Ausverkauf einheimischer Kulturgüter verhindern sollte. Und das war bitter nötig! Vor allem aus dem benachbarten Kambodscha sind unzählige Objekte auf dem Markt und werden von Saigon – Verzeihung: Ho-Tschi-Minh-Stadt – aus in alle Welt vertrieben.“

Der Obduktionsbericht lag inzwischen vor und sogar die die ballistischen Tests waren bereits durchgeführt worden.

„Der Bericht liegt zwar noch nicht schriftlich vor, aber die Ballistiker sagen, dass die Kugel, mit der Dennister umgebracht wurde, aus derselben Waffe stammt, die Trenton und seine Freundin tötete“, erklärte Mr McKee und wandte den Kopf ein paar Grad in meine Richtung, ehe er fort fuhr. „...und um ein Haar ja auch Sie, Jesse.“

„Erinnern Sie mich nicht daran, Sir!“, wehrte ich ab. „Ich hätte den Kerl um ein Haar gehabt!“

Aber der ‚Schatten’ war mir eben doch um das entscheidende Quäntchen voraus gewesen – und das wurmte mich.

„Was ist mit dieser Nora, die für eine Weile ständiger Gast in Mister Bykovs Wohnung gewesen ist?“ fragte ich.

„Auch da haben wir jetzt einen Anhaltspunkt“, erklärte Max Carter. „Und zwar durch eines der Kleider, das wir sichergestellt haben. Es ist ihr auf den Leib geschneidert worden – und zwar von einem gewissen Manuel DiGiorgio aus New York, dessen Kreationen im Moment auf den Laufstegen Furore machen.“

„Aber es ist die Frage, ob diese Nora tatsächlich so wichtig ist. Vielleicht sollten wir uns erst einmal auf diesen Hehler namens Byron Templeton konzentrieren“, schlug Mr McKee vor.

„Ganz meiner Meinung!“, stimmte Marenkov zu.

„Über Byron Templeton habe ich etwas herausgefunden“, erklärte Max. „Er erlitt vor kurzem einen Verkehrsunfall. Die Sache ereignete sich in Miami. Templeton liegt seitdem im Koma.“

„Und es lagen keine Hinweise darauf vor, dass es sich vielleicht um ein Verbrechen handelte?“, schaltete ich mich sofort ein.

Max schüttelte den Kopf.

„Offensichtlich nicht, sonst wären mit Sicherheit entsprechende Ermittlungen eingeleitet worden. Aber ich werde die Akten anfordern und der Sache nachgehen.“

„Tun Sie das, Max“, sagt Mr McKee. Er wandte sich Marenkov zu. „Morgen hätte ich gerne, dass Sie unserem Kollegen Nat Norton zur Verfügung stehen. Vielleicht schaffen Sie es gemeinsam, die Geldströme nachvollziehbar zu machen, die die Lebensader der Eremitage-Connection sind.“

„Wie Sie möchten, Sir. Meine Abteilung arbeitet schon seit Jahren an dem Problem. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Aber wenn wir unsere Kenntnisse zusammenfügen, könnte das eine Möglichkeit sein, um diese Organisation endlich zu knacken!“

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