Читать книгу Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 109

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Am nächsten Morgen, als wir in Mr. McKees Büro saßen, lag der ballistische Bericht vor. Es stellte sich heraus, dass eine der Waffen, die bei dem Überfall auf das Gelände von MADISON GEN-TECH benutzt worden war, bereits in unseren Datenbanken verzeichnet war.

Es handelte sich um eine automatische Pistole vom Kaliber .45. Vor zwei Jahren war mit dieser Waffe ein Wachmann erschossen worden, der vor einem Waffen- und Munitionsdepot der Navy seinen Dienst getan hatte.

"Es blieb damals bei einem versuchten Überfall", erläuterte uns Agent Max Carter, ein Innendienstler der Fahndungsabteilung. "Einer der Täter wurde gefasst, die anderen entkamen. Zeugenaussagen zu Folge muss es sich um zwei oder drei Männer gehandelt haben, die versuchten, in das Depot einzudringen. Allerdings wurden sie offenbar entdeckt, bevor sie irgendetwas erbeuten konnten."

"Was ist mit dem, der damals gefasst wurde?", fragte Mr. McKee.

"Es handelte sich um einen gewissen John F. Monty", erklärte Carter. "Und der sitzt heute noch auf Riker's Island ein. Leider hat er seine Komplizen nie verraten."

"Vielleicht kommen wir trotzdem über diesen Monty weiter", meinte Agent Medina. Orry war indianischer Abstammung und bekannt dafür, immer wie aus dem Ei gepellt herumzulaufen. Er galt als der bestangezogendste G-man des Districts. Während er den Kaffeebecher zum Mund führte, lockerte er etwas die Seidenkrawatte.

"Vielleicht könnten Sie und Clive sich darum kümmern", meinte Mr. McKee. "Dass Monty damals nicht ausgesagt hat, um sich damit eine gnädigere Justiz zu verschaffen, muss ja schließlich seinen Grund haben. Vielleicht wird er oder jemand aus seiner Familie finanziell unterstützt... Was weiß ich!"

Orry nickte.

"Wir nehmen uns das Umfeld dieses Mannes mal vor", versprach er.

"Weiß man irgendetwas über die Motive, die Monty und seine Komplizen damals hatten?", fragte ich an Carter gewandt.

Dieser schüttelte den Kopf.

"Leider nein, Jesse. Monty hat allerdings ein Vorstrafenregister, das eigentlich auf einen ganz gewöhnlichen Kriminellen deutet."

"Nichts, was in Richtung Geheimdienste deutete?", hakte Mr. McKee nach.

"Nein", sagte Carter. "Aber das muss natürlich nichts heißen. Selbst wenn ganz gewöhnliche Kriminelle den Überfall auf MADISON GEN-TECH ausgeführt haben, dann sagt das nichts darüber aus, wer diesen Coup in Auftrag gegeben hat. Gangster vom Format eines John F. Monty sind einfach zu kleine Fische, als daß sie die Möglichkeit hätten, einen CX-Behälter mit genveränderten Yersinia Pestis eigenständig zu vermarkten. Vielleicht wussten die Täter nicht einmal, was sie da genau erbeuteten. Sie haben einfach ihren Job gemacht. Fragt sich nur, für wen."


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