Читать книгу Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 93

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Anstatt durch den gut gesicherten Vordereingang, brachen wir über die Terrassentür in die Wohnung ein, die sich leicht aushebeln ließ.

Mehrere Beamte der City Police folgen uns.

Donna war auch dabei. Schließlich mussten wir damit rechnen, dass Alicia eine Geisel in ihrer Gewalt hatte und entsprechend vorsichtig vorgehen. Und ehesten war vermutlich ihre Schwester Donna in der Lage, auf sie einzuwirken.

Wir gingen durch ein Wohnzimmer, in dem überall Porzellanpuppen zu sehen waren. Das bizarre Puppenmobile fiel uns natürlich auch auf. Die an hauchdünnen Fäden von der Decke hängenden Puppen gerieten durch den Luftzug in Bewegung und wirkten fast wie tanzend.

Das Erdgeschoss war schnell durchsucht.

„Sie ist hier nirgends!“, stellte Milo fest.

„Die oberen Stockwerke sind vermietet“, erklärte Donna. „Aber den Keller hat sie für sich ausgebaut. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie es da aussieht. Sie hat mich nie dort hin gelassen!“

„Besitzt Ihre Schwester eine Schusswaffe?“, fragte ich

„Nein, nicht das ich wüsste. Aber sicher bin ich mir da auch nicht.“

Milo und ich gingen gefolgt von zwei NYPD-Officers die Kellertreppe hinunter. Am Ende des Korridors war eine Tür. Mit einem wuchtigen Tritt ließ Milo sie zur Seite fliegen.

Ich stürmte mit der Dienstwaffe im Anschlag einen Schritt vor.

Alicia saß auf dem Rücken einer kahl geschorenen, gefesselten Frau und hatte eine Drahtschlinge um deren Hals gelegt. Sie erstarrte mitten in der Bewegung. Ihre Augen waren weit offen. Ihr Blick verriet ebensoviel Furcht wie der Blick des geschundenen Opfers.

„FBI! Die Schlinge weg!“, rief ich.

Alicia wirkte wie erstarrt. Sie versuchte etwas zu sagen, aber es kam nichts über ihre Lippen. Donna drängte sich zwischen den Kollegen hindurch.

„Alicia, leg die Schlinge weg!“, forderte sie.

Alicia schien einen Augenblick lang völlig verwirrt zu sein. Sie ließ die Schlinge los.

„Mom?“, fragte sie.

Milo nutzte den Moment, stürzte sich auf sie und riss sie zur Seite. Alicia leistete keinerlei Widerstand.

„Mom?“, fragte sie noch einmal.

Ich beugte mich über Jennifer Garrison, die zum Glück noch am Leben war. Der Striemen durch die Drahtschlinge um ihren Hals war allerdings unübersehbar. Ich löste ihre Fesseln.

„Gott sei Dank, dass Sie mich gefunden haben!“, stieß sie hervor.


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